Pressemitteilung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
4. Februar 2016
Erneut Stolpersteine in der Umgebung der Friedenauer Stierstraße beschmiert und geschändet. Die Täter sind offensichtlich organisierte Neonazis. Trotz mehrfacher antisemitischer Bedrohungen gegen Mitinitiatorin Petra T. Fritsche gibt es keinerlei Ermittlungsergebnisse der Polizei.
In der Nacht zum 3. Februar 2016 wurden erneut 35 (!), Stolpersteine, die an ermordete jüdische Menschen erinnern sollen, in Friedenau geschändet. In aller Ruhe scheinen die Täter an ihr antisemitisches Werk gegangen sein, um in der Dickhardt-, der Saar-, der Wilhelm Hauff-, der Handjery-, der Sponholz- und der Wielandstraße die Stolpersteine mit grauer Farbe zu beschmieren. Am 27. Januar 2016 hatte noch eine Gedenkveranstaltung in der Philippus-Nathanael Kirchengemeinde in die Stierstraße stattgefunden, die untern dem Motto „Erinnerung braucht einen Ort“ an ermordeten Friedenauer Jüdinnen und Juden erinnerte. Die Friedenauer Stolperstein Aktivistin Petra T. Fritsche wurde in der Vergangenheit mehrfach massiv durch antisemitische Schmierereien an ihrer Wohnungstür bedroht. Sie erhielt wiederholt Drohmails wie diese. „Also Fritsche (…) vielleicht schaust du dich auf dem Fahrrad nach deinen Sparkassenbesuchen (…) mal öfters nach hinten um…“ Absender der E-Mail: Richard Wagner vom „Anti-Stolper-Stein-Projekt“. Die Schändung der Stolpersteine war eine gezielte Reaktion einer seit Jahren in Friedenau aktiven Neonazigruppe: es war nicht das erste Mal, dass die Täter direkt und zeitnahe auf Initiativen der „Initiativgruppe Stolpersteine Stierstraße“ reagierte.
Die Berliner VVN-BdA erklärt dazu: Erneut Stolpersteine in der Umgebung der Friedenauer Stierstraße beschmiert und geschändet. weiterlesen »