Auch am 27. Januar – Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD! Update 2021

14. Januar 2021

Im Januar 2019 hatten wir anlässlich des internationalen Holocaust Gedenktages / Tag der Opfer des Faschismus  untenstehenden offenen Brief, Am 27. Januar – Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD!, der sich an die Berliner demokratischen Politiker*innen auf Landesebene, die Bezirksbürgermeister*innen, die demokratischen Stadträt*innen und BVV-Fraktionen, an alle, die bezirkliche und städtische Gedenkveranstaltungen ausrichten, richtete, veröffentlicht.

Er wurde von zahlreichen Überlebenden des Naziregimes und Nachfahren von Opfern des deutschen Faschismus unterzeichnet. Sie brachten zum Ausdruck, wie schmerzhaft und unerträglich für sie die Teilnahme von Vertreter*innen der AfD an den Gedenkveranstaltungen an die Befreiung der letzten überlebenden Häftlingen des Vernichtungslager Auschwitz ist. Einige von Ihnen sind mittlerweile verstorben.

Wir und sie hatten gehofft, dass die demokratischen Volksvertreter*innen energischer, lauter und öffentlicher gegen die mittlerweile garnicht mehr so schleichende Normalisierung der provokativen Teilnahme von Nationalist*innen, Rassist*innen und Antisemit*innen am Gedenken an die Opfer des NS vorgehen würden.

Im Gegenteil, die Überbringer*innen der schlechten Nachricht und jene die sich entschieden der Teilnahme der AfD in den Weg stellen, werden als die eigentlichen Störenfriede behandelt – so geschehen zum Beispiel zum Beispiel auf dem Parkfriedhof in Marzahn-Hellersdorf.

Dort hinderte die Polizei mit einer Hundestaffel am 25. Januar 2020 Antifaschist:innen, unter ihnen Überlebende des NS-Terrors und Angehörige und Nachfahren von NS-Opfern und antifaschistischen Widerstandskämpfer:innen an der Teilnahme an der bezirklichen Gedenkveranstaltung. Auch Vertreter.innen des Bezirksamts, der Bezirksverordnetenversammlung, der demokratischen Parteien, standen vor abgesperrten Friedhofstoren und Polizeiketten. Zweck dieses skandalösen und zutiefst würdelosen Vorgehens der Berliner Polizei unter Innensenator Geisel (SPD) war es, den Vertreter:innen der AfD eine ungestörte Kranzniederlegung zu ermöglichen. Sie wurden von Zivilbeamten des LKA eskortiert. zur Im Jahr zuvor hatten die AfD daran gehindert an der Kranzniederlegung am Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Zwangsarbeit teilzunehmen und damit die Würde des Tages und der Opfer des Faschismus bewahrt.

Wir appellieren auch 2021 an alle demokratischen Volksvertreter*innen: Laden Sie die AfD vom Gedenken aus! Und reden Sie darüber in ihren Ansprachen!

Berliner VVN-BdA e.V., 14. Januar 2021

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