Bericht: Antifaschistischer Gedenkrundgang und AfD-Treffen in Pankow

21. März 2017

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Antifaschistischer Gedenkrundgang und AfD-Treffen in Pankow

Am 9. März fand ein Gedenkrundgang statt, der an das Wirken von Antifaschistinnen und Antifaschisten erinnerte, nach denen Straßen im Bezirk benannt wurden oder die einst in Pankow wirkten. Während der Abschlusskundgebung in Pankow-Heinersdorf fuhr die Berliner Polizei auf und umkreiste die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Mannschaftswagen und behelmten Beamten – um ein Treffen der AfD zu schützen, wie sich später herausstellen sollte.

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PM: Antifaschistischer Protest gegen Extremismuskongress der AfD im Marittim – Hotel

18. März 2017

Pressemitteilung, Berlin, 17.3.2016

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA]

 Lautstark: Antifaschistischer Protest gegen Extremismuskongress der AfD im Marittim – Hotel.

Unschön: Großräumiger Polizeieinsatz und vorherige Geheimhaltung versuchte antifaschistischen Protest zu marginalisieren.

Da geht noch mehr: Zivilgesellschaft und Parteien blieben den Protesten gegen die AfD weitgehend fern.

Immerhin etwa 30 überwiegend junge Antifaschist*innen, unter ihnen Mitglieder der Berliner VVN-BdA, protestierten heute morgen lautstark im strömenden Regen gegen den „Extremismuskongress“ der sogenannten „Alternative für Deutschland“ im Marittim-Hotel in der Stauffenbergstraße.

Trotz der andauernden Geheimhaltungspolitik der Berliner Polizei war es ihnen gelungen den Ort der Veranstaltung der neonationalistischen, rassistischen AfD herauszufinden, ausgerechnet in einem Hotel der Marittim-Hotelkette, die doch in Kölln angekündigt hatte nicht mehr an die „AfD“ zu vermieten und ihre jahrelangen Stammkund*innen nicht mehr zu „bedienen“.

Die Polizei hatte zuvor die Umgebung des Hotels mit einem massiven Aufgebot weiträumig abgesperrt. Anfänglich versuchte sie sogar Proteste in Hör- und Sichtweise zu unterbinden. Vergebens, den eintreffenden Teilnehmer*innen des Rassist*innenkongresses schallte ab 8.00 Uhr fröhlich und inhaltlich passgenau „AfD, Rassistenpack, wir haben euch zum kotzen satt“ entgegen. Auch das große Polizeiaufgebot behinderte das Bild einer „normalen“ Parteiveranstaltung.

Um der AfD aber im kommenden Wahlkampf effektiv entgegen zu treten, bedarf es noch weit größerer Proteste und breiterer Initiativen und Anstrengungen. Dass sich keine Vetreter*innen der Parteien der Regierungskoalition bei den Protesten zeigten, ist schade. Es wäre  doch auch ihre Aufgabe zu zeigen, dass trotz massiver Präsenz der AfD in den Berliner Parlamenten, deren Treiben nicht als „normal“ anzusehen ist. Es waren auch ihre extrem rechten Abgeordnetenkolleg*innen, die diesen Kongress mitorganisiert hatten.

Wir bedanken uns bei den Verteidiger*innen der Demokratie, die es auf sich genommen haben am heutigen Morgen zu protestieren und hoffen, dass es in Zukunft auch in Berlin mehr werden.

Keine Räume für die AfD!  Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Über Hintergründe und die Redner*nnen des Kongress findet sich hier ein informativer Text:

https://berlingegenrechts.de/2017/03/15/kein-teil-der-demokratischen-mitte-hintergrundartikel-zum-extremismuskongress-der-afd-in-berlin/

Antifa-Jour-Fixe März 2017

7. März 2017

 Montag, 20. März, 18.30 Uhr , Café Sibylle,

Karl-Marx-Allee 72 – 10243 Berlin

Foto Vera Friedländer jungZeitzeuginnengespräch und Buchlesung

Der Umgang der „seriösen“ Firma Salamander mit der Nazi-Vergangenheit

Vera Friedländer berichtet über ihr neues Buch

Wer denkt denn an Schuhe, wenn es um Profit und Macht geht? An Krupp, VW, IG Farben denkt man. Was haben Schuhe damit zu tun? Salamander ist durch das Nazi-System der größte, dominierende Schuh-Konzern geworden, reich und mächtig. Salamander hat viel zu verantworten: den Raub jüdischen Eigentums, die Vernichtung von Existenzen, den Einsatz von Häftlingen unter mörderischen Bedingungen, die Ausbeutung von Zwangsarbeitern.

Vera Friedländer musste als 16-Jährige im Reparaturbetrieb von Salamander in derKöpenicker Str. 6a-7 in Berlin-Kreuzberg Zwangsarbeit leisten. Sie musste nichtmarkierte Schuhe sortieren und fragte sich: Woher kommen diese Schuhe? Nach einer Zeit der Verdrängung hat sie die Erinnerungen wieder aufgerufen und konnte diese Frage und andere, die sich daraus ergaben, beantworten. Viele Jahre sammelte sie dokumentarisches Material, das sie in dem Buch „Ich war Zwangsarbeiterin bei Salamander“ präsentiert. Sie weist nach, dass der Firmenhistoriker Hanspeter Sturm im Auftrag von Salamander die Fakten gefälscht, verharmlost oder geleugnet hat und dass seine Schriften mit Elementen der Nazi-Sprache übersät sind. Die Direktoren des Konzerns zogen es vorm, beharrlich zu schweigen.

ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-BdA

Immer am 3. Montag des Monat

Immer im Café Sibylle

Immer um 18.30 Uhr.

Am „Tag der Legionäre“, keine Blumen für die Waffen-SS! Protest gegen Aufmarsch der Waffen-SS-Veteranen in Riga

6. März 2017

rigaBerlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf Rom, Brüssel, Budapest und Athen Am „Tag der Legionäre“, keine Blumen für die Waffen-SS!

Die Berliner  VVN-BdA ruft zur Protestkundgebung gegen die jährliche Ehrung der lettischen Waffen-SS in Riga auf.

Protest gegen Aufmarsch der Waffen-SS-Veteranen in Riga

Wir rufen für den 15. März zu Protestkundgebungen vor lettischen Botschaften und lettischen Konsulaten auf!

Berlin, Mittwoch, 15. März 2017, 15.00 – 17.00 Uhr, vor der Botschaft der Republik Lettland, Reinerzstr. 40/41, 14193 Berlin Grunewald

Anfahrt: U 7 bis Adenauerplatz oder U2 bis Wittenbergplatz, dann Bus M29 Richtung Roseneck, Haltestelle Herthastraße aussteigen, dann 300 Meter Fußweg über Franzensbaderstr. zur Reinerzstr. 40.

Wir fordern:

Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!

Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!

Schluss mit den staatlichen Repressionen gegen lettische Antifaschist*innen

Von der Bundesregierung fordern wir: Keine weitere Rentenzahlungen für Nazi-Kriegsverbrecher!

Am 16. März 2017 wird es in der lettischen Hauptstadt Riga – wie jedes Jahr seit 1991 – am „Tag der Legionäre“ zu einem Gottesdienst, einem Ehrenmarsch und einer fahnenumsäumten Kundgebung am Freiheitsdenkmal zu Ehren der lettischen Freiwilligenverbände der Waffen-SS kommen. Die in nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht aufgestellten lettischen Polizeieinheiten begannen mit den  Mordaktionen an der jüdischen Bevölkerung Lettlands und der aus dem deutschen Reich ins Ghetto Riga verschleppten jüdischen Menschen. Insgesamt rund 70.000 Menschen der jüdischen Bevölkerung wurden in Lettland ermordet. Ein Großteil der 21.000 in lettischen Kleinstädten ermordeten Juden wurden vom lettischen Kommando Arājs erschossen. Aktionen richteten sich auch gegen Insassen von psychiatrischen Krankenhäusern. Mitglieder dieser Mordkommandos wurden später in die lettischen Waffen-SS Einheiten eingegliedert. Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden.

Am 16. März 1944 hatten sich die beiden im Oktober 1943 gegründeten lettischen SS-Freiwilligen Divisionen am Ladoga-See bei Leningrad vereinigt. Nach blutigen Kämpfen gewannen sie dort vorübergehend ein Gefecht gegen Einheiten der Roten Armee. Ihr Kampf verlängerte den deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und richtete sich auch gegen die Anti-Hitlerkoalition. Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für die Angehörigen der Opfer der lettischen Polizei und SS-Verbände und für die jüdische, russischsprachige und andere Minderheiten im Land. Er steht nicht nur im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt, sondern ist auch eine Provokation gegenüber der Russischen Föderation und damit eine Gefahr für den Frieden in Europa.

Alljährlich protestieren lettische und internationale Antifaschist*innen gegen diesen Aufmarsch, unter ihnen auch Dr. Efraim Zuroff, Leiter des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Jerusalem:

In Lettland werden antifaschistische Demonstrant*innen erheblichen Repressalien (Telefonüberwachung, Reisebeschränkungen, Behördenschikanen, Polizeiwillkür, staatliche Einflussnahme auf Hotels und Veranstaltungsunternehmen) ausgesetzt. Dies gilt auch für Unterstützer*innen, die aus Deutschland und anderen Ländern anreisen.

Fünf Mitglieder der VVN-BdA wurden im vergangenen Jahr mehrere Stunden auf dem Flughafen von Riga festgehalten, weil sie sich an den Protesten gegen den Ehrenmarsch für die Waffen-SS beteiligen wollten. Danach wurden sie in einem Gefangenentransportwagen fortgeschafft und nach Litauen abgeschoben. Zuvor wurden sie mit einem Aufenthaltsverbot belegt. Das ARD Magazin Panorama berichtete: SS-Marsch in Lettland: Antifaschisten abgeschoben

Umso wichtiger ist es, auch 2017 Solidarität mit den lettischen Antifaschist*innen  zu zeigen. Die VVN-BdA und die Mitgliedsverbände der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) rufen dazu auf, nach Riga zu reisen und am 16. März an der antifaschistischen Kundgebung teilzunehmen, vor lettischen Botschaften und Konsulaten in Europa gegen die Verherrlichung von NS-Kollaborateuren und Massenmördern zu protestieren und Freiheit für Lettlands Antifaschist*innen zu fordern.

Die VVN-BdA ruft auf zu Mahnwachen vor der lettischen Botschaft und den Honorarkonsulaten in Berlin, Bremen, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf auf.

Gleichzeitig ruft die F.I:R. Fédération Internationale des Résistants dazu auf am 15. März in zu Protestkundgebungen vor den lettischen Botschaften Rom, Brüssel, Budapest und Athen auf. 

Wir fordern:

Schluss mit der Ehrung von NS-Kollaborateuren und Mördern!

Anerkennen der baltischen Beteiligung am nazistischen Völkermord!

Schluss mit den staatlichen Repressionen gegen lettische Antifaschist*innen

Von der Bundesregierung fordern wir:
Keine weitere Rentenzahlungen für Nazi-Kriegsverbrecher!

Infos:

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1727_honorarkonsulat.htm

http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/SS-Marsch-in-Lettland-Antifaschisten-abgeschoben,riga154.html

http://jungle-world.com/artikel/2016/12/53714.html

http://www.jta.org/2016/03/16/news-opinion/world/nazi-waffen-ss-veterans-join-ultranationalist-march-in-latvia

http://defendinghistory.com/call-for-international-protest-against-latvian-gov-granting-riga-center-for-waffen-ss-festivities-on-16-march-2017/86868

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der

Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA]

Geschäftsführer

Markus Tervooren

Magdalenenstraße 19, 10365 Berlin

Tel.: +49 (0)30 55 57 90 83-0

Fax:  +49 (0)30 55 57 90 83-8

 

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