Montag, 19. Juni 2023, 18.30 Uhr Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin
Der Bund Sozialdemokratischer Freiheits-kämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen, gegründet 1949, ist eine unserer Schwesterorganisationen in Östereich.
Gerald Netzl stellt die spannungsreiche Geschichte der Organisation, ihre Gründer*innen und ihre heutigen Aufgaben und Ziele vor. Die seien, kurzgefasst, die Entlarvung der FPÖ als Partei der Reichen, das Aufzeigen der braunen Flecken in der FPÖ (und anderswo), die Entlarvung der fremdenfeindlichen Politik der ÖVP und: in der SPÖ auf Einhaltung sozialdemokratischer Grundsätze zu achten.
Gerald Netzl schreibt immer wieder Beiträge in der antifa und ist auch Mitglied in der Berliner VVN-BdA.
Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA Immer am 3. Montag des Monat Immer im Café Sibylle
Zu den Gründer:innen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes gehörten viele der Menschen, die nur überleben konnten, weil sie in anderen Ländern Zuflucht fanden und viele, deren Angehörige, Freund:innen und Genoss:innen ermordet wurden, weil es kein Land gab, das ihnen Schutz gewährte.
Vor dem Hintergrund dieser historischen Erfahrung wurde auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ein Grundrecht auf Asyl verankert.
Am 26. Mai 1993 wurde das Grundrecht auf Asyl durch den „Asylkompromiss“ einer ganz großen Koalition im Bundestag faktisch abgeschafft: Der Satz „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“ wurde aus Artikel 16 gestrichen; im neu eingefügten Artikel 16 a wurden sichere Herkunfts- und Drittstaaten eingeführt, Abschiebungen vor Ausschöpfung des Rechtswegs möglich und die „Europäisierung“ der Asylverfahren eingeleitet. Das war die Antwort der deutschen Politik auf das Pogrom von Rostock, die die mörderische Naziszene durchaus als ihren Erfolg verbuchen konnte. Nur drei Tage später brannte das Haus der Familie Genc in Solingen, bei dem fünf Frauen und Mädchen der Familie starben.
Es war der Anfang einer Politik der Abschottung Europas gegenüber den Menschen, die vor Kriegen, Willkür und Verfolgung, vor menschenunwürdigen Lebensbedingungen und zunehmend vor den Folgen des Klimawandels fliehen. Zehntausende sind seitdem im Mittelmeer ertrunken oder in der Sahara verdurstet, zehntausende wurden und werden in libyschen Lagern ausgeplündert, gefoltert, versklavt und ermordet. Milliarden von Euro fließen in die europäische Grenzschutz-Agentur FRONTEX, in die „Ertüchtigung“ von Militär und Grenzschutztruppen in Nordafrika und den Sahelstaaten, an die Banditen der libyschen Küstenwache, an Erdogan und Tyrannen. Seenotrettung – eine internationale Verpflichtung aller Seeleute – wird kriminalisiert. Wer es dennoch schafft, in Deutschland anzukommen, ist nach einem langen und gefährlichen Weg in der Regel demütigenden Bedingungen und oft demütigender Behandlung ausgesetzt.
Genau 30 Jahre nach dem „Asylkompromiss“ steht nun mit der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) der nächste große Schritt durch die bereits von der Bundesregierung – entgegen den Bestimmungen ihres Koalitionsvertrags – beschlossene Zustimmung zu Asyl- und Abschiebeverfahren an den europäischen Außengrenzen bevor. Dazu gehört die Fiktion einer Nicht-Einreise mit haftähnlicher Unterbringung der Ankommenden, die so von jeder Möglichkeit der rechtlichen Beratung und Vertretung abgeschnitten werden.
Seit gut vier Wochen ist das bekannt, erst langsam beginnt sich Protest zu formieren – und es eilt: schon beim nächsten Treffen der EU-Innenminister am 8. und 9. Juni sollen entscheidende Weichen gestellt werden. Mitte Mai haben 50 Organisationen – Sozialverbände, kirchliche Institutionen, Juristenvereinigungen, Flüchtlingsräte – einen Appell an die Bundesregierung gerichtet, „Keine Kompromisse auf Kosten des Flüchtlingsschutzes“ zu schließen. Darin heißt es:
Im Vorfeld des kommenden Treffens der EU-Innenminister*innen am 8. Juni 2023 appellieren wir an die Bundesregierung, ihrer humanitären Verantwortung gerecht zu werden und ihren eigenen Koalitionsvertrag ernst zu nehmen:
1. Für menschenwürdige und faire Asylverfahren: Keine verpflichtenden Grenzverfahren an den EU-Außengrenzen!
2. Für Flüchtlingsschutz in der Europäischen Union: Keine Absenkung der Anforderungen an “sichere Drittstaaten”!
3. Für echte Solidarität in der Flüchtlingsaufnahme: Keine Weiterführung des gescheiterten Dublin-Systems!
Wir teilen diese Forderungen und werden uns weiter dafür einsetzen, dass Menschenrechte an den europäischen Außengrenzen endlich wieder respektiert werden.
Gewerkschaftliche Politik zwischen Anpassung und Widerstand
Am 2. Mai 1933 besetzten die Nationalsozialisten die Einrichtungen der im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB) organisierten Freien Gewerkschaften. Zahlreiche Funktionäre wurden in „Schutzhaft“ genommen. DasGewerkschaftsvermögen wurde beschlagnahmt. Bald darauf organisierten sich vergleichsweise viele Gewerkschafter:innen in Widerstandsgruppen. Tausende Gewerkschafter:innen wurden inhaftiert, nicht wenige verloren ihr Leben.
Gewerkschaftlicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus war wesentlich umfangreicher als gemeinhin angenommen wird. Bei der Jour fixe anlässlich des 90. Jahrestags der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften soll sowohl über die verhängnisvolle Anpassungspolitik der ADGB-Führung im Frühjahr 1933 als auch über den vielfältigen Beitrag von Gewerkschafter:innen zum Widerstand gegen das NS-Regime diskutiert werden.
Referent: Dr. Stefan Heinz, Politikwissenschaftler und Historiker, Mitherausgeber der Buchreihe „Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration“ im Metropol Verlag
Erinnern und Gedenken an Frauen in der NS-Zeit in Marzahn
In der Großsiedlung Marzahn, die erst zu DDR-Zeiten gebaut wurde, geht es darum, wie an Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus im öffentlichen Raum gedacht wird. Vorgestellt werden unter anderem die Künstlerinnen Ingeborg Hunzinger und Lea Grundig. Im Dorf Alt-Marzahn wird an Zwangsarbeit erinnert. Berichte von Zeitzeug*innen werden zu Gehör gebracht.
Mit Claudia von Gélieu und Trille Schünke
In der Reihe Widerstandsgeschichte lokal: 12 Bezirke – 12 Stadtführungen Auf Spurensuche von Berliner Frauen in der NS-Zeit zwischen Verfolgung und Widerstand gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa Barrierearm / Beitrag frei
Dienstag | 2. Mai 2023 | 16.00 Uhr | Friedhof der Sozialisten Gudrunstraße 20, 10365 Berlin Lichtenberg Erinnern und Gedenken
2. Mai 1933 – Zerschlagung der Gewerkschaften Musikalische Begleitung: Isabel Neuenfeldt Vorwärts Liederfreunde Am 2. Mai 1933, also vor 90 Jahren, wurden nach exakt ausgearbeitetem Plan in ganz Deutschland die Gewerkschaftshäuser von SA- und SS-Angehörigen überfallen, Gewerkschaftsmitglieder und Funktionäre verhaftet, verschleppt und ermordet. Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch im Wege stand. Mit Statements von Gewerkschafter*innen, Die Linke Lichtenberg, der VVN-BdA wollen wir an die Ereignisse von vor 90 Jahren erinnern und gedenken. Ab 17 Uhr wird uns Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschlands mit einem kleinen Rundgang zu ausgewählten Grabstellen von Gewerkschaftern begleiten. Zum Flyer>>>
Freitag, 5. Mai 2023, 18.00 Uhr Treffpunkt: Hallesches Tor – an den Säulen vorm Mehringplatz Kiezspaziergang der Bezirksorganisation Friedrichshain-Kreuzberg Kriegsende, Befreiung und Neubeginn in Kreuzberg
Am 27. April 1945 erreichen sowjetische Truppen das Hallesche Tor in Kreuzberg. Am 29. April besetzen sie den Anhalter Bahnhof. Am 2. Mai gelingt der Roten Armee die vollständige Befreiung Berlins vom Faschismus. Der Spaziergang führt 78 Jahre später durch die zu diesem Zeitpunkt völlig zerstörte südwestliche Berliner Innenstadt. Themen sind die Flutung des S-Bahntunnels in den letzten Kriegstagen, die verheerenden Luftangriffe vom 3. Februar 1945 und der mutige Widerstand von Berliner*innen gegen den Terror der Nazis. Wie durch ein Wunder blieb das Hebbel-Theater an der Stresemannstraße unzerstört. Wir erinnern an dessen Wiedereröffnung mit Brechts Dreigroschenoper am 15. August 1945. https://fhain-xbg.vvn-bda.de/2023/04/30/kiezspaziergang-am-5-mai/
Montag, 8. Mai, 10.00-18.00 Uhr VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. im Bündnis: Stilles Gedenken zum 75. Jahrestag der Befreiung mit Kranzniederlegung, Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Buch, Wiltbergstraße
8. Mai, 10.00-18.00 Uhr VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. im Bündnis: Sowjetisches Ehrenmal Berlin-Buch, Wiltbergstraße 8. Mai 2023 – 78. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands gegenüber der Sowjetunion, den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen und vielen anderen Ländern. Spasibo – Thanks – Merci ab 11 Uhr: Stilles Gedenken mit Beiträgen von Elke Breitenbach (Linke) & VVN-BdA Berlin-Pankow ab 17 Uhr: Antifaschistische Bündniskundgebung für Frieden mit Beiträgen von Dr. Rosen (IPPNW), North East Antifascists (NEA), VVN-BdA Pankow, Linksfraktion Pankow, Frauen-Hausprojekt aus Buch (angefragt)https://pankow.vvn-bda.de/2023/05/gedenkkundgebung-am-8-mai-in-buch/
Montag, 8. Mai, 12.00-19.00 Uhr Berliner VVN-BdA und Bund der Antifaschisten Treptow,VVN-BdA Köpenick: Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am Denkmal „Mutter Heimat“ im Sowjetischen Ehrenmal in Treptow. Es spricht Anita Leocádia Benario Prestes*, Dr. Gregor Gysi, es singt der Ernst-Busch-Chor.
* 27. November 1936 in Berlin, brasilianische Historikerin. Sie ist die Tochter der Kommunisten Olga Benario-Prestes und Luís Carlos Prestes.Geboren im Frauengefängnis Barnimstraße, wurde Prestes am Ende der Stillzeit, im Alter von 14 Monaten, von ihrer Mutter getrennt und ihrer Großmutter väterlicherseits, Leocádia Prestes, übergeben.
8. Mai, 10.00 Uhr BO Mitte der Berliner VVN-BdA:
Blumenablage zum Tag des Sieges am sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten
Ehrung der Opfer des Faschismus anlässlich des Tags der Befreiung Ehrung gefallener Sowjetsoldaten und von Zwangsarbeiterkindern Anschließend legen wir Blumen am Alten Anstaltsfriedhof auf dem Geländer der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik nieder. Um 16 Uhr nehmen wir an der Ehrung von BVV und Bezirksamt vorm Rathaus Reinickjendorf teil. VVN-BdA Reinickendorf
Montag, 8. Mai, 8. Mai, 10.00-17.30 Uhr VVN-BdA Lichtenberg: 10.00 Uhr : Gedenken an der Bersarin-Birke (Alfred-Kowalke-Straße/Am Tierpark) 11.00 Uhr : Gedenken an die Sowjetische Stadtkommandantur (Gedenktafel Alt-Friedrichsfelde 1, Ecke Rosenfelder Str.) 17:00 Uhr: Gedenken am Kapitulationsmuseum (vor dem Museum, Zwieseler Straße 4
Montag, 8. Mai, 12.00 Uhr BO Prenzlauer Berg und Berliner VVN-BdA: Teilnahme an der Kranzniederlegung von BVV und Bezirksamt Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg in Anwesenheit von Vertreter*innen der polnischen Botschaft, Denkmal des polnischen Soldatenund deutschen Antifaschisten, Am Friedrichshain
Montag, 8. Mai, 12.45 Uhr BO Prenzlauer Berg:
Gedenken zum 78. Jahrestag der Befreiung mit Blumenablage,Gedenkstätte für den gefallenen Rotarmisten auf dem Ostseeplatz, gemeinsam mit BVV und Bezirksamt Pankow
Montag, 8. Mai, 19.00 Uhr VVN-BdA Lichtenberg und Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg (AVL): „Kneipenquiz zur Befreiung“ – ein unterhaltsames Quiz mit Fragen rund um den Tag und die damaligen Ereignisse im Bezirk, Magdalenenstraße 19, 10365 Berlin, Remise
Dienstag, 9. Mai, 9.00 Uhr – 16.00 Uhr Basisorganisation (BO) 8. Mai der Berliner VVN-BdA, Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), Interventionistische Linke Berlin, Stadtteilladen Zielona Gora e.V.: Kundgebung gegen den Krieg und Dank an die Befreier*innen,
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park,an der Skulptur „Mutter Heimat“
Am 9. Mai versuchen wir auf unserer Kundgebung an der Mutter Heimat im Sowjetischen Ehrenmal schwieriges zu vereinen. Spasibo, thank you, merci! Dank an die Befreier*innen! Es war die Rote Armee, in der Angehörige aller Republiken der Sowjetunion kämpften, die Auschwitz befreite, die Berlin befreite. Der russische Angriffskrieg muss sofort beendet werden! Stoppt das Morden! Die Waffen nieder! Solidarität statt Nationalismus! Wir stehen auf der Seite der angegriffenen ukrainischen Bevölkerung, der Geflüchteten, derer, die gegen ihren Willen Soldat*innen werden sowie der Deserteur*innen und Kriegsdienstverweigerer. Wir sind solidarisch mit den Menschen, die in Russland und Belarus gegen den Krieg und einen immer autoritäreren Staat protestieren. Wir kämpfen mit denen, die sich der militärischen und nationalistischen Logik in Russland, in der Ukraine und dem Bellizismus hier in Deutschland und überall zu verweigern versuchen. Zum Aufruf geht es hier: https://neuntermai.vvn-bda.de/ Нет войне – Nein zum Krieg! Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
Frühjahrsputz 2025 der Berliner VVN-BdA Friedhof Friedrichsfelde VdN-Anlage
--- vorläufige Termine --- Samstage 12. April 2025 26. April 2025 17. Mai 2025 jeweils 13 – 16 Uhr
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen. Helfer* sind jederzeit willkommen
Eine PDF-Version des Aufrufs zum Ausdrucken und Sammeln
von Unterschriften gibt es hier
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Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!