Veranstaltungen zum 27. Januar /Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus / Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das deutsche Vernichtungslager Auschwitz.
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus/ Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust finden in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.
Einige, darunter natürlich die Veranstaltungen der VVN-BdA, aber auch einige andere haben wir hier aufgelistet. Empfehlen möchten wir auch einen Film im Kreuzberger Regenbogenkino: Wir sind Juden aus Breslau – Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933.
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Mahnwache am 27.01.2017 um 11:30 Uhr
Mahnwache der Initiative Ghetto-Renten Gerechtigkeit Jetzt! am Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Ebertstr/Ecke Behrensstr)
In Kooperation mit der Vereinigung der Jüdischen Gemeinden in Polen, dem Verband der Roma in Polen und der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (Berliner VVN-BdA) zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust
in Anwesenheit von NS-verfolgten Roma und Juden, die über ihren Kampf um Ghetto-Renten berichten:
Edward Dębicki, geb. am 04.03.1935, war als Kind im Ghetto Włodzimierz Wołyński beschäftigt und Zeuge der Verfolgung von Roma in Wolhynien.
Władysław Wais, geb. am 10.02.1939, war als Kind im Ghetto Litzmannstadt beschäftigt, aus dem ihm die Flucht gelang. Anschließend versteckte er sich bis zur Befreiung im Wald. Er erhält bis heute keine Ghetto-Rente.
Roman Kalwary, Überlebender des Ghettos Warschau, unterstützt als Bevollmächtigter der Jüdischen Gemeinden in Polen zahlreiche NS-Verfolgte und kämpft seit Jahren um die Zahlbarmachung von Ghetto-Renten an bislang ausgeschlossene Ghetto-Überlebende, begleitet von Roman Kwiatkowski, Vorsitzender der Vereinigung der Roma in Polen.
Noch immer erhalten viele überlebende Juden und Roma keine Ghetto-Rente. Denn kein Ghetto-Überlebender kann allein mit seinen Ghetto-Beitragszeiten aus den höchstens 48 Monaten, während der die Ghettos bestanden, eine Altersrente beanspruchen, für welche eine Mindestversicherungszeit von 60 Monaten in der deutschen Rentenversicherung erforderlich ist.
Die Vereinigung der Jüdischen Gemeinden in Polen und der Verband der Roma in Polen bemühen sich derzeit um eine Neuregelung des Ghetto-Renten-Gesetzes (ZRBG). Sie fordern, unterstützt von der Initiative Ghetto-Renten Gerechtigkeit Jetzt!, die Verankerung einer subsidiären Wartezeit-Erfüllung im Ghetto-Renten-Gesetz, damit die Auszahlung von Ghetto-Renten für alle und unabhängig vom Wohnort der Überlebenden oder dem Alter der damals im Ghetto beschäftigten Kinder möglich wird.
Dies betrifft insbesondere Roma in Osteuropa, die aufgrund von Mehrfach-Diskriminierungen auch nach der Befreiung keine zusätzlichen in Deutschland anrechenbaren Versicherungs-Zeiten erwerben konnten, um trotz erworbener Ghetto-Beitragszeiten etwaige Lücken in der Wartezeit aufzufüllen.
Betroffen sind auch Personen, die noch als Kinder im Ghetto arbeiten mussten und, da sie das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, keinen Anspruch auf Anrechnung sog. Verfolgungsbedingter Ersatzzeiten haben. Darüber hinaus sind derzeit von einer Ghetto-Rente auch jene Personen ausgeschlossen, die heute in einem Staat wohnen, mit dem die Bundesrepublik kein Sozialversicherungs-Abkommen abgeschlossen hat wie beispielsweise Russland, die Ukraine oder zahlreiche lateinamerikanische Staaten, aber auch Staatsbürger Israels, die nicht mehr in Israel wohnen. Damit können sie auch keine freiwilligen Beiträge nachzahlen, um die Wartezeit aufzufüllen.
Die oben genannten Verbände wollen sich am 27. Januar an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mit einem Protest-Brief wenden, in dem sie eine Neuregelung des ZRBG fordern. Am Gedenktag soll auch ein Offener Brief von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles veröffentlicht werden.
Die Initiative Ghetto-Renten Gerechtigkeit Jetzt! und die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (Berliner VVN-BdA) rufen zur Teilnahme an der Mahnwache zur Unterstützung der Forderungen der Vereinigung der Jüdischen Gemeinden in Polen und des Verbandes der Roma in Polen auf.
Mehr Infos und alle Stellungnahmen:
http://www.ghetto-renten-gerechtigkeit-jetzt.org/
https://www.facebook.com/Initiative-Ghetto-Renten-Gerechtigkeit-Jetzt-646849825487875/
https://twitter.com/GhettoRenten
Regenbogenkino am 27.Januar um 19.30
Wir sind Juden aus Breslau
Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933
Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies
Anläßlich des Holocaust-Gedenktages
Berlin Regenbogenkino am 27.1. um 19.30 Uhr
in Anwesenheit des Regisseurs Dirk Szuszie
am 26.1. um 20.00 , am 29.1. um 19.00 , am 30.1. um 20.30 Uhr
Lausitzer Str. 22, 10999 Berlin (U-Görlitzer Bahnhof)
Ein Film von aktueller Brisanz , der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa. Ein Film, der aufzeigt, wohin eine katastrophale Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen führt. Ein Film, der anhand der Lebensschicksale der Protagonisten auch die Gründung des Staates Israel mit den Erfahrungen des Holocaust in Verbindung setzt.
Protagonisten:
Esther Adler, Gerda Bikales, Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Guenter Lewy, David Toren, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen, Eli Heyman, Mordechai Rotenberg, Max Rosenberg, Pinchas Rosenberg sowie eine deutsch-polnische Jugendgruppe aus Bremen und Wrocław
Musik: Bente Kahan, Simon Wallfisch, Patrick Grant, Carlo Altomare
Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung durch Nazi-Deutschland als Juden: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie in alle rettenden Himmelsrichtungen und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Nicht wenige haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels wesentlich mitgewirkt.
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Films. Sie erinnern nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau. Ihre späteren Erfahrungen veranschaulichen eindrücklich ein facettenreiches Generationenporträt. Einige von ihnen nehmen sogar den Weg in die frühere Heimat auf sich, reisen ins heutige Wrocław, wo sie einer deutsch-polnischen Jugendgruppe begegnen. Gerade in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus schlägt der Film eine emotionale Brücke von der Vergangenheit in eine von uns allen verantwortlich zu gestaltende Zukunft.
BdA Treptow e. V.
25. Januar, 18.00 Uhr
Zum Holocaust-Gedenktag – Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher,
Dieter Skiba stellt sein Buch vor.
Begegnungsstätte PRO, im Rathaus Treptow, Neue Krugallee 4, 12435 Berlin
BO Prenzlauer Berg der Berliner VVN-BdA e.V.
27. Januar, 10.30 Uhr
Ehrung mit Rede und Blumenablage an der Stele „Zum Gedenken an die vom Faschismus ermordeten Widerstandskämpfer“, Danziger Str. Ecke Diesterwegstr.
VVN-VdA e. V. (Gruppe Reinickendorf)
27. Januar, 11.00 Uhr
Kundgebung und Blumenablage anlässlich des Gedenktages für die NS-Opfer, Gedenktafel am Eingang der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik und an den Stolpersteinen. Saalmannstr. 9 (U6, S25 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik). Es spricht: Peter Neuhof, musikalische Begleitung durch Reinickendorfer Schüler. Anschließend Gang zum alten Anstaltsfriedhof der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik.
BO Mitte der Berliner VVN-BdA e.V.
27. Januar, 15.00 Uhr
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, gemeinsam mit dem Bezirksamt und der BVV Mitte.
Gedenktafel im Foyer des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin
VVN-BdA Lichtenberg e.V.
27. Januar, 15.00 Uhr
Gedenken zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Gedenkstein auf dem Loeperplatz, anschl. Gedenkveranstaltung in der Alten Pfarrkirche. Es spricht Gesine Lötzsch, mit einem Beitrag von Schülern der Rathausschule
VVN-BdA Köpenick e. V.
27. Januar, 16.00 Uhr
Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus. Pflegedienst Schwester Christiane, Alt-Köpenick 34 am Schlossplatz
18.00 Uhr
Kundgebung auf dem Platz des 23. April, Bahnhofstraße Ecke Lindenstraße
BO Friedrichshain-Kreuzberg-Mitte
27. Januar, 17.00 Uhr
Ehrung anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und des Internationalen Holocaust-Gedenktages gemeinsam mit der BVV und dem Bezirksamt. Stele, Koppenstr. Ecke Singerstr.
Kommission für Bürgerarbeit Pankow/VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. 27. Januar, 18.00 Uhr
19. Lichterkette zum 72. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz und zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Sören Benn und die Veranstalter/-innen. Gast: Andrej Hermlin, Swing- und Jazz-Musiker. Treffpunkt: ehemaliges Jüdisches Waisenhaus Pankow, Berliner Str. 120/121,
18.30 Uhr
Schweigeminute an der Kreuzung Breite Straße/Berliner Straße
gegen 19.00 Uhr
Gedenkveranstaltung in der Pankower Kirche: Es singen Chöre von Pankower Schulen.
Bezirksamt Lichtenberg/Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V.
27. Januar, 18.00 Uhr
Lichtaktion „Erinnern für die Zukunft“ vor dem Museum Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24, 10317 Berlin
18.30 Uhr
Ausstellungseröffnung „Die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Berlin“.Eine Ausstellung des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V.
Es sprechen: Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Michael Grunst, Bezirksbürgermeister, Museum Lichtenberg
27. Januar 2017, 19.30 Uhr„Wer möchte nicht im Leben bleiben…“
Lesung zum Holocaust-Gedenktag mit Kurt Gutmann, 2009 Nebenkläger im Kriegsverbrecherprozess gegen John Demjanjuk, ukrainischer Scherge der Waffen-SS
im Vernichtungslager Sobibor, angeklagt wegen Beihilfe zum Mord in 27.900 Fällen.
Zwei davon waren Mutter Jeanette und Bruder Hans Gutmann, erstickt 1943 durch die Abgase von Benzin-Motoren.
Kurt überlebte durch einen der Kindertransporte nach England.
Moderation des Abends: KD L. Ehmke,
Eintritt: 10 Euro.
Eine Veranstaltung von Cross Roads Berlin, mit freundlicher Unterstützung der Missionsbuchhandlung Berlin, des Wichern-Verlages, des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte und des Superintendenten Dr. Bertold Höcker
Antifa Tresen Westberlin
27.Januar 2017 um 21.00 im Schloß 19 (U-Bhf Sophie-Charlotte Platz)
Schlossstraße 19, Berlin-Charlottenburg)
Topf&Söhne-Besetzung auf einem Täterort
Eine Buchvorstellung zum Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers
Auschwitz im Rahmen des Antifa Tresen Westberlin.
Die Hausbesetzung auf dem ehemaligen Gelände der Erfurter Firma Topf &
Söhne, welches in der Zeit des Nationalsozialismus Krematoriumsöfen für
Vernichtungslager hergestellt hatte, war in den 2000er-Jahren eines der
bekanntesten linksradikalen Projekte in Deutschland.
Bei der Veranstaltunge werden einige Autor_innen des Buches ausgewählte
Texte vorstellen und einen Überblick über die Zeit der Besetzung und die
Geschichte der Firma Topf & Söhne geben.
27.01.2017 um 21.00 im Schloß 19 (U-Bhf Sophie-Charlotte Platz)
Schlossstraße 19, Berlin-Charlottenburg)
Der Ort ist barrierefrei.