Gewerkschaftliche Politik zwischen Anpassung und Widerstand
Am 2. Mai 1933 besetzten die Nationalsozialisten die Einrichtungen der im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) organisierten Freien Gewerkschaften. Zahlreiche Funktionäre wurden in „Schutzhaft“ genommen. DasGewerkschaftsvermögen wurde beschlagnahmt. Bald darauf organisierten sich vergleichsweise viele Gewerkschafter:innen in Widerstandsgruppen. Tausende Gewerkschafter:innen wurden inhaftiert, nicht wenige verloren ihr Leben.
Gewerkschaftlicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus war wesentlich umfangreicher als gemeinhin angenommen wird. Bei der Jour fixe anlässlich des 90. Jahrestags der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften soll sowohl über die verhängnisvolle Anpassungspolitik der ADGB-Führung im Frühjahr 1933 als auch über den vielfältigen Beitrag von Gewerkschafter:innen zum Widerstand gegen das NS-Regime diskutiert werden.
Referent: Dr. Stefan Heinz, Politikwissenschaftler und Historiker, Mitherausgeber der Buchreihe „Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration“ im Metropol Verlag
Erinnern und Gedenken an Frauen in der NS-Zeit in Marzahn
In der Großsiedlung Marzahn, die erst zu DDR-Zeiten gebaut wurde, geht es darum, wie an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus im öffentlichen Raum gedacht wird. Vorgestellt werden unter anderem die Künstlerinnen Ingeborg Hunzinger und Lea Grundig. Im Dorf Alt-Marzahn wird an Zwangsarbeit erinnert. Berichte von Zeitzeug*innen werden zu Gehör gebracht.
Mit Claudia von Gélieu und Trille Schünke
In der Reihe Widerstandsgeschichte lokal: 12 Bezirke – 12 Stadtführungen Auf Spurensuche von Berliner Frauen in der NS-Zeit zwischen Verfolgung und Widerstand gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Barrierearm / Beitrag frei
Dienstag | 2. Mai 2023 | 16.00 Uhr | Friedhof der Sozialisten Gudrunstraße 20, 10365 Berlin Lichtenberg Erinnern und Gedenken
2. Mai 1933 – Zerschlagung der Gewerkschaften Musikalische Begleitung: Isabel Neuenfeldt Vorwärts Liederfreunde Am 2. Mai 1933, also vor 90 Jahren, wurden nach exakt ausgearbeitetem Plan in ganz Deutschland die Gewerkschaftshäuser von SA- und SS-Angehörigen überfallen, Gewerkschaftsmitglieder und Funktionäre verhaftet, verschleppt und ermordet. Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch im Wege stand. Mit Statements von Gewerkschafter*innen, Die Linke Lichtenberg, der VVN-BdA wollen wir an die Ereignisse von vor 90 Jahren erinnern und gedenken. Ab 17 Uhr wird uns Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschlands mit einem kleinen Rundgang zu ausgewählten Grabstellen von Gewerkschaftern begleiten. Zum Flyer>>>
Freitag, 5. Mai 2023, 18.00 Uhr Treffpunkt: Hallesches Tor – an den Säulen vorm Mehringplatz Kiezspaziergang der Bezirksorganisation Friedrichshain-Kreuzberg Kriegsende, Befreiung und Neubeginn in Kreuzberg
Am 27. April 1945 erreichen sowjetische Truppen das Hallesche Tor in Kreuzberg. Am 29. April besetzen sie den Anhalter Bahnhof. Am 2. Mai gelingt der Roten Armee die vollständige Befreiung Berlins vom Faschismus. Der Spaziergang führt 78 Jahre später durch die zu diesem Zeitpunkt völlig zerstörte südwestliche Berliner Innenstadt. Themen sind die Flutung des S-Bahntunnels in den letzten Kriegstagen, die verheerenden Luftangriffe vom 3. Februar 1945 und der mutige Widerstand von Berliner*innen gegen den Terror der Nazis. Wie durch ein Wunder blieb das Hebbel-Theater an der Stresemannstraße unzerstört. Wir erinnern an dessen Wiedereröffnung mit Brechts Dreigroschenoper am 15. August 1945. https://fhain-xbg.vvn-bda.de/2023/04/30/kiezspaziergang-am-5-mai/
Montag, 8. Mai, 10.00-18.00 Uhr VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. im Bündnis: Stilles Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung mit Kranzniederlegung, Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Buch, Wiltbergstraße
8. Mai, 10.00-18.00 Uhr VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. im Bündnis: Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Buch, Wiltbergstraße 8. Mai 2023 – 78. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands gegenüber der Sowjetunion, den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen und vielen anderen Ländern. Spasibo – Thanks – Merci ab 11 Uhr: Stilles Gedenken mit Beiträgen von Elke Breitenbach (Linke) & VVN-BdA Berlin-Pankow ab 17 Uhr: Antifaschistische Bündniskundgebung für Frieden mit Beiträgen von Dr. Rosen (IPPNW), North East Antifascists (NEA), VVN-BdA Pankow, Linksfraktion Pankow, Frauen-Hausprojekt aus Buch (angefragt)https://pankow.vvn-bda.de/2023/05/gedenkkundgebung-am-8-mai-in-buch/
Montag, 8. Mai, 12.00-19.00 Uhr Berliner VVN-BdA und Bund der Antifaschisten Treptow,VVN-BdA Köpenick: Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am Denkmal „Mutter Heimat“ im Sowjetischen Ehrenmal in Treptow. Es spricht Anita Leocádia Benario Prestes*, Dr. Gregor Gysi, es singt der Ernst-Busch-Chor.
* 27. November 1936 in Berlin, brasilianische Historikerin. Sie ist die Tochter der Kommunisten Olga Benario-Prestes und Luís Carlos Prestes.Geboren im Frauengefängnis Barnimstraße, wurde Prestes am Ende der Stillzeit, im Alter von 14 Monaten, von ihrer Mutter getrennt und ihrer Großmutter väterlicherseits, Leocádia Prestes, übergeben.
8. Mai, 10.00 Uhr BO Mitte der Berliner VVN-BdA:
Blumenablage zum Tag des Sieges am sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten
Ehrung der Opfer des Faschismus anlässlich des Tags der Befreiung Ehrung gefallener Sowjetsoldaten und von Zwangsarbeiterkindern Anschließend legen wir Blumen am Alten Anstaltsfriedhof auf dem Geländer der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik nieder. Um 16 Uhr nehmen wir an der Ehrung von BVV und Bezirksamt vorm Rathaus Reinickjendorf teil. VVN-BdA Reinickendorf
Montag, 8. Mai, 8. Mai, 10.00-17.30 Uhr VVN-BdA Lichtenberg: 10.00 Uhr : Gedenken an der Bersarin-Birke (Alfred-Kowalke-Straße/Am Tierpark) 11.00 Uhr : Gedenken an die Sowjetische Stadtkommandantur (Gedenktafel Alt-Friedrichsfelde 1, Ecke Rosenfelder Str.) 17:00 Uhr: Gedenken am Kapitulationsmuseum (vor dem Museum, Zwieseler Straße 4
Montag, 8. Mai, 12.00 Uhr BO Prenzlauer Berg und Berliner VVN-BdA: Teilnahme an der Kranzniederlegung von BVV und Bezirksamt Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg in Anwesenheit von Vertreter*innen der polnischen Botschaft, Denkmal des polnischen Soldatenund deutschen Antifaschisten, Am Friedrichshain
Montag, 8. Mai, 12.45 Uhr BO Prenzlauer Berg:
Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung mit Blumenablage,Gedenkstätte für den gefallenen Rotarmisten auf dem Ostseeplatz, gemeinsam mit BVV und Bezirksamt Pankow
Montag, 8. Mai, 19.00 Uhr VVN-BdA Lichtenberg und Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg (AVL): „Kneipenquiz zur Befreiung“ – ein unterhaltsames Quiz mit Fragen rund um den Tag und die damaligen Ereignisse im Bezirk, Magdalenenstraße 19, 10365 Berlin, Remise
Dienstag, 9. Mai, 9.00 Uhr – 16.00 Uhr Basisorganisation (BO) 8. Mai der Berliner VVN-BdA, Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), Interventionistische Linke Berlin, Stadtteilladen Zielona Gora e.V.: Kundgebung gegen den Krieg und Dank an die Befreier*innen,
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park,an der Skulptur „Mutter Heimat“
Am 9. Mai versuchen wir auf unserer Kundgebung an der Mutter Heimat im Sowjetischen Ehrenmal schwieriges zu vereinen. Spasibo, thank you, merci! Dank an die Befreier*innen! Es war die Rote Armee, in der Angehörige aller Republiken der Sowjetunion kämpften, die Auschwitz befreite, die Berlin befreite. Der russische Angriffskrieg muss sofort beendet werden! Stoppt das Morden! Die Waffen nieder! Solidarität statt Nationalismus! Wir stehen auf der Seite der angegriffenen ukrainischen Bevölkerung, der Geflüchteten, derer, die gegen ihren Willen Soldat*innen werden sowie der Deserteur*innen und Kriegsdienstverweigerer. Wir sind solidarisch mit den Menschen, die in Russland und Belarus gegen den Krieg und einen immer autoritäreren Staat protestieren. Wir kämpfen mit denen, die sich der militärischen und nationalistischen Logik in Russland, in der Ukraine und dem Bellizismus hier in Deutschland und überall zu verweigern versuchen. Zum Aufruf geht es hier: https://neuntermai.vvn-bda.de/ Нет войне – Nein zum Krieg! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
Montag | 17. April 2023 | 18.30 Uhr | Café Sibylle | Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin
Eine Würdigung des jüdischen Widerstands mit Dr. Holger Politt, Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung Warschau 2002-2009 und 2017-2022
Jiddische Lieder aus dem Ghetto, vorgetragen von Olaf Ruhl
Flugblatt der Jüdischen Kampforganisation Żydowska Organizacja Bojowa – ŻOB Jidische Kamf Organisatie – ייִדישע קאַמף אָרגאַניזאַציע
Am 19. April 1943 erhoben sich im Warschauer Ghetto die jüdischen Kampforganisationen ŻOB und ŻZW gegen die deutschen Besatzer.
Zu diesem Zeitpunkt lebten noch ungefähr 65.000 Menschen in dem vom übrigen Warschau abgeriegelten Stadtgebiet. Vor den im Juli 1942 begonnenen Deportationen nach Treblinka, denen bis in den September 1942 hinein über 300.000 Menschen zum Opfer gefallen waren, und den überdurchschnittlich hohen Verlusten menschlichen Lebens durch Seuche und Hunger in den Jahren zuvor, war das Warschauer Ghetto faktisch eine Halbmillionenstadt gewesen. Das letzte Aufbäumen des jüdischen Warschaus, militärisch ohne Chance, war zugleich der erste Stadtaufstand in der Geschichte des von den Deutschen okkupierten Europas.
Der militärische Aufstand, der überwiegend jungen, ja jugendlichen Kämpfer*innen hatte eine gewaltige Signalwirkung. Überall in den noch verbliebenen Ghettos, in den Konzentrationslagern Treblinka, Sobibor und Auschwitz-Birkenau kam es zu Revolten.
Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA Immer am 3. Montag des Monat Immer im Café Sibylle Immer um 18.30 Uhr
Über die Mutter Brunhilde Meyerstein, die als Jüdin – illegal lebend – im belgischen Widerstand kämpfte. Über ihren Vater Ernst Harter, der die Konzentrationslager Sachsenhausen und Mauthausen überlebte. Sein ältester Bruder Franz wurde bereits 1940 in Sachsenhausen ermordet. Dessen Briefe aus der Haft gehören zu den nicht wenigen Dokumenten, die im Buch »Deutsch-jüdisches Familienbild« veröffentlicht sind: So der letzte Brief der Großeltern mütterlicherseits vor ihrer Deportation in das Warschauer Ghetto oder die Ellen Brombachers Urgroßeltern betreffenden sogenannten Todesfallanzeigen aus dem KZ Theresienstadt. Zugleich erzählt Ellen Brombacher Geschichten über mutigen, tätigen Antifaschismus, sowohl ihrer Eltern als auch enger Freunde mit ähnlichem Schicksal. Natürlich findet sich auch Biografisches über die Familien Meyerstein und Harter. So erfährt man vieles über die Prägungen, die Ellen erfahren hat. Es ist ein Denkmal für ihre Eltern und eine Mahnung:
Nie wieder Faschismus!
Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA Immer am 3. Montag des Monat Immer im Café Sibylle Immer um 18.30 Uhr
Der Frühjahrsputz der Berliner VVN-BdA der VdN-Anlage auf dem Friedhof Friedrichsfelde startet am Samstag, dem 15. April 2023 um 13.00 Uhr.
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen.
Nächste Termine/ Samstage: 22. April 2023 | 29. April 2023 | 06. Mai 2023
jeweils 13 – 16 Uhr Helfer* sind jederzeit willkommen
Der neue Film über die antifaschistische Widerstandsorganisation „Rote Kapelle“
Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!