Antifa Jour Fixe | Jahr 2020
Montag, 17. Februar 2020
Daniela Dahn: Der Schnee von gestern
Daniela Dahn rechnet ab, mit der Einheit. Dass wir sie eingeladen haben, hat insbesondere zu tun mit dem 2. Teil ihres Buches, der sich, minutiös recherchiert, mit Faschismus und Antifaschismus beschäftigt, unserer Sache also, Vergangenheit und Gegenwart betreffend, Erinnerungskultur wie aktuelle politische Lage.
Für das vereinigte Deutschland zeigt sie: Bevor der Rechtsextremismus die Mitte der Gesellschaft erreicht hat, kam er aus der Mitte des Staates, vom Schreibtisch eines Kanzleramtschefs Globke, der renazifizieren konnte bis 1963, aus Teilen des Sicherheitsapparates, der Bundeswehr, der Verwaltung. Dahns Themen sind heutige, lebendig wie der einstige SS-Sturmbannführer Krelle, der nach Heiner Finks Vertreibung als Rektor der Humboldt-Uni dort Dekan wurde und der dafür steht, dass „kein Marxist seinen Fuß über die Schwelle dieses Hauses setzen wird, solange ich hier das Sagen habe.“ Unser Heiner ist natürlich nicht das einzige „Opfer“.
Mindestens in Dresden – aber ob nur da? – gehörten Salvador Allende, Ho Chi Minh und Juri Gagarin als Namensträger von Straßen zu den Verdrängten. Die Zahl Autoren, die unter Hitler die Bücherverbrennung erlitten, gehören dazu und diese Zahl ist zu groß, um hier in Gänze genannt zu werden.
Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA
Immer am 3. Montag des Monat
Immer im Café Sibylle
Immer um 18.30 Uhr
