Sofortiger Rückzug der Polizei aus der von Flüchtlingen besetzten Schule in der Ohlauer Straße in Berlin Kreuzberg!

25. Juni 2014

 Pressemitteilung Berliner VVN-BdA e.V.             25.06.2014

Sofortiger Rückzug der Polizei aus der von Flüchtlingen besetzten  Schule in der Ohlauer Straße in Berlin Kreuzberg!

Aufenthalts- und Bleiberecht für Alle!

Solidarische Grüße an die Dachbesetzer_innen!

Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. erklärt:

 

Der Polizeieinsatz gegen die Flüchtlinge in der Schule in der Ohlauer Straße ist ein politischer und menschlicher Skandal. Statt sich um das berechtigte Anliegen der Flüchtlinge auf ein menschenwürdiges Leben, und dazu gehört ein gesicherter Aufenthaltsstatus, das Recht zu arbeiten und damit sein Leben selbständig organisieren zu können, zu kümmern, setzte die Berliner und Kreuzberger Politik und Verwaltung gestern auf gewaltsame Eskalation.

Nach dem ein Großteil der Bewohner_innen der Schule in Bussen in andere Quartiere und in eine sehr ungewisse Zukunft abtransportiert wurde, harren verzweifelte, aber auch sehr entschlossene Flüchtlinge auf dem Dach der Schule aus, um ihr Recht auf ein menschenwürdiges Leben zu verteidigen. Wir fragen uns besorgt: Wird die Polizei mit einer gewaltsamen Räumung des Daches das Leben der Flüchtlinge riskieren?

Wir fordern den sofortigen Rückzug der Polizeikräfte aus der Schule und der Ohlauer Straße. Wir fordern eine Verhandlungslösung an deren Ende eine gesicherte Zukunftsperspektive für die Flüchtlinge stehen muss!

Unsere Organisation wurde von Menschen gegründet, von denen viele aus Deutschland vor den Nazis flüchten müssen. Sie wissen wie wichtig eine freundliche Aufnahme in den Zufluchtsländern ist. Den Flüchtlingen sei versichert, dass die Verfolgten des Naziregimes von ganzem Herzen an ihrer Seite stehen!

An alle Berliner_innen geht die Bitte den Kampf der Flüchtlinge auch vor Ort in der Ohlauer Straße zu unterstützen

Berliner VVN-BdA e.V., am 25. Juni 2014

Siehe auch die Erklärung des Berliner Flüchtlingsrats:

Räumung der Gerhart-Hauptmann-Schule stoppen!

Flüchtlingsrat Berlin fordert Aufenthaltsrecht für BewohnerInnen der besetzten Schule und für TeilnehmerInnen des Oranienplatz-Agreements

http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_neue_meldungen2.php?post_id=681

Sich fügen heißt lügen – Gedenkdemonstration und Fest anlässlich des 80. Todestages von Erich Mühsam

23. Juni 2014


muehsamdemo_web3Vor 80 Jahren, am 10. Juli 1934, wurde Erich Mühsam von den Nazis im ehemaligen Konzentrationslager Oranienburg ermordet. Mit einer Gedenkdemonstration durch Oranienburg wollen wir an Mühsam als Menschen und an sein anarchistisches, antifaschistisches sowie freigeistiges Wirken erinnern. Die vielschichtige Persönlichkeit Mühsams ist dabei nur eine unter Unzähligen, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Deshalb wollen wir an diesem Tag auch all jenen gedenken, die keine solche Berühmtheit erlangten und denen ein personifiziertes stetiges Gedenken verwehrt bleibt. Außerdem thematisieren wir gegenwärtige Nazistrukturen und rechte Gewalt in Oranienburg.

Infos: www.erichmuehsam.antifa-nordost.org

Antifaschistische Gedenkdemonstration:
12. Juli 2014 | 13 Uhr | S-Bhf. Oranienburg (bei Berlin)
(Anreise: 11.45 Uhr, S/U-Gesundbrunnen, Abfahrt: 12.15 Uhr)

Erich Mühsam Fest:
12. Juli 2014 | 16 Uhr | ZUKUNFT am Ostkreuz, Laskerstraße 5
www.erichmuehsamfest.de

Der vergessene Arbeiterwiderstand. Vor 70 Jahren trafen sich Vertreter von KPD und SPD am Vorabend des 20. Juli 1944

10. Juni 2014

Montag, 23. Juni 2014, 19 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte (Robert-Havemann-Saal),
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

Nach einer historischen Einführung durch die Historikerinnen Dr. Bärbel Schindler-Saefkow und Dr. Annette Neumann diskutieren:

  • Prof. Dr. Peter Brandt, Fernuniversität Hagen, Historische Kommission der SPD
  • Dr. Stefan Heinz, Forschungsstelle Nationale und Internationale
  • Gewerkschaftspolitik der Freien Universität Berlin
  • Dr. Klaus Lederer, Landesvorsitzender DIE LINKE Berlin
  • Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
  • Daniel Wucherpfennig, DGB Berlin-Brandenburg

Moderation: Dr. Hans Coppi, Vorsitzender der Berliner VVN-BdA e. V.

Das Treffen in der Köpenickerstraße
Am 22. Juni 1944 trafen sich die Kommunisten Anton Saefkow und Franz Jacob mit den Sozialdemokraten Julius Leber und Adolf Reichwein bei dem Arzt Rudolf Schmid in der Köpenicker Straße in Berlin. Zum ersten Mal loteten Vertreter der Arbeiterparteien Gemeinsamkeiten aus und überwanden Bedenken.

Für den Sturz Hitlers sollten möglichst viele Gegner des Naziregimes mit unterschiedlichen politischen und weltanschaulichen Anschauungen einbezogen werden. Diese Ansicht teilte auch Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der das misslungene Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 verübte und an entscheidender Position an der daran anschließenden „Operation Walküre“ beteiligt war, dem Versuch eines Staatsstreiches. Stauffenberg wusste um Lebers Kontakte zu den Kommunisten.

Am 22. Juni 1944 wurde erörtert: Freie Demokratie? Ja. Privateigentum? Ja. Konzerne und Großkapital ausgenommen. Dies hielt Rudolf Schmid fest, der die Begegnung als angenehm in Erinnerung behielt: Man wollte sich verstehen, man hatte eine gemeinsame Aufgabe, von der verschiedene Auffassungen nicht ablenken durften.

Die wohl schon länger geplante und nur wenige Wochen vor dem 20. Juli anberaumte Begegnung deutet auf einen Paradigmenwechsel in den schwierigen Beziehungen der beiden Arbeiterparteien hin. Jacob, Leber, Reichwein und Saefkow waren trotz mancher Bedenken aus den eigenen Reihen über die Schatten der Vergangenheit gesprungen. Obgleich gegensätzliche Positionen bestehen blieben, traten diese in den Hintergrund. Die Gesprächspartner verabredeten in 14 Tagen ein nächstes Treffen. Dazu kam es nicht. Stattdessen kam es aufgrund von Verrat zu zahlreichen Festnahmen.

Zur Diskussion:

Der vergessene Arbeiterwiderstand. Vor 70 Jahren trafen sich Vertreter von KPD und SPD am Vorabend des 20. Juli 1944 weiterlesen »

Antifa Jour fixe – Juni 2014

10. Juni 2014

Montag, 16. Juni 2014, 18.30 Uhr, Café Sibylle,
Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

unserestraßeUnsere Straße !

Zum 80. Jahrestag der Ermordung von
Richard Hüttig.

Lesung aus Jan Petersens Roman
»Unsere Straße«

Anschließen wird sich ein Gespräch mit Elfriede Brüning ( * 8. November 1910 in Berlin) Schriftstellerin und die einzige noch lebende im „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ und Harald Marpe, Kiezbündnis Klausener Platz, der eine Broschüre über Otto-Grüneberg, der 1931von der SA ermordet wurde verfasst hat und sich für die Erinnerung an verfolgte und ermordete Antifaschist_innen in Charlottenburg (dort spielt der Roman) einsetzt.

Jan Petersen alias Hans Schwalm (1906-1969) war der Autor des ersten Anti-Nazi-Romans, der noch während des Faschismus erschien. Er engagierte sich bereits als Jugendlicher auf der revolutionären Linken und trat 1930 in die KPD ein. Von 1931 bis 1935 war er organisatorischer Leiter des
„Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“.
In den Jahren 1933/34 schrieb er im Untergrund die Chronik „Unsere Straße“,die in Romanform den kommunistischen Widerstand gegen den Terror der Nazis, der SA, in der Charlottenburger Wallstraße, der heutigen Zillestraße schildert. Unter Lebensgefahr schmuggelte Petersen das Manuskript 1936 ins Ausland, wo es erstmals in Bern erschien. Nach der Rückkehr aus der Emigration lebte Jan Petersen in der DDR, wo er Vorsitzender des Deutschen Schriftstellerverbandes wurde.

ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-Bda,
Immer am 3. Montag des Monat.
Immer um 18.30 Uhr.
Immer im Café Sibylle.

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