Aus Anlass des 80. Jahrestages des Novemberpogroms | Zeitzeugengespräch und Buchlesung:
13. November 2018
Wieder da !
Antifa-Jour-Fixe der Berliner VVN-BdA im Café Sibylle!
Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin–Friedrichshain
Montag, 19. November 2018, 18.30 Uhr
Horst Selbiger:
Verfemt – verfolgt – verraten.
Abriss meines Lebens
Horst Selbiger wurde 1928 in Berlin geboren, sein jüdischer Vater war Zahnarzt. Das Novemberpogrom erlebte er als Zehnjähriger. Da hatte er Diskriminierung und Ausgrenzung schon selbst erfahren – auf der Straße, in der Schule, im Wohnhaus.
Später musste er Zwangsarbeit leisten und wurde während der „Fabrikaktion“ am 27. Februar 1943 verhaftet und in die Synagoge Levetzowstraße gebracht. Er hatte schon die Transportmarke zur Deportation nach Auschwitz um den Hals bekommen, als Partner und Kinder aus „Mischehen“ in die Rosenstraße verbracht und am 6. März freigelassen wurden.
Horst Selbiger überlebte, wurde in der DDR Journalist, kam in Konflikt mit dem Staat und kehrte von der Berichterstattung über den Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main 1964 nicht in die DDR zurück. In keiner Gesellschaftsform wurde ihm Gerechtigkeit zuteil.So wurde er selbst zum Gerechten, der unaufgeregt und neutral seine Geschichte erzählt: „Damit dies keiner Generation mehr geschehen soll und Gerechtigkeit Gerechtigkeit bleiben kann“