Antifa-Jour-Fixe August 2015

10. August 2015

Antifa-Jour Fixe August 2015

Montag, 17. August 2015, 18.30 Uhr,

Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72 , Friedrichshain

Wer denkt denn an Schuhe?

Die Verbrechen der Wirtschaft  – der Fall Salamander

Mit Vera Friedländer (*1928) – ehemalige Zwangsarbeiterin bei Salamander

friedländerVera Friedländer berichtet:

Über Salamander spreche und schreibe ich nicht wegen der Zwangsarbeit, die ich für diese Firma leisten musste, sondern wegen der Schuhe, die dort täglich in großer Menge durch meine Hände liefen. Mir war klar, dass es Schuhe ohne Besitzer waren. Viele Jahre beschäftigte mich die Frage: Woher kamen die Schuhe? Inzwischen gibt es Forschungsergebnisse und geöffnete Archive und ich weiß nun, dass Salamander viel zu verantworten hat, nicht nur die Schuhe ohne Besitzer. Diese renommierte Schuhfabrik hat jüdisches Eigentum geraubt, war an der ‚ Schühprüfstrecke‘ im KZ Sachsenhausen beteiligt und hat Zwangsarbeiter ausgebeutet. Ich möchte vor allem mitteilen, wie der Firmenhistoriker mit der Geschichte von Salamander umging. Er machte, was heute allgemein üblich ist: Er hat die Nazi-Zeit ausgespart oder die Fakten geleugnet oder verfälscht.

 

antifa – jour fixe Ein Abend mit der Berliner VVN-BdA …

…immer am 3. Montag im Monat, immer im Café Sibylle, immer ab 18.30 Uhr

Erinnerungskultur am 20.Juli in Berlin: Berliner Polizei eskortiert BÄRGIDA –Rassisten zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand

21. Juli 2015

Pressemitteilung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Berlin, 21.Juli 2015

Erinnerungskultur am 20.Juli in Berlin:

Berliner Polizei eskortiert BÄRGIDA –Rassisten zur Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Wenige Stunden zuvor war in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand/ Bendler-Block noch dem Widerstand gegen das NS-Regime gedacht worden. Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, hielt die diesjährige Gedenkrede, was wir als erfreuliche Hinwendung an die Erinnerung an den gesamten Widerstand, z.B. dem Widerstand der Arbeiter_innen und einfachen Leute, über die militärischen Hitler-Attentäter um Stauffenberg hinaus, werten.

Am Abend jedoch bekam die Gedenkstätte unerfreulichen Besuch. Nach Ende der allmontäglichen Bärgida – Kundgebung am Berliner Hauptbahnhof, eskortierte die Berliner Polizei die Kundgebungsteilnehmer_innen, eine Melange aus Rassiste_innen, Antisemit_innen, rechtsradikalen Hooligans und Berliner AfD, Pro-Deutschland und NPD Mitgliedern, zu einer Kundgebung vor die Gedenkstätte. Antifaschist_innen gegenüber wurde von der Polizeiführung das Vorhaben der rassistischen „Patrioten“ verheimlicht und abgestritten und Proteste zumindest in Hör- und Sichtweite verweigert um einen störungsfreien Ablauf der rassistischen Provokation zu gewährleiten,. Dennoch konnten einige Antifaschist_innen ihren Unmut über den Missbrauch des Gedenkens an den antifaschistischen Widerstand kundtun.

Die Berliner VVN-BdA erklärt dazu:

Wir protestieren energisch gegen die unsensible Vorgehensweise der Berliner Polizei an diesem so wichtigen Gedenktag und diesem Ort der Erinnerung an den NS-Terror und dem Widerstand dagegen. Es darf nicht sein, dass sich die Feinde der Demokratie, Rassist_innen und Neonazis unter Polizeischutz versammeln können um das Andenken an jene, die den Widerstand gegen das verbrecherische NS-Regime auch mit ihrem Leben bezahlten, in den Schmutz ziehen, bzw. für ihre rassistischen Forderungen instrumentalisieren wollen. Ein Erbe des antifaschistischen Widerstands, der Menschen aus dem antifaschistischen Exil, der Überlebenden der Konzentrationslager und Zuchthäuser ist auch die Solidarität mit Flüchtlingen, jenen die seit Monaten, der Hetze der BÄRGIDA Demonstrant_innen ausgesetzt sind. Wir fordern Geschichts-und Demokratieunterricht für die Berliner Polizei!

Wir bedanken uns ausdrücklich bei jenen, die sich seit Monaten, Montag für Montag den BÄRGIDA Rassist_innen in den Weg stellen, sei es am Hauptbahnhof, am Brandenburger Tor und auch in Moabit.

Berliner VVN-BdA e.V.

VVN-BdA verurteilt Katastrophenpolitik Berlins und Brüssels gegen Griechenland und erklärt sich solidarisch mit dem griechischen Volk

20. Juli 2015

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes -Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten verlangt dringend, die diktatorische und inhumane Politik der Bundesregierung und der EU gegen das griechische Volk sofort zu beenden. Vor dem Hintergrund der Geschichte steht es Deutschland gut an, die humanitäre Tragödie in Griechenland zu beenden. Der Sturz in die Katastrophe muss verhindert werden. Dazu können auch die Rückzahlung der Zwangskredite, die Hitlerdeutschland Griechenland abgepresst hat und die immer wieder verschleppten Reparationszahlungen beitragen.

Die VVN-BdA erklärt gegenüber den Demokraten und Antifaschisten in Griechenland ihre starke Solidarität und Verbundenheit. Wenn die aktuelle ökonomische und humanitäre Krise nicht beendet werden kann, ist das erneute Erstarken der militant faschistischen „Goldenen Morgenröte“ zu befürchten. Dazu darf es nicht kommen.

Die Machtpolitik der Bundesregierung erinnert an schlimme Zeiten des rücksichtslosen Wirkens deutscher Politik in der Geschichte. Sie gefährdet den Frieden in Europa, weil sie Spannungen zwischen den Völkern schürt. Wir fordern neben der Rückzahlung der Zwangskredite und der fälligen Reparationen die Entschädigung der griechischen Juden und der Überlebenden in den griechischen Opfergemeinden, die vom mörderischen Terror der Wehrmacht und SS betroffen waren. Wir fordern Abrüstung und die Sicherung von Mindest-Sozialstandards in der EU auf Kosten der Milliardäre und Bank-Profiteure, die die katastrophale Lage innerhalb der letzten Jahre herbeigeführt haben.

Eine Absage an die brutale Politik, für die vor allem Wolfgang Schäuble steht, erfordert auch ein Umdenken in der Justiz. Nachdem in Lüneburg im Auschwitzprozess nun endlich Abschied genommen wurde von einer Nachkriegsjustiz der selektiven Bestrafung und damit vielfachen Strafbefreiung, soll endlich gelten: Jeder, der in der Mordmaschinerie seinen Platz einnahm, sollte wegen Mord und Beihilfe dazu verurteilt werden. Das erfordert nicht nur die Bestrafung von SS-Leute aus Konzentrationslagern und ihren Helfern, sondern auch der Mitwirkenden an der Mordmaschinerie der Wehrmacht, wie sie auch in griechischen Städten und Dörfern unbeschreiblich grausam herrschte. Die VVN-BdA verlangt die Wiederaufnahme der Ermittlungen im Falle Komeno und Kephalonia und in anderen Fällen, die von ihr schon vor zehn Jahren beantragt wurden.

 

Die Bundessprecherinnen und Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) Berlin, den 18. Juli 2015

http://www.vvn-bda.de/vvn-bda-verurteilt-katastrophenpolitik-berlins-und-bruessels-gegen-griechenland-und-erklaert-sich-solidarisch-mit-dem-griechischen-volk/

WEIL ICH MICH NICHT GESETZEN BEUGTE

13. Juli 2015

Montag, 20. Juli 2015, 18.30 Uhr Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72 , Friedrichshain

antifa – jour fixe der Berliner VVN-BdA mikis

Ein Mikis-Theodorakis-Abend über ein Leben in Liedern von Gina Pietsch (voc), mit Christine Reumschüssel (p)

Seine Lieder gingen um die Welt als Volkslieder. Sein „Zorbas”, den Anthony Quinn tanzt, scheint der Sirtaki schlechthin. Sein Name ist mit den Kämpfen des griechischen Volkes verbunden wie kein anderer. Sein Leben ist nachzulesen in einer Unzahl von Büchern. Und doch ist zu wenig, was wir wissen über ihn.

So erzählen Pietsch und ihre großartige neue Pianistin Christine Reumschüssel singend und spielend über ein Leben in Liedern, eben „weil er sich nicht Gesetzen beugte”.

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