Fahrradkorsos – zum 8. Mai 2025

10. April 2025

Lichtenberg:

13.30 Uhr Museum Karlshorst, Abfahrt 14.00 Uhr
Zwischenkundgebung Arbeitserziehungslager Wuhlheide
Zwischenkundgebung an der „Bersarin-Birke“
Zwischenkundgebung Lichtenberger Brücke, Friedhof der Sozialisten

15.00 Uhr Zwischenkundgebung Kiezfest Friedrichshain Annemirl-Bauer-Platz

Mitte:

14 Uhr Urnenfriedhof Seestraße am Denkmal für die Opfer des Faschismus in aller Welt, Seestraße 92-93, 13347 Berlin Wedding

14.30 Uhr Zwischenkundgebung Leopoldplatz

Treptow:

Kundgebung am Sowjetischen Ehrenmal 12-14 Uhr des BdA Treptow,

14 Uhr Korsostart Eingang Puschkinallee

15 Uhr Zwischenkundgebung Skalitzer Straße 32 am ehemaligen Wohnhaus der Zeitzeugin Margot Friedländer

Tempelhof:
Hitler kaputt – Befreiung – was sonst!?
14:00 Uhr Kundgebung am Ort der Kapitulation der Stadt Berlin am 2. Mai 1945, Schulenburgring 2, 12101 Berlin
15:00 Uhr Zwischenkundgebung Gedenktafel Johann „Rukeli“ Trollmann, Bergmannstraße 28 – Nazis boxen!
15:30 Uhr Zwischenkundgebung Checkpoint Charlie
Grenzen auf! – Refugees welcome!

Steglitz:

Start um 14 Uhr am Hermann Ehlers Platz/Spiegelwand

Charlottenburg:
TU Berlin, Straße des 17. Juni 135
14 Uhr Kundgebung an der Gedenktafel für die polnischen Befreier*innen Charlottenburgs und des Campus
14.45 Korsostart

Pankow:

11-13 Uhr Kundgebung Sowjetisches Ehrenmal Buch

14 Uhr Kundgebung Garbatyplatz

15.15 Uhr Zwischenkundgebung: Denkmal für Antifaschistischen Widerstandskampf und Befreiung“ (S+U Schönhauser Allee)

15.30 Uhr Zwischenkundgebung: Jüdischer Friedhof (Schönhauser Allee 25)

Frieder Böhne, einer der fehlen wird.

7. März 2025

Antifa jour fixe der Berliner VVN-BdA
Montag | 17. März 2025 | 18.30 Uhr | Café Sibylle,
Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

Ende Januar ist unser langjähriger Weggefährte und engagiertes Mitglied Frieder Böhne verstorben. Stets ging es ihm darum, die Vereinigung als überparteiliche und strömungsübergreifende antifaschistische Organisation zu stärken. Stets war es ihm wichtig, die Orte und Anlässe zu nutzen, um Menschen mit der Geschichte vertraut zu machen und sie zu antifaschistischem Handeln anzuregen.

Seit 1987 in Berlin, setzte sich der gebürtige Braunschweiger über Jahrzehnte und bis kurz vor seinem Tod für die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis und ihrer Opfer in Berlin ein. Seine erste Wohnung in Kreuzberg befand sich im ersten Stock eines Eckhauses Yorckstraße/Hornstraße. Im Keller des Hauses befand sich 1933 ein Folterkeller der Nazis. Die Erforschung und Sichtbarmachung der Verbrechen der Nazis und der von ihnen verfolgten und sich widersetzenden Menschen wurde das Thema seines Lebens. Auf sein Engagement gehen viele erinnerungspolitische Projekte zurück. So war er u.a. Mitherausgeber mehrerer Bücher über Verfolgung und Widerstand im NS, setzte sich für Gedenktafeln ein – auf sein führendes Engagement auch als Mitglied der bezirklichen Gedenktafelkommission, gehen die Gedenktafeln in Kreuzberg für den „Gutschow-Keller“ in der Friedrichstraße, den von den Nazis ermordeten Boxer Johann „Rukeli“ Trollmann, den Widerstandskämpfer Karl Behrens und den Widerstandskämpfer und VVN-Aktivisten Wolfgang Szepansky zurück. Auch zahlreiche Gedenkveranstaltungen unserer Vereinigung tragen Frieders Handschrift, noch 2022 und 2023 initiierte er mehrere erinnerungspolitische Veranstaltungsreihen.

Antifa jour fixe der Berliner VVN-BdA
Montag | 17. März 2025 | 18.30 Uhr | Café Sibylle,
Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Den Jour Fixe im März möchten wir Frieder und seinem antifaschistischen Wirken innerhalb und außerhalb unserer Vereinigung widmen. Angesichts der Fülle seiner Aktivitäten werden wir uns auf einen Überblick seines Engagements konzentrieren, aus dem wir zwei Projekte etwas genauer darstellen werden.

Anlässlich seines 70. Geburtstages im nächsten Jahr planen wir eine Publikation zu seinen Ehren.

Frieders Beerdigung findet am findet am Freitag,
dem 21.März . 2025 um 11.00 Uhr auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Großgörschenstraße 12-14, 10829 Berlin statt

Wir trauern um Kurt Hillmann (1933 – 2025)

5. März 2025

„Also, alles war so ziemlich jüdisch und revolutionär dazu! (…) Natürlich sollte ich einen Stern tragen, aber mein Vater hat gesagt: Dat wird nischt getragen!“
Kurt Hillmann in einen Interview über seine Familie und Kindheit in Berlin

Liebe Freund*innen,
wir trauern unser Mitglied, unseren Freund und Kameraden Kurt Hillmann. Er ist am Freitag, dem 28. Februar 2025 gestorben.

Kurt wurde 1933 als Sohn einer jüdischen Polin und eines Deutschen in Berlin geboren. Prägend für ihn waren seine frühen Erfahrungen mit Antisemitismus und den anderen Verbrechen der Nazis. Auf dem Schulweg wird er regelmäßig von Mitgliedern der Hitlerjugend verprügelt. Aber auch Solidarität und Widerstand prägten schon seine Kindheit. In ihrer Wohnung in der Nähe des Alexanderplatzes bringt die Familie, sein Vater ist Kommunist, regelmäßig Verfolgte unter. Der blonde kleine Kurt Hillmann begleitet die jüdischen Bekannten mit dem Zug aus der Stadt, zum nächsten Versteck. Sein Leben ist vom Krieg geprägt: Bombenangriffe, Fliegeralarm, brennende Häuser. 1944 soll er in ein Heim für »Mischlingskinder« nach Österreich,doch Dank der guten Kontakte seines Vaters zum Bezirksamt kam er auf eine Liste für tuberkulosekranke Kinder und überlebte in einer Kinderheilanstalt im Allgäu die Schoa.  Die gesamte Familie mütterlicherseits wurde zunächst ins Ghetto Lodz deportiert und dann im Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Der Bruder des Vaters, Otto Hillmann, wurde im KZ Sachsenhausen ermordet. Zwei seiner jüdischen Schulfreunde, Gerd Abraham und Lutz Knobloch, wurden mit ihren Familien ins Ghetto Minsk und ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Die deutsche Kriegsgeneration war aus Kurts Sicht eine Generation von Lügnern. Die Lastwagen der Polizei und SS hätten vor aller Augen begonnen, die Menschen abzutransportieren. Komisch war nur, ich war der einzige, der dit jesehn hat“

Wir haben Kurt als klugen und unermüdlichen Zeitzeugen, z.B. als Redner auf unserer Gedenkundgebung am 9. November, als Antifaschisten und Mahner gekannt und geliebt.  Sein  Resume gegen Ende seines langen Lebens war etwas bitter:  „Ich habe das Empfinden, die Zeit läuft rückwärts. Es ist gut, dass die Menschen auf die Demos gegen Rechtsextremismus gehen. 1,5 Millionen Menschen deutschlandweit, das sind  viele. Aber wir sind über 80 Millionen. Wo sind die anderen?“
Lieber Kurt, möge die Erde dir leicht sein. Lieber Kurt, wir machen weiter

In Teil 2 unserer  Broschürenreihe „Fragt uns, wir sind die Letzten“ – Erinnerungen von Verfolgten des Nationalsozialismus und Menschen aus dem antifaschistischen Widerstand, findet sich ein längers Interview mit Kurt Hillmann. Hier könnt ihr es nachlesen und es finden sich auch einige Bilder.

Ihr könnt die Broschüre bei uns im Büro erhalten, ihr findet sie auf unseren Büchertischen und gegen eine Spende senden wir sie gerne zu

Antifaschistische Perspektiven gegen rechten Wandel stärken!

26. Februar 2025

Cornelia Kerth, Florian Gutsche, Bundesvorsitzende der VVN-BdA

Wie zu erwarten war, wird der nächste Bundeskanzler wohl Friedrich Merz heißen. Mit seiner Wutrede nur einen Tag vor der Wahl hat er noch einmal ganz deutlich gemacht, was wir von ihm zu erwarten haben: alles, was den Rechts-Wähler freut. „Es gibt keine linke Politik mehr in Deutschland“ ist allerdings eine Ansage weit über die zu erwartende rechte Regierungspolitik hinaus. Immerhin haben ihm deutlich weniger als 30 Prozent der Wähler:innen in ihre Stimme gegeben. Wenn er noch am Wahlabend von der SPD verlangt, sie solle „im Interesse Deutschlands“ sein explizit rechtes Programm als Koalitionspartner mit umsetzen, die Wähler:innen hätten den „Wandel“ gewählt, droht er mit der „Alternative“, die er rhetorisch immer wieder ausgeschlossen hat.
Die Berichterstattung vor der Wahl und am Wahlabend markiert bereits einen Wandel im Umgang der öffentlich-rechtlichen Medien mit der AfD, die mit der selbstverständlichen Beteiligung der AfD an allen Formaten der Normalisierung der neuen Nazi-Partei den Weg gebahnt haben.
Zum Glück für alle, die Merzens Kanzlerschaft fürchten müssen, gibt es auch in Zukunft antifaschistische Perspektiven in Deutschland: Im Parlament und auf der Straße!
Alerta antifascista: Schließt Euch fest zusammen, leistet Widerstand gegen die Rechte im Land!

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