Mit Tischen, Stühlen und Kaffeekanne für das Café Sibylle!

9. August 2018

Kundgebung:
Mit Tischen, Stühlen und Kaffeekanne für das Café Sibylle!

Montag | 20. August 2018 | 18.30 Uhr | Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72 – 10243 Berlin

Nicht nur uns fehlt das Café Sibylle, auch vielen Anwohner*innen, Künstler*innen, Autor*innen und Vereinen fehlt das Café als Treffpunkt und Veranstaltungsort. Hunderte gut besuchte Veranstaltungen fanden in den vergangenen Jahren hier statt.

Allein die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten hat hier 100 antifa jours fixes mit zahlreichen Referent*innen und Musiker*iinnen aus dem
In-und Ausland veranstaltet.

Wir haben Bezirkspolitiker*innen und den zuständigen Stadtrat eingeladen, um uns über die Bemühungen zur Wiedereröffnung des Café Sibylle zu informieren.
Wir sind gespannt, wer kommen wird.

Kaffee, Kuchen und Stühle sind willkommen!

Antifa Jour Fixe der Berliner VVN-BdA

Immer am 3. Montag des Monat
Immer im Café Sibylle
Immer um 18.30 Uhr

 

https://www.facebook.com/events/2150205975250020/

NS(U) – Verherrlichung stoppen, Rudolf-Hess-Marsch in Spandau blockieren!

7. August 2018

Neonazi- „Gedenkmarsch“ für Hitlerstellvertreter  am 18. August 2018 in Spandau verbieten!

NS(U) – Verherrlichung stoppen, Rudolf-Heß -Marsch in Spandau  blockieren!

Die Route der Neonazis muss veröffentlicht werden.

Samstag, 18. August 2018, 11.00 Uhr, Bahnhof Spandau, Demonstration „Keine Verehrung von Naziverbrechern“ vom Spandauer Bündnis gegen Rechts

Weiteres auch unter:

Für Rudolf Hess findet sich übrigens ein eigenes Kürzel. Als StdF wurde der „Stellvertreter des Führers“ bezeichnet.

Würden Neonazis aus Deutschland und ganz Europa in Gedenken an Adolf Hitler demonstrieren wollen, so würde dies zweifelsohne verboten. Warum dies für einen Marsch zu Ehren seines Stellvertreters Rudolf Heß nicht gilt, ist der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen seit den ersten Veranstaltungen dieser Art vor 30 Jahren in Rätsel.

Dass Rudolf Heß ein überzeugter Nationalsozialist war, hat er vor dem Nürnberger Kriegsverbrecher Tribunal zum Ausdruck gebracht: Ich bereue nichts. Das war auch auf dem Leittransparent Transparent der Neonazis im vergangenen Jahr in Spandau zu lesen. Gibt es da noch Fragen?

Die Mitglieder des NSU-Terrornetzwerks Ralf Wohlleben und André Eminger wurden vor kurzem in München aus der Haft entlassen, auch sie bereuen nichts. Ob sie in Spandau auftauchen wissen wir nicht, Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe werden aus bekannten Gründen nicht erscheinen. Sie alle waren regelmäßige Teilnehmer*innen der verschiedenen Heß-Aufmärsche und Aufmarschversuche der neunziger Jahre, gleiches gilt für alle Mitglieder des NSU-Terrornetzwerkes, der Skinheads Sächsische Schweiz, des Thüringer Heimatsschutzes, Blood and Honour. Der Verfassungsschutz dürfte einige Busreisen mitfinanziert haben. Heute sind sie in den Freien Kameradschaften, im 3.Weg, der Rechten, in der NPD organisiert. Wer also das NSU-Netzwerk sehen will, sollte am 18. August nach Spandau kommen.

Wir fordern Innensenator Andreas Geisel auf, ein Verbot dieser offenen, nationalsozialistischen Versammlung in die Wege zu leiten. „Die demokratische Grundordnung gilt leider auch für Arschlöcher“ haben sie letztes Jahr gesagt. Aber ist auch die offene Verherrlichung von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus und Wegbereitern des Holocaust durch sie geschützt?

Und gilt sie nicht für die alten und neuen Opfer von Rassismus und Antisemitismus, für die Angehörigen der Opfer des NSU, die diese NSU-Unterstützer, die ihre Würde mit Füßen treten, nicht auf der Straße sehen wollen?

Letztes Jahr haben tausende antifaschistisch und demokratisch denkende Menschen die Route der Neonazis blockiert. Wir denken, das werden sie dieses Jahr wieder tun. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen begrüßt dies ausdrücklich und fordert dazu auf dies zu tun, sollte der Neonazi-Aufmarsch nicht verboten werden.

Wir fordern zudem, dass die Route der Neonazis frühzeitig veröffentlicht wird Die Geheimhaltungspolitik der Berliner Polizei darf legitimen demokratischen Protest nicht behindern!

Und nicht zuletzt fordern wir einen Parlamentarischen NSU-Untersuchungsausschuss auch für Berlin!

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Berliner VVN-BdA, 7.August 2018

 

APPELL VON MAILAND der Internationalen Komitees der Nazi Konzentrationslager | 1. Juli 2018

11. Juli 2018

APPELL VON MAILAND, 1. Juli 2018

Nach der Befreiung des KZ Mauthausen wurde der Reichsadler als Symbol des NS-Regimes entfernt DÖW Foto 4495

Die Präsidenten, Vizepräsidenten und Generalsekretäre der Internationalen Komitees der Nazi Konzentrationslager haben sich – auf Initiative der Associazione Nationale Ex Deportati Nei Campi nazisti (ANED) – am 1. Juli 2018 in der Casa della Memoria in Mailand getroffen. Angesichts der aktuellen Bedrohungen gegen das Gedächtnis und gegen die Zukunft Europas und seiner MitbürgerInnen, veröffentlichen wir folgenden feierlichen Aufruf:

Wir sind die Träger des Gedächtnisses der Überlebenden der Naziverbrechen: dieses lebendige und schmerzvolles Gedenken macht aus uns die Sprecher für die abertausenden Männer und Frauen, die die Lager überlebt haben. Wir sind entweder Angehörige oder Nachkommen der Überlebenden bzw. normale BürgerInnen, die innerhalb ihrer verschiedenen Organisationen aktiv sind.

Es liegt uns am Herzen die früheren KZ-Lager, die heute Erinnerungsorte geworden sind, zu schützen und sie vor dem Vergessen, der Banalisierung sowie der Zerstörung zu bewahren. Wir beziehen uns unter anderem auf den Entschluss des Europaparlaments vom 11. Februar 1993 betreffend den europäischen und internationalen Schutz für historische Denkmäler der Orte der Nazi Konzentrationslager. Die jüngsten Angriffe auf die historische Substanz in Mauthausen und Flossenbürg empören uns zutiefst.

Wir sind empört dass eine von der UNO am 21. November 2014 präsentierte Resolution „für den Kampf gegen eine Verherrlichung des Nazismus, des Neo- Nazismus und anderer Praktiken die die zeitgenössischen Formen des Rassismus, der Rassendiskriminierung, des Fremdenhasses und der ihr zugehörigen Intoleranz befeuern“ nicht angekommen wurde, wegen 3 Nein-Stimmen und 55 Enthaltungen (unter ihnen die der europäischen Mitgliedsländern). APPELL VON MAILAND der Internationalen Komitees der Nazi Konzentrationslager | 1. Juli 2018 weiterlesen »

NSU Untersuchungsausschuss für Berlin!

11. Juli 2018

5 Jahre NSU-Prozess: Kein Schlussstrich – TagX-Demo in Berlin

Mittwoch, 11. Juli 2018 –  Demonstration in Berlin zur Urteilverkündigung im NSU-Prozess in München

Treffpunkt: 17 Uhr Platz der Luftbrücke

Redebeitrag der Berliner VVN-BdA

NSU Untersuchungsausschuss für Berlin!

„Nias“, Blood and Honour, Synagoge Rykestraße, geschredderte LKA Akten – die Spur führt immer auch nach Berlin

„Blood and Honour“ gilt als ein entscheidender Teil des Unterstützungsumfeldes des NSU-Netzwerks. Der frühere Deutschland-chef Stephan Lange aus Lichtenberg wurde vom Berliner LKA als Spitzel „Pinocchio“ an den Bundesverfassungsschutz weitergereicht. Nicht erst seit den Presseberichten im Oktober 2016 über die vermutete Ausspähung der Synagoge in der Rykestraße, bei der der Wachpolizist Frank G. im Mai 2000 Zschäpe und Mundlos erkannt haben will (er wurde jetzt als Zeuge zum NSU-Prozess nach München geladen), führt die Spur des NSU-Netzwerks auch nach Berlin. Zschäpe hat einen Aufenthalt in Berlin eingestanden. Es gibt Indizien dafür, dass der sächsische Neonazi Jan Werner gemeinsam mit Zschäpe und Mundlos nahe der Synagoge in der Rykestraße gewesen sein könnte. Noch am 3. November 2014 veranlassten zwei Bundesanwälte die Vernichtung aller Unterlagen aus dem Besitz von Jan Werner, die wegen eines Verfahrens gegen ihn beim LKA Berlin lagerten. Schon 2011 stellte sich die Berliner Polizei die Frage, ob auch die drei bis heute ungeklärten Sprengstoff­anschläge auf den Jüdischen Friedhof Heerstraße in Charlottenburg auf das Konto des Netzwerks gehen. 1998 explodierten am Grab von Heinz Galinski, dem früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden, zweimal Rohrbomben, 2002 wurde ein Sprengsatz in den Eingangsbereich des Friedhofs geworfen. Alle Ermittlungen blieben bis heute ohne jeden Erfolg. Aber in der von Zschäpe angezündeten Wohnung in Zwickau fand sich eine Adressliste, auf der der Jüdische Friedhof Heerstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf verzeichnet war. Andreas Nachama, der frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, sagte im Oktober 2016: „Ich halte es für sehr dringlich, da Licht reinzubringen.“ Dem schließen wir uns an!

Die Internetpetition der Berliner VVN-BdA „Berliner NSU-Untersuchungsausschuss jetzt! Besser spät als nie!“, die sich an die Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses richtete, hat im vergangenen Jahr im Petitionszeitraum, nur knapp 1000 Unterstützer*innen gefunden. Das ist enttäuschend und zu wenig um politischen Druck aufzubauen.

Unsere, schon zu den Koalitionsverhandlungen der jetzigen Berliner Regierung erhobene Forderung, die Berliner Abgeordneten mögen doch ihre parlamentarischen Möglichkeiten nutzen, auch in Berlin die Exekutive zur kontrollieren und die Verwicklung auch der Berliner Behörden in den NSU-Komplex aus Förderung, Nichtverfolgung und Vertuschung von neonazistischen Morden und institutionellem Rassismus parlamentarisch zu untersuchen und aufzudecken, ist verpufft.

Das wirft natürlich Fragen auf. Obwohl es gute Gründe gäbe, nach Abschluss der beiden Durchläufe des NSU- Untersuchungsausschusses im Bundestag, der Einsetzung von weiteren Untersuchungsausschüssen in Thüringen, Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden –Württemberg, Hessen und Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern auch in Hamburg und nicht zuletzt in Berlin einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss einzusetzen, scheint das politische und gesellschaftliche Interesse an einer Fortführung der Aufklärung der Taten des NSU-Netzwerks erlahmt zu sein. Das nach dem Abschluss des Münchener NSU-Prozesses, dessen Nebenkläger*innen, also den Vertreter*innen der Opfer, bis dato die meisten Antworten zu den Mordtaten und der Rolle der Verfassungsschutz-und Ermittlungsbehörden zu verdanken sind, eine fatale Situation.

Können wir es zulassen, dass nach einer langen Reihe von Skandalen, Verfassungsschützern, Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften wieder die Deutungshoheit über die (bisher bekannten) Taten des NSU-Netzwerks überlassen wird, also den Mittätern die Aufklärung?

Unstrittig ist, dass Verfassungsschützer*innen, in Berlin vor allem auch Polizist*innen, fernab jeglicher demokratischen Kontrolle, also im Geheimen, ihr „Spiel“ mit Neonazi-V-Leuten getrieben haben, um mit welchem Ziel auch immer die bundesdeutsche Neonaziszene zu beeinflussen und mitzugestalten. Unstrittig sollte es sein, dass dies ein Ende haben muss.

Die Berliner VVN-BdA wird sich aber nicht entmutigen zu lassen sondern sich weiterhin für einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss einzusetzen.

„Gamze Kubasik, Tochter des achten Opfers, Mehmet Kubasik, sagt zum Stand der Aufklärung bis jetzt: „Ich dachte, dass wir Gerechtigkeit und Aufklärung bekommen. Antworten auf unsere Fragen: Warum mein Vater? Wie sind sie auf ihn gekommen? Wie wurde das geplant? Wer hat unseren Kiosk ausgespäht?“ (….)

Wir dieVVN-BdA sagen: Die Opfer des NSU-Terrornetzwerkes sind Opfer des Faschismus, des Neofaschismus. Die Solidarität mit den Angehörigen, die Aufklärung der Verbrechen und die Widerlegung der „Einzeltäterthese“ muss unser Anliegen sein: Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss stellt erweiterte Ressourcen dazu zur Verfügung. Nutzen wir unseren Einfluss auf uns bekannte Abgeordnete.

Einige ermutigende Entwicklungen gibt es durchaus. In Berlin hat sich ein lockeres Bündnis aus VVN-BdA, der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş, Reachout der NSU- AG der Interventionistischen Linken und Vertreter*innen der Türkischen Gemeinde zusammengefunden, die auf einen Untersuchungsausschuss drängen wollen. Das dieser Ausschuss notwendig ist signalisierte auch Petra Pau. Nach dem Abschluss des zweiten Bundestagsuntersuchungsausschusses stellte die Obfrau der Linken im Ausschuss, fest, jetzt seien die Länder, auch Berlin, an der Reihe.

Erste Gespräche mit Abgeordneten der Linken und Grünen verliefen durchaus konstruktiv, wenn auch verhalten, schließlich bedeutet ein Ausschuss zuerst Mehrarbeit und eine Veränderung der Prioritätensetzung, zweitens wird bedauerlicherweise dort auch die AfD eine Rolle spielen.

Wir empfehlen den demokratischen Parteien und ihren Abgeordneten jedoch auch an ihre antifaschistischen und migrantischen Wähler*innen zu denken, bzw. sich die Frage zu stellen, wer die Politik gestaltet. Polizei und Verfassungsschutz oder die gewählten Volksvertreter*innen.

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