Meine Anerkennung und meine Solidarität gelten Markus Tervooren und Lothar König.

8. Oktober 2014

fahne2_kleinDresden immer noch.

„Solidarität mit Markus Tervooren und Lothar König“

Volkmar Harnisch, 1944 mit 18 Jahren wegen „Vorbereitung zum Hochverat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ zu Gefängnis verurteilt.

Die angesetzten Strafprozesse gegen den Geschäftsführer der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten, Markus Tervooren und den Jenaer Studentenpfarrer Lothar König vor dem Dresdener Gericht wegen ihres aktiven Einsatzes gegen die dort am 19. Februar 2011 aufmarschierenden Nazis und Rechtsextremisten ist ein politischer Skandal ersten Ranges, denn die erhobenen Anschuldigungen richten sich zugleich gegen die gesamte antifaschistische Abwehrfront, die sich den erstarkenden neofaschistischen Strukturen in unserem Lande entgegenstellt.

Der jetzt anstehende Prozeß ist für mich als anerkannter Verfolgter des Naziregimes (anerkannt nach DDR-Recht und nach dem Berliner PrV-Gesetz) ein erneuter Beweis des Unwillens, die eindeutigen Festlegungen der Alliierten im Potsdamer Abkommen über die Vernichtung der nationalsozialistischen Strukturen und der Verhinderung ihres Wiederauflebens in Deutschland zu akzeptieren und umzusetzen. Es zeigt sich, daß auch für die zuständige Dresdener Staatsanwaltschaft diese völkerrechtlichen Bestimmungen nicht als verbindliche Rechtsvorschrift betrachtet werden, wenn es gilt, das öffentliche Auftreten und Agieren gefährlicher neofaschistischer Gruppierungen zu verbieten. Statt dessen werden demokratische Kräfte, die sich den erlaubten, mitunter sogar polizeilich geschützten, Naziformationen entgegenstellen, von Staats wegen verfolgt, wie im Falle der Anklage gegen Tervooren und König.

Statt einer Anklage müßte das mutige Auftreten der beiden und noch vieler anderer gegen die formierten Nazis am 13. Februar 2011 anerkannt und öffentlich belobigt werden!

Für mich ist die Forderung der befreiten Häftlinge von Buchenwald am 10. April 1945 auch eine persönliche Richtschnur, als es dort heißt:“…Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. …“

Meine Anerkennung und meine Solidarität gelten Markus Tervooren und Lothar König.  

Volkmar Harnisch, Oktober 2014

Dresden immer noch. Antifaschistischer Protest ist nicht kriminell, sondern notwendig

7. Oktober 2014

maxresdefault16.10.2014 – Prozess am Amtsgericht Dresden gegen den  Geschäftsführer der Berliner VVN-BdA

Roßbachstraße 6, Saal A1.37, 10:00 Uhr

9.00 Uhr Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude!

Am 16.10.2014 wird vor dem Schöffengericht die Anklage gegen den Geschäftsführer der Berliner VVN-BdA, Markus Tervooren, verhandelt. Ihm wird in Zusammenhang mit den erfolgreichen Antinaziblockaden 2011 in mehreren Fällen besonders schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und die Störung einer Versammlung vorgeworfen.

„Tatwaffen“ sollen ein Megaphon und eine Fahne der Verfolgten des Naziregimes, die hochgehalten wurde, sein. Dem Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von über zwei Jahren.

Er erklärt dazu:

„Den abertausenden antifaschistischen Demonstrant_innen, die in Dresden über Jahre hinweg den Neonazi-Aufmarsch blockiert haben, zu unterstellen, sie hätten den „Landfrieden“ gebrochen, ist mehr wie absurd. Sie waren es, die dem unerträglichen sächsischen Landfrieden mit den Neonazis ein Ende gesetzt haben und damit der sächsischen Demokratie auf die Sprünge geholfen haben. Zuvor hatten Neonazis über viele Jahre die Dresdener Innenstadt regelmäßig in einen NS-Erlebnispark unter Polizeischutz verwandelt. Den hartnäckigen und jahrelangen Bemühungen tausender Antifaschist_innen hat gerade die Stadt Dresden und ihr angeschlagener Ruf viel zu verdanken.

Die Anklage suggeriert, dass es bei den vielfältigen Protestaktionen Anführer gegeben haben müsse; ich soll mit einer Fahne Signale gegeben haben. Dies zeugt von einem grundfalschen Verständnis der antifaschistischen Proteste und diffamiert die Zivilcourage tausender Blockierer_innen, die diese getragen haben. Neonazis wollen und brauchen Führer, Demokrat_innen und Antifaschist_innen nicht!

Die Anklagen gegen Tim H., Lothar König und mich sind Konstrukte, die einem autoritärem Weltbild entsprechen und uns stellvertretend für alle in Dresden aktiven Antifaschistinnen kriminalisieren, zivilgesellschaftlichen Protest einschüchtern und delegitimieren sollen. Willkürlich hat die Anklage Videomaterial des Tages als „Beweise“ zusammengestellt, um es dann abenteuerlich zu interpretieren. Doch schon die der Verteidigung vorliegenden Akten lassen jede Grundlage für die behaupteten Tatvorwürfe vermissen. Nach Dresden zu fahren, um gegen die Neonazis Gesicht zu zeigen und den damals größten Naziaufmarsch Europas zum Stehen zu bringen, war allen Mitgliedern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten ein wichtiges Anliegen. Unsere Fahne nimmt die Kleidung der Insassen der Konzentrationslager auf, sie ist die Fahne der Opfer des Faschismus, die Fahne des Schwurs von Buchenwalds. Sie ist am 19. Februar 2011 in Dresden von Vielen an vielen Orten getragen worden, um eines ganz deutlich zu sagen:

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“

Kontakt: Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA],

Franz-Mehring Platz 1,  10243 Berlin Germany

Phone:+49 (0)30 29784178 Fax :+49 (0)30 29784378

berlin@vvn-bda.de http://berlin.vvn-bda.de

Antifa-Jour Fixe September 2014

8. September 2014

Montag, 15. September 2014, 18.30 Uhr, Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

„Machandel“ (August 2014)

machandel1Lesung und Gespräch mit Regina Scheer über ihren ersten Roman     In mehreren Büchern hat Regina Scheer sich mit deutsch-jüdischer Geschichte beschäftigt. Auch der Widerstand gegen den Nationalsozialismus war immer wieder ihr Thema. In ihrem soeben erschienen Roman „Machandel“ spannt sie den Bogen von den 30er Jahren über den Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Die Geschichte der DDR, die Hoffnung des Anfangs, die zu Erstarrung und Enttäuschung wurde, prägte das Leben der Menschen, über die sie schreibt.

Tag der Erinnerung und Mahnung, am Sonntag, den 14. September 2014

29. August 2014

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Das Problem heißt Rassismus!

Gegen Geschichtsverdrehungen!

Deutschland muss zahlen – Entschädigung aller Naziopfer jetzt!

12 UHR | AUFTAKTKUNDGEBUNG AM MAHNMAL FÜR DIE ERMORDETEN SINTI UND ROMA

„Schluss mit Diskriminierung, Abschiebungen, Residenzpflicht und Arbeitsverbot. Stopp der Verfolgung von Roma in Osteuropa und überall.“

Damit gedenken wir auch des 70. Jahrestages der „Liquidierung“ des „Zigeunerlagers“ in Auschwitz-Birkenau am 2./3. August 1944.
Zugleich setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit den vorwiegend aus osteuropäischen EU-Ländern neu in die Stadt gekommenen Roma und
stellen uns dem wachsenden Antiziganismus entgegen.
Es sprechen:

  • VVN-BdA-Bundesvorsitzende Cornelia Kerth
  • Petra Rosenberg, die Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V.
  • Milan Pavlowic vom Rroma Informations Centrum (RIC) sprechen.

Ort: Simsonweg/Scheidemannstraße zwischen Brandenburger Tor und Reichstagsgebäude Stadtplan hier >>>
IM ANSCHLUSS: ANTIFASCHISTISCHER FAHRRADKORSO
ZUM ABSCHLUSSFEST im Jockel Biergarten in Kreuzberg
Stopp an Orten von Verfolgung und Widerstand in Charlottenburg,Kreuzberg und Neukölln. Die Stationen sind:

  • das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten, wo gemeinsam mit der “Initiative Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik” Entschädigung für die sowjetischen Kriegsgefangenen gefordert wird,
  • das Konzentrationslager “Gutschowkeller” in der Friedrichstraße,
  • der Stolperstein für den Boxer Johann Wilhelm Trollmann in der Fidicinstraße in Kreuzberg, er wurde als Sinto im KZ- Neuengamme ermordet (seine Tochter Rita Vowe wird zu uns sprechen),
  • das Tempelhofer Feld als Ort der Zwangsarbeit für die NS-Rüstungsindustrie (Förderverein für ein Gedenken an die Naziverbrechen auf dem Tempelhofer Flugfeld e.V.)
  • und schließlich die Weserstr. 168 in Neukölln, letzter Wohnort des 1941 hingerichteten jungen Antifaschisten Heinz Kapelle.

EBENFALLS IM ANSCHLUSS AN DIE AUFTAKTKUNDGEBUNG: UNSERE ANTIFASCHISTISCHE BUSTOUR!

Für Menschen, die nicht (mehr) so gut Fahrrad fahren können, haben wir die antifaschistische Bustour organisiert.
(bitte unter 030-29784178 oder berlin@vvn-bda.de anmelden)
Beides endet bei unserem gemeinsamen Abschlussfest im Kreuzberger Jockel Biergarten

15 – 19 UHR | ABSCHLUSSFEST IM JOCKEL BIERGARTEN IN KREUZBERG

Ort: Ratiborstraße 14c | Stadtplan hier >>>

  • AUSSTELLUNG: Neofaschismus in Deutschland(Neuauflage 2014)zur Hompage>>>
  • Antifa-Café der Berliner VVN-BdA mit billigem Kaffee und leckerem Kuchen
  • Überaschungsstraßenmusik vom Feinsten!
  • Infostände der Berliner VVN-BdA, der Galerie Olga Benario, Kontakte-Kontakty und weiteren Initiativen
  • Leckeres Essen, Bier und mehr vom Jockel Biergarten und den Freund_innen von nebenan
  • Viele, viele nette Leute!

16.30 UHR | DISKUSSIONRUNDE IM JOCKEL VERANSTALTUNGSRAUM

«Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg» als aktuelle Aufgabe

Es diskutieren:

  • Ernst Grube (* 1932, VVN-BdA Bayern, Lagergemeinschaft Dachau)
  • Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA
  • Ulrich Sander,Bundessprecher der VVN-BdA, Autor
  • und eine Berliner Friedensaktivist_ tin.

Die Moderation kommt von Monty Schädel, dem politischen Geschäftsführer der DFG-VK
AB 18.00 UHR | ABSCHLUSSKONZERT MIT ZHETVA

Ein tolles «Russki Bulgarski Liedski Tanzki »Konzert!

Russki Bulgarski Liedski Tanzki, Russian & Bulgarian Gypsy-Rock, Balkanmusic sind Möglichkeiten die Musik von Zhetva zu umschreiben. Zhetva spielt traditionelle Lieder aus Ost- und Südosteuropa sowie aus Russland in eigenen Arrangements. Dabei entsteht eine wilde Mischung aus Rock, Klassik, Folk und Latin. Der Sound ist geprägt durch Polka- und Reggae-Rhythmen von Gitarre, Bass und Schlagzeug, über die sich teils gefühlvoll-zarte, teils kraftvolle Melodielinien von Gesang, Geige und Klarinette legen.

Hier kann mensch mal reinhören>>>

Sie sind der Berliner VVN-BdA durch zahlreiche Auftritte am 9. November zum Pogromnachtsgedenken und am 9. Mai zum Tag des Sieges über den Faschismus verbunden.

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