Montag | 21. März 2016 | 18.30 Uhr | Café Sibylle,
Karl-Marx-Allee 72 , Friedrichshain
Claudia von Gélieu:
Auseinandersetzungen in der Erinnerungs- und Gedenkpolitik am Beispiel Berliner Frauengefängnis Barnimstraße 1868-1974
Zwanzig Jahre nach der Erstausgabe erschien Ende 2014 das Buch von Claudia von Gélieu über das Frauengefängnis in einer überarbeiteten und erweiterten Neuauflage. Tausende Antifaschistinnen waren dort in der Nazi-Zeit eingesperrt gewesen. Mehr als dreihundert Frauen mussten hier auf ihre Hinrichtung in Plötzensee warten. Dennoch war bis 1994 kaum etwas über Gefängnis bekannt. Und nur für Rosa Luxemburg gab es eine Gedenkstele. In der Neuauflage berichtet die Autorin über die zahlreichen Initiativen, mit denen es endlich gelang, dass die „Barnimstraße“ zum offiziellen Gedenkort wurde. Die Berliner VVN-BdA hatte daran einen nicht unerheblichen Anteil. Da das Gefängnis bis zu seinem Abriss 1974 weiter als Haftanstalt diente, also auch zu DDR-Zeiten, gab es die Auseinandersetzung um Gleichsetzung und Differenzierung von politischer Verfolgung in verschiedenen Systemen.
Ist das Frauengefängnis Barnimstraße beispielgegebend für Gedenkpolitik?
Sind wir zufrieden mit dem „Hörweg“ als offiziellem Ergebnis?
Müssen wir unsere eigene Erinnerungsarbeit fortsetzen?
Lesung aus: „Barnimstraße 10. Berliner Frauengefängnis Barnimstraße 1868-1974“, Berlin 2014
Jour fixe der Berliner VVN-BdA:
Immer am 3. Montag des Monat.
Immer um 18.30 Uhr.
Immer im Café Sibylle.