Antifa Jour Fixe im Januar 2016

Montag |  18. Januar 2016 | 18.30 Uhr | Café Sibylle,  Karl-Marx-Allee 72 , Friedrichshain

CIC_RO_Hans_Coppi_detail_neu Neun Jahre im Widerstand

Gespräch mit Hans Coppi aus Anlass des 100. Geburtstages seines Vaters

Der am 25. Januar 1916 in Berlin geborene und am 22. Dezember 1942 in der Hinrichtungsstätte Plötzensee ermordete Hans Coppi gehörte bereits1933 zu den aktiven Mitstreitern des kommunistischen Jugendverbandes im Kampf gegen das Naziregime. Anfang 1934 festgenommen setzte er nach der Entlassung aus dem Jugendgefängnis Plötzensee die illegale Arbeit fort. Neben seiner Tätigkeit als Dreher knüpfte er Kontakte zu Hitlergegnern unterschiedlicher sozialer Herkunft und weltanschaulicher Ansichten. Hans Coppi gehörte zu den engsten Mitstreitern von Harro Schulze-Boysen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion versuchte er einen Funkkontakt nach Moskau aufzubauen, kümmerte sich um aus der Sowjetunion kommende Fallschirmspringer, verbreitete Flugschriften und beteiligte sich an der Zettelklebeaktion gegen eine antisowjetische Propagandaausstellung. Seine Frau Hilde – sie heirateten im Juni 1941 – unterstützte ihn bei der gefahrvollen Arbeit. Im Spätsommer 1942 wurden Hans und Hilde Coppi festgenommen und mit über 40 Frauen und Männern vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt.

In der Rezeption des Widerstands gegen das Naziregime wurde Hans Coppi vor allem als Funker der „Roten Kapelle“ bekannt, so auch Anfang der 1970er Jahre als Protagonist in dem Defa-Film und in der Fernsehserie der ARD. Bei Peter Weiss ist Hans Coppi historisches Vorbild der literarischen Coppi-Figur in der „Ästhetik des Widerstands“.

Stefan Heinz wird mit dem Sohn über dessen Annäherung an das Leben und den Widerstand seines Vaters und über den Umgang mit dieser Geschichte nach 1945 sprechen.

Der Politikwissenschaftler Stefan Heinz ist Mitarbeiter und Lehrbeauftragter der Arbeitsstelle Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik an der FU Berlin.

Der Historiker Hans Coppi ist Vorsitzender der Berliner VVN-BdA und freier Mitarbeiter an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-Bda,

Immer am 3. Montag des Monat.

Immer um 18.30 Uhr.

Immer im Café Sibylle.