Neonazis schänden Gedenkstein in Schönow

25. November 2013

schoenow

Vor Gedenkkundgebung an Wolfgang Knabe –  Gedenkstein in Schönow mit braunen Unrat beschmiert

Presseerklärung der Berliner VVN-BdA:

24.11.2013

Etwa 100 Menschen folgten am Sonnabend Vormittag dem Aufruf der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) und des Arbeitskreis Ortsgeschichte Schönow. Anlässlich des 70. Todestages des Schönower Widerstandskämpfers Wolfgang Knabe versammelten sie sich am Gedenkstein für die Opfer des Faschismus vor der Dorfkirche. Fassungslos  sahen sie, dass in der Nacht der Gedenkstein mit den Namen von fünf ermordeten Schönower Antifaschisten mit braunem Unrat überzogen war. Auf der Rückseite war die Gedenktafel abmontiert worden. An ihrer Stelle wurde eine Holztafel angebracht mit einem Gedicht eines deutschnationalen und antisemitischen Dichters und einem großen Eisernen Kreuz. Dieser Vorfall reiht sich ein in eine ganze Kette verstärkter Auftritte von Neonazis in und um Bernau. Zuletzt wurde vor zwei Wochen die Rede des Bernauer Bürgermeisters anlässlich der Reichspogromnacht durch antisemitische Zwischenrufe gestört.

Der Landesvorsitzende der Berliner VVN-BdA, Hans Coppi, wies während der Gedenkfeier in der Schönower Kirche darauf hin, dass die Gestapo dem Arbeiter Wolfgang Knabe festnahm, weil er einem verfolgten jüdischen Kommunisten Zuflucht gewährte. Er rief dazu auf, heute Flüchtlinge, Menschen in Not, willkommen zu heißen und ihnen zu helfen.

Die Berliner VVN-BdA verurteilt den Anschlag aufs Schärfste. Sie hat Anzeige wegen Volksverhetzung gestellt und erwartet, dass sofort die Ermittlungen aufgenommen werden. Der anwesende Bernauer Bürgermeister, Hubert Hanke, versprach, die gestohlene Gedenktafel, sollte sie nicht gefunden werden, zu ersetzen.

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