Antifa Jour fixe – 17. Februar 2014

10. Februar 2014

ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-BdA

Montag, 17.Februar 2014, 18.30 Uhr, Café Sibylle,
Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

bachmann

Ralf Bachmann liest aus seinem Buch –

Die Bornsteins – eine deutsch jüdische Familiengeschichte

Was an der Wende zum 20. Jahrhundert wie eine Kleinstadtidylle beginnt, die Geschichte der Ansiedlung jüdischer Familien im vogtländischen Falkenstein, der Gründung ihrer Geschäfte, der hoffnungsvollen Zeichen des Sesshaftwerdens und eines bescheidenen Wohlstandes, endet in Katastrophen, als die Nazis an die Macht kommen. Die vier Kinder des Ehepaars Bornstein, der beiden ersten Juden in Falkenstein, erleiden nach 1933 alle Varianten jüdisch-deutschen Schicksals: Verlust der Existenzgrundlagen, Flucht ins Ausland, Leben in der Illegalität, Zwangsarbeitslager und Tod im Vernichtungslager. Ralf Bachmann, der jüngste lebende Enkel der Bornsteins erzählt in seinem Buch die dramatischen Geschehnisse und heiteren Episoden in Falkenstein und Lissa (Posen), Paris und Leipzig, Jerusalem und Meerane, Berlin und Haifa, Charleroi und bei der Odyssee der „St. Louis“ zwischen Hamburg und Havanna.

Ralf Bachmann, geboren 1929, arbeitete mehr als 60 Jahre als Journalist, war ADN-Korrespondent in Bonn und Prag und stellvertretender Regierungssprecher in der Regierung Modrow.

>>> Zur Hompage von Ralf Bachmann >>>

ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-BdA

Immer am 3. Montag des Monats

Immer um 18.30 Uhr

Immer im Café Sibylle,

Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

Flyer als Download >>>

Am „Tag der Legionäre“: Blumen für die Waffen-SS?

4. Februar 2014

rigaflyer_kl

Infoveranstaltung mit Gästen aus Riga (Lettland)

Riga am 16.März:

Am „Tag der Legionäre“: Blumen für die Waffen-SS?

Gegen die Verherrlichung der Waffen-SS,

Gegen die Verdrehung der Geschichte

Solidarität mit Nazi-Opfern und Antifaschist_innen in Lettland

Donnerstag, 20. Februar 2014, 19.00 Uhr

Mit Joseph Koren, Lettland ohne Nazismus

Aleksej Sharipov, Lettisches Antifaschistisches Komitee

Moderation: Dr. Regina Girod, Bundessprecherin der VVN-BdA

Die beiden lettischen Antifaschisten berichten über die Vorgänge in Riga, ergänzt werden sie von persönlichen Eindrücken deutscher Teilnehmer_innen der Proteste vom Vorjahr. In einer Vorschau wird auch der im Juli stattfindende Waffen-SS-Aufmarsch in Estland (Sinimä) angesprochen.

Außerdem erörtern wir Möglichkeiten, die Proteste in diesem Jahr zu unterstützen.

Berlin, Café Sybille, Karl-Marx-Allee 72 – 10243 Berlin- Friedrichshain,

U – Strausberger Platz oder Weberwiese

Veranstalter_innen:

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Internationale Föderation der Widerstandskämpfer- Bund der Antifaschisten

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner_innen

logos

SS-Männer sind Verbrecher, keine Helden!

Gegen die Umdeutung der Geschichte

Jedes Jahr wiederholen sich in den baltischen Staaten Lettland und Estland Aufmärsche ehemaliger baltischer Waffen-SS-Angehöriger und ihrer heutigen Sympathisant_innen.

Tausende Teilnehmer_innen stilisieren die früheren Kollaborateure der Deutschen zu „Freiheitskämpfern“ gegen die Sowjetunion und zu nationalen Helden. Die Umdeutung der Geschichte, die Gleichsetzung „Rot gleich Braun“ stößt im Baltikum auf breite gesellschaftliche Zustimmung. Dieser Geschichtsrevisionismus paart sich mit einem aggressiven völkischen Nationalismus, der viele russisch-stämmige Einwohner_innen der baltischen Staaten zu Bürger­_innen zweiter Klasse macht. Wer gegen die Naziverherrlichung protestiert, gilt damit automatisch als „Agent Moskaus“, als jüdischer Störenfried oder als Nestbeschmutzer.

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) ruft dazu auf, die Proteste gegen die Aufmärsche zur Verherrlichung der lettischen Waffen-SS in diesem Jahr mit internationalen Delegationen zu unterstützen. In Berlin mobilisieren die VVN-BdA und die DFG-VK dazu, am 16. März in Riga zu den lettischen Antifaschist_innen zu stoßen.

„Tag der Legionäre“ –  Waffen-SS-Marsch in Riga

Die Veteranen und Sympathisant_innen der ehemaligen „Lettischen Legion“ ziehen jedes Jahr am 16. März durch die Innenstadt von Riga. Das ist der Jahrestag der ersten großen Schlacht, die die lettische Waffen-SS gegen die Rote Armee geführt hat.

Ziel des Umzugs ist das Freiheitsdenkmal. Dieses  erinnert an den Unabhängigkeitskampf Lettlands nach 1918, das zuvor Teil des russischen Zarenreiches war.  So wird eine historische Kontinuität konstruiert: Die Waffen-SS-Männer werden in den Kanon der nationalen Freiheitskämpfer aufgenommen, die – gegen die Russen! – für die nationale Unabhängigkeit gekämpft hätten.

Der aggressive Antisemitismus der Mitglieder dieser Truppe, die Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit, die von dieser Truppe begangen wurden, interessieren dabei nicht.

Im Jahr 2012 beteiligten sich rund 1500 Menschen, meist aus der Generation der Kinder und Enkel, an dem Aufmarsch, der von der Veteranenvereinigung, von einem nationalistischen Jugendverband und der Partei „Alles für Lettland“, organisiert wird. Sie ist momentan Teil der Regierungskoalition.

Die positive Erinnerung an die Waffen-SS ist in Lettland absolut salonfähig. Ihre Veteranen  werden zu Vorträgen in Schulen eingeladen, das staatliche „Okkupationsmuseum“ stellt sie als „Unabhängigkeitskämpfer“ während des Zweiten Weltkrieges dar. Staatspräsident Andris Berzins sagte 2012, man solle sich vor den Waffen-SS-Männern verneigen-  sie hätten schließlich  „für ihr Vaterland“ gekämpft.

Angeführt wird der Aufmarsch von den wenigen noch lebenden Waffen-SS-Veteranen. Auf dem Freiheitsplatz durchschreiten sie ein Fahnenspalier des nationalistischen „Daugava“-Jugendverbandes. Vor dem Denkmal werden schließlich Blumen abgelegt. Ganz oben thront regelmäßig das Farbfoto eines SS-Mannes in voller Montur.

Antifaschistische Proteste

Efraim Zuroff, Riga, Lettland,

Antifaschist_innen aus Lettland und Israel protestieren gegen Waffen_SS-Verherrlichung

Es gibt in Riga seit Jahren Proteste gegen die alljährliche  Gedenkveranstaltung an die lettischen Waffen-SS-Männer, die aber über wenige Dutzend Teilnehmer_innen nicht hinauskommen. Im vergangenen Jahr konnten sich die Aktivist_innen des Lettischen Antifaschistischen Komitees am Rand des Unabhängigkeitsplatzes versammeln und die Nazifreunde lautstark mit dem „Buchenwaldmarsch“ begrüßen. Über Lautsprecher und auf Plakaten wurde an die Verbrechen der Nazis erinnert.

Die Bewegung „Lettland ohne Nazismus“(Latvija bez Nacisma)  hatte im vorigen Jahr Antifaschist_innen aus mehreren Ländern  zu einer Konferenz eingeladen. An ihrem Tagungsort hatten sich ebenfalls Freunde der Waffen-SS versammelt, die den Antifaschist_innen vorwarfen, vom KGB bezahlt zu sein und russisch-imperiale Interessen zu vertreten. Vor dem Eintreffen des rechten Aufmarsches legten die Teilnehmer_innen der Konferenz einen Kranz zu Ehren der Opfer am Freiheitsdenkmal ab. Dieser Kranz wurde wenig später von Angehörigen des „Daugava“-Verbandes zerstört..

Proteste 2014

Die lettischen Antifaschist_innen bemühen sich seit Jahren um eine Internationalisierung der Proteste gegen das Waffen-SS- Gedenken. Diese Bemühungen wollen wir unterstützen. Wie genau die Proteste in diesem Jahr aussehen werden, steht noch nicht fest. Wir streben aber eine sichtbare Präsenz als internationale Delegation an, die der lettischen Öffentlichkeit vor Augen führen soll: Was da in Riga am 16. März geschieht, steht in Widerspruch zu den Lehren aus der Geschichte, in Widerspruch zur Demokratie und zur Freiheit und stößt in Europa auf die entschlossene Ablehnung all jener, die dankbar sind für die Befreiung Europas vom Nazifaschismus.

Im Aufruf der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten heißt es:

Veteranen-Verbände der Waffen-SS und andere Neofaschisten führen seit vielen Jahren Aufmärsche und offene Veranstaltungen in Estland und Lettland durch … Diese Veranstaltungen bereiten den Boden dafür, dass zukünftig auch in anderen Ländern SS-Männer als „normale Soldaten“ oder gar als „Freiheitskämpfer“ gewürdigt werden können … Selbst kleinere international organisierte Demonstrationen oder Veranstaltungen im Baltikum wären eine große Hilfe für die dortigen Antifaschisten und würden im Bereich der EU mit Sicherheit viel Aufmerksamkeit erregen.“

16. März, Riga: Internationale Proteste gegen den Waffen-SS-Aufmarsch. Gegen Geschichtsrevisionismus und die Rehabilitierung des Naziterrors!

Auf der Veranstaltung werden wir die Optionen vorstellen, gemeinsam mit einem gecharterten Reisebus oder individuell mit dem Flugzeug nach Riga zu reisen.

Interessent_innen bitte melden bei: bundesbuero@vvn-bda.de

Weitere Informationen:

www.vvn-bda.de

www.bildungswerk-friedensarbeit.org/wp

http://worldwithoutnazism.org/ (russisch/englisch)

Unterstützt vom Fraktionsverein der LINKEN

27. Januar 2014 – Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus

20. Januar 2014

http://europenews.dk/files/Tag_des_Gedenkens_an_die_Opfer_des_Nationalsozialismus.pngEine Auswahl der Veranstaltungen der Berliner VVN-BdA und Freunden  zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus / Holocaust-Gedenktag/ 69. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar

BO Marzahn/Hellersdorf
25. Januar, 10.00 Uhr
Teilnahme am stillen Gedenken mit Kranzniederlegung der BVV Marzahn-Hellersdorf und des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e. V. Es spricht Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Stele der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Parkfriedhof Marzahn, Wiesenburger Weg 10, 12681 Berlin (Treffpunkt: Friedhofseingang

VVN-BdA Köpenick e. V.
26. Januar, 16.00 Uhr
Gedenkkundgebung für die Opfer des NS-Regimes. Junge Antifaschistinnen und Antifaschisten lesen letzte Briefe von Köpenicker Nazi-Opfern. Denkmal für die Opfer der Köpenicker Blutwoche, Platz des 23. April

Antifaschistische Initiative Nord-Ost (AINO)/BdA Hohenschönhausen/Weißensee e. V.
26. Januar, 18.00 Uhr, alternatives kulturzentrum wb13, Am Berl 13, 13051 Berlin
„Jakob der Lügner“, Film und Diskussion mit der VVN-BdA anlässlich der Befreiung von Auschwitz-Birkenau,

Kommission für Bürgerarbeit Pankow/VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.
26. Januar, 18.00 Uhr
Lichterkette für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus!. Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Matthias Köhne, Redebeiträge der Initiative Solidarität mit Flüchtlingen Pankow, der VVN-BdA Berlin-Pankow und vom Tisch der Toleranz Wandlitz.

Treffpunkt: ehemaliges jüdisches Waisenhaus Pankow, Berliner Str. 120/121,

gegen 19.00 Uhr
Gedenkveranstaltung in der Kirche Pankow, gestaltet durch Mathis Oberhof und den Wandlitzer Kirchenchor,Kollekte zugunsten des Pankower Flüchtlingsheims.

VVN-BdA Lichtenberg e.V.
27. Januar, 15.00 Uhr
Internationaler Holocaust-Gedenktag, Denkmal und Kirche auf dem Loeperplatz, 10367 Berlin
Der inhaltliche Schwerpunkt des Gedenkens widmet sich in diesem Jahr dem Spannungsverhältnis
Kirche im Nationalsozialismus sowie dem antifaschistischen Wirken in Berlin-Lichtenberg tätiger geistlicher
Würdenträger wie Pfarrer Heinrich Grüber und Dompropst Bernhard Lichtenberg. Siehe auch: http://lichtenberg.vvn-bda.de/

VVN-BdA Friedrichshain-Kreuzberg e. V.
27. Januar, 16.30 Uhr
Ehrung anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und des Internationalen Holocaust-Gedenktages gemeinsam mit der BVV und dem Bezirksamt. Stele, Koppenstraße Ecke Singerstraße

BO Prenzlauer Berg der Berliner VVN-BdA
27. Januar, 10.30 Uhr
Ehrung mit Rede und Blumenablage an der Stele „Zum Gedenken an die vom Faschismus ermordeten Widerstandskämpfer“, Danziger Str. / Ecke Diesterwegstr.

VVN-BdA- Frankfurt /Oder
27. Januar 2014, 18:00 Uhr
Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
Kleistforum

Liebe Flüchtlinge, willkommen in Berlin!

20. Januar 2014

Flyer zum abholen und verteilen!

flyerrefugeesIch begrüße Euch und heiße Euch und Eure Familien in Deutschland willkommen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn man aus seiner Heimat flüchten muss und wie wichtig es ist, dass man nicht als Eindringling, sondern freundlich willkommen empfangen wird.
So erging es mir, als ich als 15- jähriges jüdisches Mädchen mit meiner älteren Schwester aus Nazideutschland flüchten musste – weg von den Eltern und Freunden.
Mit Hilfe eines sogenannten Kindertransportes konnten wir beide im Jahr 1939 in England Asyl finden. Von englischen Pflegemüttern wurden wir herzlich aufgenommen und betreut. Ich besuchte noch bis zum Frühjahr 1940 eine englische Schule, um einen Abschluss – das school certificate – zu erwerben und konnte danach einen Beruf erlernen. Ich wurde Säuglingspflegerin und Kindergärtnerin. Meine Schwester arbeitete als Gärtnerin. Wichtig ist vor allem, dass man arbeiten kann, selber Geld verdient und nicht nur geduldet wird.
Ich kam 1947 wieder zurück nach Berlin, um mitzuhelfen am Aufbau eines demokratischen, antifaschistischen Deutschlands.
Meine Eltern konnten nicht mehr aus Deutschland ausreisen. Sie mussten hier Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben leisten und wurden im Februar 1943 vom Arbeitsplatz weg von den Nazis »abgeholt«, so sagte man zur Verhaftung mit anschließender Deportation. Beide sind im Vernichtungslager Auschwitz ums Leben gekommen.
In Erinnerung daran wünsche ich allen gegenwärtigen Flüchtlingen, die aus humanitären oder politischen Gründen ihr Land verlassen mussten, eine freundliche Aufnahme in Deutschland.
Inge Lammel
Ehrenvorsitzende der

Berliner VVN-BdA

Ältere Nachrichten · Neuere Nachrichten