„Death to all russians“: Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park geschändet

7. April 2022

7. April 2022

Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park in Berlin ist großflächig beschmiert worden. „Fascists“, „Death to all russians“, „Stop War“ und „Kill russians as people in Bucha“ wurde auf die Gedenksteine geschrieben. Das Ehrenmal ist Gedenkstätte und Friedhof für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldat*innen der Roten Armee aus allen Republiken der Sowjetunion.

Dieser Vorfall ist ein gefährliches Beispiel für die geschichtsverfälschenden Narrative, die spätestens seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Umlauf sind.

„Dieser Krieg darf nicht missbraucht werden, um die Erinnerung an die sowjetischen Soldat*innen und das große Opfer das sie gebracht haben, zu verunglimpfen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Sowjetunion von Nazi-Deutschland überfallen wurde und  im Verlauf des Krieges über 25 Millionen Opfer zu beklagen hatte; ein erheblicher Teil von ihnen stammte übrigens aus der Ukraine. Die Russische Föderation ist nicht die Sowjetunion.“, so Cornelia Kerth, Vorsitzende der VVN-BdA.

„Den aktuellen Krieg und die Gräueltaten gegen die ukrainische Zivilbevölkerung verurteilen wir aufs Schärfste und fordern seit dessen Beginn den Rückzug russischer Truppen aus dem ukrainischen Staatsgebiet. Für diesen Krieg sind aber nicht die sowjetischen Soldat*innen verantwortlich, welche gegen den deutschen Faschismus gekämpft und ihn, zusammen mit den anderen alliierten Mächten, besiegt haben.“, so Kerth weiter.

So wie wir den Versuch der russischen Regierung zurückweisen müssen, die Erinnerung an die Opfer und den Widerstand der Sowjet-Bürger*innen im Zweiten Weltkrieg zu monopolisieren und für ihren aktuellen Krieg zu instrumentalisieren, darf das Gedenken an die sowjetischen Opfer und die Würdigung ihres Anteils an der Befreiung vom Faschismus nicht dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Opfer fallen.

Auf den sowjetischen Gedenkstätten in Berlin, die zugleich als Friedhöfe für die gefallenen Soldat*innen dienen, liegen nebeneinander Soldat*innen aus heute 15 Nationen begraben, darunter Menschen aus der Ukraine und Russland.

Kontakt:
bundesbuer@vvn-bda.de
Telefon (+49) 030-55579083-2

Nein zu Militarisierung und Aufrüstung!

2. März 2022

2. März 2022

Am vergangenen Sonntag hat die Bundesregierung das massivste Rüstungspaket der jüngeren deutschen Geschichte verkündet. 100 Milliarden Euro Sondervermögen sollen allein dieses Jahr in neue Waffensysteme wie Drohnen und Jagdbomber fließen. Geht es nach den Wünschen des Bundeskanzlers Olaf Scholz, soll dieses Sondervermögen im Grundgesetz abgesichert werden. Damit würde die Intention der Mütter und Väter des Grundgesetzes für eine friedliche Nachkriegsordnung final ad absurdum geführt werden.

Schon 1998 war es eine rot-grüne Bundesregierung, die, als erste Bundesregierung überhaupt, Deutschland nach 1945 in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führte. Die gleichen haltlosen Argumente der damaligen Regierungsvertreter Deutschlands werden heute durch die russische Administration zur Rechtfertigung des Angriffs auf die Ukraine genutzt. Vollkommen zurecht verurteilen das Internationale Auschwitzkomitee und Vertreter der Internationalen Lagerkomitees die Verwendung der Worte „Entnazifizierung“ und „Völkermord“ zur Rechtfertigung des Angriffs auf die Ukraine. Ebenso sind in Zusammenhang mit einem russischen Angriff nahe der Gedenkstätte Babyn Jar, Analogien zu einem der größten deutschen Massaker zurückzuweisen.

Antifaschist*innen sind dazu aufgerufen, alle kriegerischen Akte zu verurteilen und für einen stabilen Frieden einzutreten!

Die Logik der Aufrüstung und Gewalt weist die VVN-BdA zurück. Die VVN-BdA steht für Frieden und Völkerverständigung als Lehre aus dem von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg. Umso furchtbarer ist die aktuelle Entwicklung und Bedrohung der atomaren Selbstvernichtung der Menschheit, auch durch den größten Nachfolgestaat der Sowjetunion. Wir fordern ein Ende der atomaren Aufrüstung und eine Rückkehr zu den gekündigten Abrüstungsprogrammen.

Es schmerzt, dass keine Regierung aus der Vergangenheit gelernt zu haben scheint und weiter der Aufrüstung das Wort geredet wird.

  • Die VVN-BdA wirbt für eine Rückkehr an den Verhandlungstisch!
  • Wir fordern die russische Regierung dazu auf, ihre Truppen auf russisches Staatsgebiet zurückzuziehen!
  • Wir fordern sämtliche Staaten dazu auf, endlich die todbringende Spirale von Rüstung und Gegenrüstung zu durchbrechen und Maßnahmen der Entspannung einzuleiten!
  • Wir begrüßen die bedingungslose Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in der EU und fordern die rassistische Ausgrenzung anderer Flüchtlinge an den Grenzen sofort zu stoppen sowie das Ende europäischer Abschottungspolitik!

VVN-BdA Bundesvereinigung

21. Februar 2022: Antifa Jour-fixe der Berliner VVN-BdA

19. Februar 2022

„Von Brecht bis Broadway Ein Kurt-Weill-Abend mit Gina und Frauke Pietsch“

anlässlich seines 120. Geburtstages am 2. März
und seines 70. Todestages am 3. April im Jahre 2020
mit Gina Pietsch und Frauke Pietsch

Pietsch Mutter und Tochter singen und plaudern über Weill in Berlin, Paris, am Broadway und in Hollywood, über seine Kämpfe beim Sich-Einrichten in Leben und Kunst, und über Spaß und Mühen beim Produzieren von Kunst und Leben.

1927 fing das mit Brecht an. Ein Dichter, ein wirklicher Dichter, mit kühnem Griff und wundervoller Einfühlungskraft hatte Weill nach der Lektüre von Brechts außerordentlich atheistischer „Hauspostille” ausgerufen, was etwas heißen wollte für den streng im jüdischen Glauben erzogenen Kantors- und Religionslehrersohn. Man kam zusammen, in Berlin, Paris und Amerika, meist mit unterschiedlichen Intentionen und Erfolgen, letzteres am krassesten unterschieden am Broadway, den Brecht als kältesten Verkauf von Abendunterhaltung und ein von Spielern unterhaltener Zweig des Rauschgifthandels ansah.

Man verstand einander so wenig, dass David Drews, der größte Weill-Kenner gerade dieses Unverständnis zum Grund dafür erklärte, dass in vier Jahren sechs gemeinsame Werke entstanden, die beiden Weltruhm verschafften. Der schwarze Dichter Langston Hughes, der die Songtexte in Weills Oper „Street scene” schrieb, sieht einen anderen Erfolgsgrund: Er hatte etwas zu sagen, und er sagte es auf die einfachste und geradlienigste Weise, in der allgemein verständlichsten Sprache eines jeden Landes. Darum kann Deutschland Weill als Deutschen, Frankreich ihn als Franzosen, Amerika ihn als Amerikaner und ich ihn als Schwarzen ausgeben.

Montag, 22. Februar 2022 18.30 Uhr Cafe Sybille
Karl-Marx Allee 72, 10243 Berlin

Anmeldung bei VVN-BdA, Tel.: 030/555790830 oder
E-Mail: jutta.harnisch@vvn-bda.de

Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945

26. Januar 2022


Bedingt durch die Coronapandemie führen nur wenige Gliederungen der VVN-BdA und befreundeter Initiativen eigene Gedenkveranstaltungen durch. Die meisten Gliederungen schließen sich dem bezirklichen Gedenken an, über das die Bezirke auf ihren Homepages berichten.

▪️ Gedenken des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg
15.30 Uhr an der VVN-Stele Koppenstraße Ecke Singerstraße (BO Friedrichshain-Kreuzberg)

▪️ Stilles Gedenken in Köpenick, 17 bis 18 Uhr
Mahnmal für die Opfer der Köpenicker Blutwoche und die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen auf dem Platz des 23. April sowie an der Gedenktafel für die von den Nazis zerstörte Köpenicker Synagoge (Freiheit 8 ) (VVN-BdA Köpenick e.V.)

▪️ Antifaschistischer Gedenkspaziergang in Treptow
18 Uhr Ecke Am Treptower Park/Moosdorfstr
Wir besuchen Häuser, vor denen bereits Stolpersteine verlegt wurden bzw. in denen Verfolgte gelebt haben und deren Schicksal wir erforschen. (BdA Treptow)

▪️ Gedenken in Prenzlauer Berg
10.30 Uhr an der Stele „Zum Gedenken an die vom Faschismus ermordeten Widerstandskämpfer Berlin-Prenzlauer Berg“ an der Danziger Straße / Diesterwegstraße (BO Prenzlauer Berg)


▪️ Ehrung der Opfer des Faschismus in Lichtenberg
15 Uhr am VVN-Denkmal auf dem Loeperplatz (VVN-BdA Lichtenberg e. V.)

▪️ Stilles persönliches Gedenken in Britz
10-16 Uhr auf dem Platz vor dem Haus Fritz-Reuter-Allee 50 (Nähe U-Bhf. Blaschkoallee).
Vor der Seniorenfreizeitstätte Bruno Taut: Filmausschnitte einer bebilderten Lesung des Auschwitz-Überlebenden Otto D. Kulka (Anwohner*inneninitiative „Hufeisern gegen Rechts“)

▪ 24. traditionelle Lichterkette in Pankow
18 Uhr am ehemaligen Jüdischen Waisenhaus, Berliner Straße 120/121
Gedenkaktion mit Kerzen und Redebeiträgen. Im Anschluss findet in der Kirche eine Gedenkveranstaltung mit dem Theaterprojekt „Der Koffer“ statt. (VVN-BdA Berlin-Pankow u.A.)

▪️ Gedenken in Mitte
Rathaus TiergartenDas Gedenken findet in diesem Jahr in stiller Form und ohne Publikum statt. Bürgermeister Stephan von Dassel wird einen Kranz niederlegen. (VVN-BdA e. V. u.A.)

▪ Stilles Gedenken mit Kranzniederlegung in Marzahn
12.00 Uhr, Gedenkstätte am Zwangslager Berlin-Marzahn (Otto-Rosenberg-Platz 1)
Grußworte: Petra Rosenberg, Gordon Lemm, Prof. Dr. Micha Brumlik, Selma Stern. (Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e. V. und LV der Deutschen Sinti und Roma BB e. V.)

▪ Dezentrales stilles Gedenken am 29. Januar in Marzahn-Hellersdorf
11.00 Uhr: Zwangslager Marzahn, Otto-Rosenberg-Platz, danach Gang zum Gedenkstein für Sinti und Roma und zur Gedenkstele für die Opfer der Zwangsarbeit auf dem Parkfriedhof., 11.00 Uhr: Poelchaustele, Poelchaustr. / Ecke Märkische Alle, 13.00 Uhr: Gedenktafel Heinrich Grüber, Dorfstr. 10, 13.00 Uhr: Zwangsarbeiterlager Kaulsdorf, Kaulsdorfer Str. 90, 15.00 Uhr: Gedenktafel Arno Philippsthal, Oberfeldstr. 10, 15.00 Uhr: Stolpersteine Familie Guthmann, Lemkestr. 156 (Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf und BO Marzahn-Hellersdorf)

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