Gedenkkundgebung am 9. November in Moabit

29. Oktober 2014

Liebe Freundinnen und Freunde,

wie jedes Jahr möchten wir euch herzlich zu unserer antifaschistischen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Pogromnächte 1938 in Berlin Moabit einladen. Sie findet in diesem Jahr schon um 14.00 Uhr statt.

„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen. “ Dieses Diktum des Auschwitzüberlebenden Primo Levi bleibt und ist uns Verpflichtung.

In diesem Sinne hoffen wir euch/Sie zahlreich am Sonntag auf unserer Kundgebung zu sehen.

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregmes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Antifaschistische Initiative Moabit

Mahnmal auf der Putlitzbrücke

Mahnmal auf der Putlitzbrücke

Die Reichspogromnacht am 9.November 1938 – Kein Vergessen! Kein Vergeben!

Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und überall!

 Am Sonntag, den 9.November 2014, 14.00 Uhr

Auftaktkundgebung mit Zeitzeuginnen am Mahnmal Levetzowstrasse in Moabit ( U-Bhf Hansaplatz, S-Bhf Tiergarten)

Es werden Vera Friedländer (* 27. Februar 1928) und Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) sprechen.

Vera Friedländers Mutter war Jüdin. Als Anfang Maz 1943 ihre Mutter im Rahmen der „Fabrikaktion“ in der Grossen Hamburger Strasse in Berlin festgehalten wurde, harrte sie als 15-Jährige mit ihrem Vater viele Stunden vor der Gestapo-Sammelstelle aus. Gluecklicherweise gelang es, ihre Mutter und die anderen festgenommenen Juden*Jüdinnen wieder freizubekommen. Ihr Vater wurde später wegen „Rassenschande“ in einem Lager bei Merseburg bis zum Kriegsende inhaftiert. Anfang 1945 wurde sie zur Zwangsarbeit bei Salamander in der Köpenicker Straße in Berlin verpflichtet.

Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) überlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis gefluechtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Überlebende Kinder der Shoah“ und der VVN-BdA Berlin-Pankow.

Für die musikalische Begleitung wird „Zhetva“ sorgen

Anschließend wird sich eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbrücke (S-Bhf Westhafen). Die Demonstration orientiert sich dabei an dem Weg, den die Juden*Jüdinnen vom Sammellager in der Levetzowstraße zum Deportationsbahnhof an der Putlitzbrücke unter den Augen der Bevölkerung gehen mussten. Von den Gleisen 69, 81 und 82 aus wurden 30.000 Berliner Juden*Jüdinnen in die Vernichtungslager deportiert, unter ihnen 1.800 Menschen aus Moabit. Wir werden auf unserer Demonstration an verschiedenen Orten an jüdische Mitbürger*innen erinnern. Moabit ist heute ein Ort behördlicher Gängelung von Flüchtlingen durch Sondergesetze sowie schwieriger Lebensverhältnisse und der Ausgrenzung in Sammelunterkünften. Auch davon wird auf unserer Demonstration die Rede sein.

Berliner VVN-BdA und Antifaschistische Initiative Moabit

Der Aufruf zum 9.November 2014

Die Zeitung zum 9.November 2014 (pdf)

Unterstützende Gruppen: Autonome Neukoellner Antifa [ANA], Autonome Antifa Berlin [A2B], Andere Zustaende ermoeglichen [aze], Antifa Friedrichshain [AFH]