Die extrem rechte Querfront: Bärgida – Ein Jahresrückblick

10. November 2015

Montag, 16. November 2015, 18.30 Uhr,

Theater in der Kulturfabrik, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin_Moabit

147123Es ist ein fester Wochentermin: Seit Anfang Januar 2014 findet jeden Montag Abend der Aufmarsch von „Bärgida – Berliner Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Berlin-Mitte statt. Es trifft sich ein skurriler Zusammenschluss verschiedenster AkteurInnen der extrem rechten Szene Berlins: Neonazis treffen sich mit angeblich israelsolidarischen, antimuslimischen RassistInnen, rechten Hooligans, VertreterInnen der Neuen Rechten, völkischen NationalistInnen, antisemitischen VerschwörungstheoretikerInnen und HolocaustleugnerInnen.

Zwar konnte der Erfolg des großen Vorbildes PEGIDA aus Dresden nicht erreicht werden. Dennoch verwundert es, wie beharrlich sich die überschaubare Gruppe von 100-150 Personen trotz großer inhaltlicher Widersprüche immer wieder zusammenfindet. Mit dieser Veranstaltung wollen wir einen Überblick verschaffen und den Fragen nachgehen: Wer trifft sich da eigentlich Woche für Woche? Was sind die gemeinsamen Inhalte, aber was auch offenkundige Widersprüche? Wieviel Relevanz hat Bärgida überhaupt und wie ernst sollte das Ganz genommen werden? Warum waren antifaschistische Gegenproteste zeitweise kaum bis gar nicht präsent? Was ist zukünftig von Bärgida zu erwarten?

Frank Metzger ist Mitarbeiter und Bildungsreferent des apabiz – antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.v

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Antifa Jour Fixe November 2015

10. November 2015

Montag, 16. November 2015, 18.30 Uhr, Café Sibylle,

Karl-Marx-Allee 72 , Friedrichshain

Die Berliner VVN-BdA lädt zum Jour fixe ein:

Wissenschaft und Widerstand: Schiemann in der NS-Zeit schiemann

Die Botanikerin und Genetikerin Elisabeth Schiemann (1881-1972) war eine der ersten Professorinnen in Deutschland. Sie war die anerkannte Forscherin und Gelehrte auf dem Gebiet der Geschichte der Kulturpflanzen. Als Genetikerin setzte sie ihre Fachkompetenz in der Kirche zur Aufklärung gegen die Rassenideologie der  Nazis ein und rief maßgebliche Theologen zu entschlossenerem Eingreifen gegen die Judenverfolgung auf. Zusammen mit ihrer Schwester versteckte sie  mehrere Verfolgte. 1940 wurde sie aus politischen Gründen als Professorin von der Berliner Universität entlassen.

Die Gedenkstätte Yad Vashem ehrte sie mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“. Die Stadt Berlin lehnt ein Ehrengrab für die entschiedene Nazi-Gegnerin ab: Ein „fortlebendes Andenken in der allgemeinen Öffentlichkeit“ sei nicht feststellbar.

Die Historikerin Marina Voigt (Gedenkstätte Deutscher Widerstand) und der Mathematiker Reiner Nürnberg, dessen Mutter Schülerin und Mitarbeiterin von Elisabeth Schiemann war, stellen Facetten des Lebens und Wirkens einer außergewöhnlichen Frau vor.

Reiner Nürnberg, Ekkehard Höxtermann, Martina Voigt (Hrsg.): „Elisabeth Schiemann (1881-1972) – Vom AufBruch der Genetik und der Frauen in den UmBrüchen des 20. Jahrhundert

antifa – jour fixe Ein Abend mit der Berliner VVN-BdA …

…immer am 3. Montag im Monat,

immer im Café Sibylle,

immer ab 18.30 Uhr

9. November 2015

3. November 2015

9.November , 17 Uhr, Mahnmal Levetzowstraße in Moabit

Gedenkkundgebung mit Zeitzeug’innen  und antifaschistische Demonstration

Kein Vergessen, kein Vergeben

77 Jahre nach der Reichspogromnacht-

Solidarität mit den Opfern des deutschen Antisemitismus und Rassismus

Zum Aufruf >>>

Am helllichten Tag und unter aller Augen …

In diesemplak9112015kl Jahr jähren sich die ersten Deportationen aus Berlin zum 74. Mal. Am 18. Oktober 1941 verließ vom Gleis 17 des Bahnhofs Grunewald der erste Deportationszug Berlin in Richtung des Ghettos Litzmannstadt/Lodz.Knapp ein Jahr später, ab August 1942, wurden diese vom Bahnhof an der Putlitzbrücke in Moabit fortgesetzt. Daher rufen wir seit 1990, so auch in diesem Jahr, am Jahrestag der Pogromnächte von 1938, zu einer Gedenkkundgebung am Mahnmal an der ehemaligen Synagoge in der Levetzowstraße in Moabit auf. In den letzten Jahren haben sich dort am 9. November regelmäßig viele hundert Menschen an unserer Kundgebung und der anschließenden Demonstration beteiligt.

Die Demonstration orientiert sich dabei an dem Weg, den die Juden*Jüdinnen vom Sammellager in der Levetzowstraße zum Deportationsbahnhof an der Putlitzbrücke unter den Augen der Bevölkerung gehen mussten. Von den Gleisen 69, 81 und 82 aus wurden 30.000 Berliner Juden*Jüdinnen in die Vernichtungslager deportiert, unter ihnen 1.800 Menschen aus Moabit.   Wir werden auf unserer Demonstration an verschiedenen Orten an jüdische Mitbürger*innen erinnern.

Moabit ist heute ein Ort behördlicher Gängelung von Flüchtlingen durch Sondergesetze sowie schwieriger Lebensverhältnisse und der Ausgrenzung in Sammelunterkünften. Auch davon wird auf unserer Demonstration die Rede sein.

Die Gedenkkundgebung und Demonstration am 9. November sind ein kleiner, aber entschiedener Gegenpart zu den deutschen Zuständen. Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Nationalismus gehören in Deutschland keineswegs der Vergangenheit an. Den Betroffenen damals und heute gilt unsere Solidarität. Die Erinnerung an die deutschen Verbrechen, den Holocaust, wachzuhalten, daran zu erinnern, dass eine Mehrheit der Deutschen den Verbrechen zustimmte, ist unserer Anliegen. Darauf hinzuweisen, dass auch heute oft Ablehnung, Mitleidlosigkeit und Hass gegen Flüchtlinge in unserer Gesellschaft herrschen, wie bei den rassistischen Protesten gegen Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland, ist uns ebenso wichtig. Es erschüttert uns, dass Jüdinnen*Juden und Sintiza*Sinti und Romnija*Rroma nach wie vor Ablehnung, Ausgrenzung und Hass ausgesetzt sind.

Wir freuen uns, dass uns Andrée Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) als Zeitzeugin und Überlebende des Naziterrors zum wiederholten Male besucht. Sie überlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis geflüchtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Überlebende Kinder der Shoah“ und der VVN-BdA Berlin-Pankow.

Wir freuen uns auch Peter Neuhof (* 30.Juli 1925) begrüßen zu können.Peter Neuhof war acht Jahre alt als die Nazis in Deutschland an die Macht kamen. Seine Eltern, beide Mitglieder in der KPD, engagierten sich von Anfang an gegen die Nazis und halfen u.a. gesuchten Genoss*innen beim Untertauchen. Sein Vater Karl Neuhof wurde als jüdischer Kommunist von den Nazis ermordet, seine Mutter Gertrud Neuhof überlebte das KZ Ravensbrück und wurde auf dem Todesmarsch von der Roten Armee befreit. Er selber sagt von sich:“ Es waren so unwahrscheinliche Glücksumstände, dass ich in dieser fürchterlichen Zeit überlebt habe.“ Peter ist Mitglied in der Berliner VVN-VdA. Für die musikalische Unterstützung sorgt die Gruppe „Zhetwa“.  

Unterstützende Gruppen: Autonome Neukoellner Antifa [ANA], Andere Zustaende ermoeglichen [aze], Berliner VVN-BdA

Filmreihe zum 77. Jahrestag der Pogromnacht 1938

2. November 2015

Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und überall!
Filmreihe zum 77. Jahrestag der Pogromnacht 1938.
regenbogenkino Lausitzer Str. 22,  10999 Berlin-Kreuzberg 030/69579517
In Zusammenarbeit mit dem Berliner VVN-BdA
verzeihung-ich-lebe-2001-filmplakat-rcm236x336uEs ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen.“ (Primo Levi) 77 Jahre nach der Pogromnacht und 70 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus sind Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus in Deutschland und Europa schon wieder bittere Normalität. „Erinnern heißt handeln, nie mehr schweigen, wegsehen, wie und wo auch immer. Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten!“ Diese Forderung von Esther Bejarano, Überlebende von Auschwitz, möchten wir unserer kleinen Filmreihe voranstellen.
Am 6.11.15 um 20.30 Uhr,
„.. das nannte man asozial…“- Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen Uckermark D 2006, 17 Min, digital, R: Andrea Behrend
In Anwesenheit von Andrea Behrend Der Film gibt mit Zeitzeugeninterviews und Aufnahmen des heutigen Geländes eine Einführung darüber, was das Konzentrationslager Uckermark war.
Am 6.11.15 um 20.30 Uhr, am 7.11.15 um 21.30 Uhr
Die Frauen von Ravensbrück D 2006, 89 Min, digital, R: Loretta Walz, B: Loretta Walz, Thomas Walther
Begründung der Grimme-Jury: „Der Film „Die Frauen von Ravensbrück“ ist ein Film der Erinnerung, ein Film der Gesichter, ein Film über das Überleben und ein Film über die menschliche Würde. Loretta Walz versammelt die Aussagen und Erinnerungen von Frauen, die das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überlebt haben.

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