Schießt doch ihr Hunde … Der jüdische Widerstand im Konzentrationslager Sachsenhausen

23. September 2025

Beispiellos und doch (fast) vergessen. Der jüdische Widerstand im Konzentrationslager Sachsenhausen am 22. Oktober 1942

Vortrag und Gespräch:
Dr. Cornelia Shati-Geißler
Yad Vashem, Jerusalen

Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19.00 Uhr,

Bajszel | Emser Straße 9, 12051 Berlin- Neukölln

Angesichts ihrer angenommenen Ermordung brach am 22. Oktober 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Gruppe von achtzehn Juden aus der Isolierbaracke aus und rannte über den zu diesem Zeitpunkt dicht besetzten Appellplatz auf den Hauptwachturm zu. Einige wurden von den Wachen niedergeschlagen, Schüsse fielen wider Erwarten nicht. Stattdessen setzte die Lagerleitung die geplante, für die Widerständler jedoch überraschende Deportation der jüdischen Lagerinsassen nach Auschwitz fort. Dort wurden am 25. Oktober insgesamt 454 Neuzugänge aus Sachsenhausen registriert, darunter auch die achtzehn jungen Männer. Zahlreiche der Deportierten wurden in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Die übrigen kamen nach Auschwitz-Monowitz zur Zwangsarbeit, die die meisten jedoch nicht überlebten. In ihrem Beitrag stellt Cornelia Shati-Geißler die protestierenden Juden vor und rekonstruiert den Ablauf des Widerstands.
Auf Grundlage von bislang in der Widerstandsforschung kaum beachteten Zeugnissen der Beteiligten beleuchtet sie die Bedingungen des kollektiven Widerstands, die Motive der Teilnehmer sowie die Reaktionen anderer Lagerinsassen.
Abschließend soll gefragt werden, wie dieser jüdische Widerstand bis in die Gegenwart erinnert und interpretiert wird.

Dr. Cornelia Shati-Geißler leitet das Forschungsprojekt zu den Deportationen der Jüdinnen und Juden während des Holocaust („Transports to Extinction“), am Internationalen Institut für Holocaust-Forschung, Yad Vashem.

Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen möchte die Veranstaltung ihrem verstorbenen Mitglied Adam König (1922 – 2012) widmen. Er war einer der 18 Juden, die am 22. Oktober 1942 auf den Appellplatz rannten.

Der Veranstaltungsort, das Bajszel (Emser Straße 9, 12051 Berlin) ist in 5 Minuten fußläufig vom S und U-Bahnhof Neukölln zu ereichen. >>> https://bajszel.de

Wir möchten auch auf die diesjährige antifaschistische Gedenkkundgebung zum 9.November hinweisen. >>> https://9novemberberlin.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungs – und Aktionswochen gegen Antisemitismus statt.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht gebrauch zu machen und Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder die rechtsextremen Parteien oder Oganisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
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