Neonazis in Köpenick – schaut die Polizei weg?

7. Januar 2015

Pressemitteilung Berliner VVN-BdA e.V.                                                              7. Januar 2015

Neonazis in Köpenick – schaut die Polizei weg?  

Brandanschlag auf das Auto von Hans Erxleben in Köpenick  

Freitag, 9. Januar 2015, 18.00 Uhr, Solidaritätskundgebung für die Geflüchteten an der Ecke Salvador-Allende-Straße/ Müggelschlösschenweg

8d5673e3afNeonazis zündeten in der Nacht zum Dienstag das Auto des Bezirkspolitikers der Linken, Sprechers des Bündnisses für Demokratie und Toleranz und unseres Freundes Hans Erxleben an. Er ist zusammen mit anderen antifaschistisch und antirassistisch engagierten Menschen in Köpenick seit Jahren regelmäßig Ziel von Anschlägen, die mit Sicherheit der (Köpenicker) Neonaziszene rund um den Vorsitzenden der Berliner NPD und einem der Köpfe des „Nationalen Widerstandes Berlin“, Sebastian Schmidtke,zuzurechnen sind. Diese Neonazis sind auch die Initiator_innen der rassistischen Mobilisierungen gegen Geflüchtete in den vergangenen Monaten und Jahren in Berlin.

Die Berliner VVN-BdA e.V. erklärt dazu: Wer sich in Köpenick gegen Neonazis und für Geflüchtete engagiert, lebt seit Jahren gefährlich. Und von der Polizei hat er nur wenig zu erwarten. Kein Anschlag auf Hans Erxleben und andere, wie zum Beispiel den Juso Nico Schmolke, oder einen linken Fotojournalisten wurden aufgeklärt, obwohl der Täterkreis der Polizei bekannt ist.

Die Berliner VVN-BdA e.V. erklärt weiterhin: Der andauernde Neonaziterror in Berlin-Köpenick kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Neonaziszene in Schöneweide und Johannisthal in den letzten Jahren herbe Niederlagen erleben musste – die „Braune Straße“ gibt es nicht mehr, Hetze und rechte Kundgebungen gegen Flüchtlingsheime werden regelmäßig von zahlreichen solidarischen Bürger_innen zurückgewiesen.Zu verdanken ist dies dem unermüdlichen Engagement der Angegriffenen und einem breiten antifaschistischem Bündnis vor Ort. Wir wissen, dass sich unsere Freund_innen auch weiterhin von den Neonazis nicht werden einschüchtern lassen – wir erwarten aber, dass die Polizei nach Jahren der Untätigkeit die Neonazitäter intensiver ins Visier nimmt und solche Anschläge in Zukunft verhindert.

Wir bitten alle Berliner_innen um ein deutliches Zeichen der Solidarität mit allen Geflüchteten und Migrant_ innen und auch mit Hans Erxleben.

Kommt am Freitag, 9. Januar 2015, 18.00 Uhr, zur Solidaritätskundgebung für die Geflüchteten an der Ecke Salvador-Allende-Straße/ Müggelschlösschenweg (Allende-Viertel II).

Refugees welcome!

Schluss mit ihrer Diskriminierung und Ausgrenzung! Abschiebungen stoppen, Lager auflösen!

Alle rassistischen Sondergesetze abschaffen! Bleiberecht für alle.

Kein Mensch ist illegal!

Und nicht zuletzt: Wir fordern ein sofortiges Verbot der NPD!   Berliner VVN-BdA e.V.

Der „Judenkönig” – Antifa-Jour fixe November 2014

29. Oktober 2014

goldstein

Kurt Goldstein

Montag, 17. November 2014, 18.30 Uhr,

Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

Der „Judenkönig” Zum 100. Geburtstag von Kurt Julius Goldstein

(4. November 1914 – 24. September 2007)

Hans Coppi im Gespräch mit André Goldstein

Jude, Kommunist, Spanienkämpfer, Überlebender von Auschwitz, Ehrenvorsitzender des  Internationalen Auschwitz Komitees und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschisten – über Ihn gibt es vieles zu erzählen:

“ Der unvergesslich rheinisch gefärbte Klang seiner kräftigen Stimme ließ aufhorchen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten einen Zeugen des 20. Jahrhunderts mit einer ungewöhnlichen Ausstrahlung .Er wollte nicht als Legende verehrt, sondern als Mitstreiter einbezogen werden. Manchmal spürte ich, wenn er über seine Freunde sprach,die unter Spaniens Himmel gefallen oder von den Nazis ermordet worden waren, die Last der Niederlagen und des eigenen Überlebens.“

Dr. Hans Coppi, Vorsitzender der Berliner VVN-BdA

 

ANTIFA- Jour Fixe der Berliner VVN-BdA

Immer am 3. Montag des Monats, Immer um 18.30 Uhr, Immer im Café Sibylle.

Gedenkkundgebung am 9. November in Moabit

29. Oktober 2014

Liebe Freundinnen und Freunde,

wie jedes Jahr möchten wir euch herzlich zu unserer antifaschistischen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Pogromnächte 1938 in Berlin Moabit einladen. Sie findet in diesem Jahr schon um 14.00 Uhr statt.

„Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen. “ Dieses Diktum des Auschwitzüberlebenden Primo Levi bleibt und ist uns Verpflichtung.

In diesem Sinne hoffen wir euch/Sie zahlreich am Sonntag auf unserer Kundgebung zu sehen.

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregmes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Antifaschistische Initiative Moabit

Mahnmal auf der Putlitzbrücke

Mahnmal auf der Putlitzbrücke

Die Reichspogromnacht am 9.November 1938 – Kein Vergessen! Kein Vergeben!

Gegen Antisemitismus und Rassismus in Deutschland, Europa und überall!

 Am Sonntag, den 9.November 2014, 14.00 Uhr

Auftaktkundgebung mit Zeitzeuginnen am Mahnmal Levetzowstrasse in Moabit ( U-Bhf Hansaplatz, S-Bhf Tiergarten)

Es werden Vera Friedländer (* 27. Februar 1928) und Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) sprechen.

Vera Friedländers Mutter war Jüdin. Als Anfang Maz 1943 ihre Mutter im Rahmen der „Fabrikaktion“ in der Grossen Hamburger Strasse in Berlin festgehalten wurde, harrte sie als 15-Jährige mit ihrem Vater viele Stunden vor der Gestapo-Sammelstelle aus. Gluecklicherweise gelang es, ihre Mutter und die anderen festgenommenen Juden*Jüdinnen wieder freizubekommen. Ihr Vater wurde später wegen „Rassenschande“ in einem Lager bei Merseburg bis zum Kriegsende inhaftiert. Anfang 1945 wurde sie zur Zwangsarbeit bei Salamander in der Köpenicker Straße in Berlin verpflichtet.

Andree Leusink (* 14. Mai 1938 in Frankreich) überlebte als verstecktes Kind den Holocaust in Frankreich, wohin sich ihre Eltern vor den Nazis gefluechtet hatten und in der Schweiz. Heute ist sie aktiv in der antifaschistischen Bewegung, darunter den „Child Survivors Deutschland – Überlebende Kinder der Shoah“ und der VVN-BdA Berlin-Pankow.

Für die musikalische Begleitung wird „Zhetva“ sorgen

Anschließend wird sich eine antifaschistische Demonstration zum Mahnmal an der Putlitzbrücke (S-Bhf Westhafen). Die Demonstration orientiert sich dabei an dem Weg, den die Juden*Jüdinnen vom Sammellager in der Levetzowstraße zum Deportationsbahnhof an der Putlitzbrücke unter den Augen der Bevölkerung gehen mussten. Von den Gleisen 69, 81 und 82 aus wurden 30.000 Berliner Juden*Jüdinnen in die Vernichtungslager deportiert, unter ihnen 1.800 Menschen aus Moabit. Wir werden auf unserer Demonstration an verschiedenen Orten an jüdische Mitbürger*innen erinnern. Moabit ist heute ein Ort behördlicher Gängelung von Flüchtlingen durch Sondergesetze sowie schwieriger Lebensverhältnisse und der Ausgrenzung in Sammelunterkünften. Auch davon wird auf unserer Demonstration die Rede sein.

Berliner VVN-BdA und Antifaschistische Initiative Moabit

Der Aufruf zum 9.November 2014

Die Zeitung zum 9.November 2014 (pdf)

Unterstützende Gruppen: Autonome Neukoellner Antifa [ANA], Autonome Antifa Berlin [A2B], Andere Zustaende ermoeglichen [aze], Antifa Friedrichshain [AFH]


			 							

Politisch motivierte Anklage gegen den Geschäftsführer der Berliner VVN-BdA in Dresden zusammengebrochen

17. Oktober 2014

Antifaschismus ist nicht kriminell, sondern notwendig!

Am Donnerstag, den 16. Oktober 2014, fand in Dresden der Prozess gegen Markus Tervooren, Geschäftsführer der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) statt. Als angeblicher „Rädelsführer“ der erfolgreichen Blockade-Aktionen gegen den Neonaziaufmarsch am 19. Februar 2011 musste er sich  vor dem Dresdener Amtsgericht verantworten. Mit Megafon und VVN-BdA Fahne sollte er sich des mehrfachen schweren Landfriedensbruchs schuldig gemacht haben.

Zu seinem Prozess begleiteten ihn zahlreiche Freund*innen und Sympathisant*innen entschiedenen antifaschistischen Engagements. Auch aus Berlin war ein Bus in die sächsische Landeshauptstadt gefahren.

Schon nach zwei Stunden wurde das Verfahren ohne Schuldeingeständnis nach §153a StGB und 500 Euro Geldstrafe eingestellt. Die konstruierte Anklage, die vor allem vom Verfolgungswillen der sächsischen Strafverfolgungsbehörden gegen Antifaschist*innen zeugte, erwies sich als haltlos und selbst Staatsanwältin und Richter zeigten wenig Lust die skandalöse Anklage weiter zu verfolgen. Wir hoffen dies als ein positives Signal werten zu können, dass endlich Schluss ist mit der Verfolgung und Kriminalisierung von Antifaschist*innen, den Versuchen Zivilcourage gegen Neonazis zu delegitimieren und engagierten Menschen das Leben, schwer, mitunter sehr schwer zu machen. Für alle Angeklagten in den zahlreichen Blockade- Prozessen sind die haltlosen Vorwürfe eine große Belastung. Pfarrer Lothar König, Tim Herudek aus Berlin und viele andere Freund*innen wüssten sicherlich besseres zu tun, als sich über viele Jahre mit politisch motivierten Prozessen rumschlagen zu müssen.

Unser Berliner Geschäftsführer Markus Tervooren erklärte dazu: „Die sächsischen Verhältnisse, die es erlaubten, dass jahrelang das Umfeld des NSU ungehindert durch Dresden marschieren konnte, wurden auch am 16. Oktober ein wenig in ihre Schranken gewiesen. Ich bin froh und erleichtert, dass der abstruse und skandalöse Prozess gegen mich eingestellt worden ist. Und ich war überwältigt von der großen Solidarität die mir von so vielen Freund*innen erwiesen wurde. Danke! Danke an alle die mich in der Erklärung „Wir stehen hinter den Blockaden“ unterstützt haben! Danke an Lothar, danke an das Bündnis Dresden Nazifrei, danke an die Leute, die mich hier in Berlin und in Sachsen unterstützt haben. Danke an meine Anwält*innen! Dieser Schuss aus Sachsen ging nach hinten los! Jetzt wünsche ich mir dringend die Freisprüche für Tim und Lothar! Antifaschismus- alles eine Frage der Einstellung!“

Die Fahne der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten wird weiterhin als „Tatwaffe“ zum Einsatz kommen – überall wo Neonazis aufmarschieren.

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA]

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