Ein antifaschistisches Bündnis führt auch in diesem Jahr wieder das traditionelle Gedenken an die antisemitischen Pogrome im Jahr 1938 durch. Auf der Gedenk-Kundgebung am Mahnmal Levetzowstraße werden ab 18 Uhr auch Zeitzeug*innen zu Wort kommen. Die Demonstration im Anschluss wird zum Mahnmal auf der Putlitzbrücke ziehen, von wo aus die Berliner Jüdinnen*Juden in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Solidarität mit den Opfern des deutschen Antisemitismus und Rassismus!
Termin: Mittwoch, 9. November 2022 18 Uhr Mahnmal Levetzowstr., Berlin-#Moabit
Helga Kurzchalia liest aus ihrem Buch „Haus des Kindes„
Das von Hermann Henselmann als Wohn- und Kinderkaufhaus konzipierte Haus des Kindes befand sich am Eingang zur damaligen Stalinallee. Das dortige Leben ist Ausgangs- und Kristallisationspunkt eines episodenhaft erzählten Romans vor dem 17. Juni 1953 bis 1965.
Die aus der englischen Emigration nach Deutschland zurückgekehrten kommunistischen Eltern der Erzählerin ziehen in das beeindruckende Gebäude am heutigen Strausberger Platz.
Durch die Augen des Mädchens begegnen wir den Nachbarn – den Henselmanns, den Havemanns, den Schriftstellern Alex Wedding, F. C. Weiskopf und Bodo Uhse. Sie alle verbindet der Glaube an ein anderes Deutschland.
Die Protagonistin erlebt den Widerspruch zwischen ihrer privilegierten Situation und der Außenwelt, zwischen Stalinallee und den Seitenstraßen, deren Lebenswirklichkeit zu den Erwachsenen in ihrer Umgebung nur schwer vorzudringen scheint. Zu sehr wird deren Gegenwart von ihrer eigenen Verfolgungsgeschichte und einer idealisierten Zukunftsvorstellung voller Täuschung und Selbsttäuschung bestimmt.
Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten am 9. September 1945 die Tradition, am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus zu gedenken. In den letzten Jahren haben sie ihr Vermächtnis in unsere Hände gelegt. Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – verbindet er heute alljährlich am 2. Sonntag im September das Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart.
Auch dieses Jahr haben wir wieder ein vielfältiges Programm organisiert: In Podiumsdiskussionen und Informationsveranstaltungen zu Antimilitarismus, dem Krieg in Kurdistan, zu rechten und rassistischen Strukturen in den Sicherheitsbehörden und rechten Übergriffen in Neukölln.
In Ausstellungen über Die Rote Kapelle, Die Geschichte des OdF-Tages, Werner Seelenbinder und Völkermord an Rom*nja in Belarus 1941 – 1944 wird über Widerstand gegen den deutschen Faschismus und an dessen Opfer erinnert.
Auch der Austausch und die Begegnung, im Antifacafé, beim Konzert mit Livemusik und einem Schnupper-Swing-Tanzkurs kommt nicht zu kurz.
Den Platz, auf dem 2022 der Tag der Mahnung begangen wird, werden wir in „Anni-Wendel-Platz“ umbenennen. Anni Wendel (1909-2002) war eine Widerstandskämpferin und Antifaschistin aus Kreuzberg. Nach der Machtübertragung an Hitler war für sie klar, dass sie Widerstand gegen das Schreckensregime der Nazis leisten muss. Trotz Inhaftierung überlebte sie die NS-Zeit und engagierte sich weiter aktiv als Antifaschistin. Programm
Bühne Platz an der Falckensteinstraße
13:00 Uhr Begrüßung
13:15 Uhr Die Nachbarnz (Chansons von Friedrich Hollaender und Georg Kreisler)
Herbstputz der Berliner VVN-BdA Friedhof Friedrichsfelde VdN-Anlage
--- vorläufige Termine --- Samstage
25. Oktober2025 01. November2025 08. November 2025 15. November 2025 jeweils 13 – 16 Uhr
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen. Helfer* sind jederzeit willkommen
Eine PDF-Version des Aufrufs zum Ausdrucken und Sammeln
von Unterschriften gibt es hier
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Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!