22. Dezember 2022: Gedenken an die „Rote Kapelle“
19. Dezember 2022
Am Donnerstag, dem 22. Dezember 2022 jährt sich zum 80. Mal die Hinrichtung der ersten Mitglieder des Widerstandsnetzwerks „Rote Kapelle“. Berliner VVN-BdA-Verbände gedenken auf unterschiedliche Weise diesem Jahrestag.
Die Lichtenberger VVN-BdA veranstaltet am 22. Dezember um 16:30 Uhr am Denkmal für die „Rote Kapelle“ (Schulze-Boysen-Straße 12, Berlin-Lichtenberg) eine Gedenkkundgebung mit Redebeiträgen von: Erika Rathmann, Trille Schünke und Michael Grunst
(Aufruf und weitere Informationen gibt es hier: https://lichtenberg.vvn-bda.de)
Die Berliner VVN-BdA zeigt anschließend um 18:15 Uhr im fsk-Kino (Segitzdamm 2, Berlin-Kreuzberg) in einer Sondervorstellung den Dokumentarfilm „Die Rote Kapelle | Stimmen der Überlebenden und Nachfahren“ (2003) in Anwesenheit von Regisseur Stefan Roloff. Im Anschluss wird es Raum für Diskussion geben.
Der Aufruf:
Vor 80 Jahren:
Am 22. Dezember 1942 wurden in der Hinrichtungsstätte Plötzensee zwischen 19.00 Uhr und 20.33 Uhr, Rudolf von Scheliha, Harro Schulze-Boysen, Arvid Harnack, Kurt Schumacher und John Graudenz durch den Strang, Horst Heilmann, Hans Coppi, Kurt Schulze, Ilse Stöbe, Libertas Schulze-Boysen und Elisabeth Schumacher durch das Fallbeil ermordet.
Für die Geschichte des Berliner antifaschistischen Widerstandsnetzwerkes Schulze-Boysen/Harnack-Kreis, von der Gestapo Rote Kapelle genannt, war 1942 ein Jahr, in dem die Aktivitäten im Kampf gegen den Nationalsozialismus noch einmal verstärkt wurden.
Es war auch das Jahr, in dem die Geheime Staatspolizei die Gruppe aufdeckte. Im Herbst 1942 nahm die Sonderkommission „Rote Kapelle“ mehr als 120 Menschen fest, im Winter 1942/43 folgten 49 Todesurteile des Reichskriegsgerichts. Andere wurden ohne jedes Verfahren ermordet.
Stefan Roloff fand als international anerkannter Künstler und Sohn eines Überlebenden der Roten Kapelle einen ganz persönlichen Zugang zu elf Beteiligten des Geschehens in den 1940er Jahren. Ab 1998 begleitete er sie meist über einen längeren Zeitraum mit der Kamera und ließ sich ihre Sichtweisen einfühlsam schildern.