Neonazis schändeten Denkmal an die Opfer des Faschismus am Platz des 23. April in Köpenick mit dem Spruch „Demokratie=Volkstod“

21. November 2017

PRESSEMITTEILUNG                                        Dienstag, 21. November 2017

der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA]

Neonazis schändeten Denkmal an die Opfer des Faschismus am Platz des 23. April in Köpenick mit dem Spruch „Demokratie=Volkstod“

Neonazihetze: „Demokratie=Volkstod“

Polizei startet die „Ermittlung“ ausgerechnet bei der Person, die die Schändung zur Anzeige brachte

Aufmerksame Passant*innen endeckten am Mahnmal für die „Köpenicker Blutwoche“ der „Faust“ am vergangenen Wochenende den mit roter Farbe aufgesprühten Spruch „Demokratie=Volkstod“ und brachten dies zur Anzeige.

Neonazisprüche an den Wänden in (Berlin)-Köpenick sind nach wie vor keine Seltenheit, die Schändung des Gedenkens an die von der SA brutal ermordeten Opfer der „Köpenicker Blutwoche“ (21. bis zum 26. Juni 1933) aber ist noch schmerzhafter für die Nachfahren der Ermordeten und jener die ihr Interessen und ihr Vermächtnis vertreten. Schmerzhaft sollte dieser Anschlag auch für die bundesdeutsche Demokratie sein, sehnt er doch ihr Ende herbei.

Das Neonazis leider leichtes Spiel haben, wenn sie das Andenken an die Opfer des Faschismus schänden oder antifaschistische Bürger*innen terrorisieren, haben die letzten Jahre gezeigt. Erinnert sei an das jüngste Beispiel: in Neukölln wurden 16 Stolpersteine entwendet, zuvor brannten Autos von antifaschistisch engagierten Bürger*innen.

Ermittlungsergebnisse der Polizei blieben bisher aus. Vielleicht ist das gar kein Wunder.Am Tag der Anzeige meldete sich um 22.30 Uhr ein Beamter des Abschnitts 66 der Berliner Polizei (Köpenick) telefonisch bei der Person die die Schändung zur Anzeige gebracht hatte, mit der Frage warum sie in Köpenick zu suchen habe, da sie doch in Neukölln wohne.Es ist ein altbekanntes Muster, nicht bei den Neonazis, etwa bei der nur 200 Meter vom Tatort entfernten NPD-Zentrale wird ermittelt, sondern die Überbringer der schlechten Nachricht werden misstrauisch beäugt.

Wir fragen uns auch warum der Polizei die Tat nicht selber und schon früher aufgefallen ist. Hier fehlt nach wie vor die Aufmerksamkeit und Sensibilität und sicherlich auch die Empathie gegenüber gefährdeten Orten und Personen.

Wir wollen endlich Ermittlungsergebnisse der Berliner Polizei sehen und Aufklärung über die neonazistischen Täter*innen!

Berliner und Köpenicker Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V [VVN-BdA]