Wach auf es ist Krieg!
31. Juli 2019
Tag der Tag der Erinnerung, Mahnung & Begegnung,
Aktionstage gegen Neofaschismus und Militarisierung
31. August – 8. September 2019
Samstag, 31. August 2019 | 18.00 Uhr | Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin) | „Der Fall Gleiwitz“ | Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages des Überfalls auf Polen am 1. September 1939 und des 110. Geburtstags von Kurt Schwaen, Komponist der Filmmusik „Der Fall Gleiwitz“
Sonntag, 1. September 2019 | 14.00 – 16.00 Uhr | Denkmal des polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten
„Wach auf, es ist Krieg“ | Antifaschistische Kundgebung zum 80. Jahrestag des Überfalls auf Polen
Sonntag, 8. September 2019 | Tag der Erinnerung, Mahnung & Begegnung
11.00 Uhr | Auftaktkundgebung: Rechter Terror in Berlin – Untersuchungsausschuss jetzt! | Hufeisensiedlung Neukölln (Fritz-Reuter-Allee 46, 12359 Berlin, U7 Blaschkoallee)
Daran anschließend:
Antifaschistischer Fahrrad-Korso entlang an Orten von Verfolgung und Widerstand 1933-1945 | Im Andenken an Heinz Kapelle, hingerichtet am 1. Juli 1941 in Plötzensee, weil er im September 1939 Flugblätter gegen den Krieg verbreitete. Flyer zum Korso>>>
Ab 14.00 Uhr | Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung im Jugendkulturzentrum Königstadt | Saarbrücker Straße 23, 10405 Berlin – U2 Senefelder
Platz)
14.30 Uhr | Rundgang NS-Zwangsarbeit im Keller der Keller der ehemaligen Brauerei Königstadt
15.30 Uhr | Podium: Make Germany great again!? Deutsche Militär- und Rüstungspolitik in einer multipolaren Welt
17.00 Uhr | Diskussion: Lasst uns mit eurem Krieg in Frieden – deutsche Großmachtträume platzen lassen
Die ganze Zeit: Bücher- und Infotische, Ausstellungen, Kaffee und Kuchen im Antifa-Café, leckeres Essen und kühle Getränke, Live-Musik u.A. mit Saytham’s KlezmerLounge
Aufruf:
Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten im Jahr 1945 die Tradition, am zweiten Sonntag im September der Opfer des Faschismus zu gedenken. Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – verbindet er heute das Gedenken an die Opfer des Nazi- Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart.
1.September 1939 – 2019 – 80 Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf Polen
„Seit 5:45 Uhr wird zurückgeschossen“ – mit dieser Propagandalüge eröffnete vor 80 Jahren der deutsche Faschismus mit dem Überfall auf Polen den zweiten Weltkrieg. Am Ende standen mehr als 60 Millionen Tote, Millionen Verletzte, Witwen und Waisen sowie riesige Zerstörungen in allen vom Faschismus und japanischen Militarismus beherrschten und okkupierten Ländern.
Die historische Konsequenz des Jahres 1945 nach der militärischen Zerschlagung des Faschismus und der Befreiung konnte daher nur lauten: „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“
Wenn wir heute an den 1. September 1939 erinnern, dann können wir an folgenden Erkenntnissen nicht vorbeigehen: Dieser Krieg war von deutscher Seite der zweite „Griff nach der Weltmacht“. Er scheiterte, damit endete jedoch nicht das militärische Großmachtstreben. Große Kriege werden nicht nur mit Aufrüstung und Strategieplanungen vorbereitet, sondern auch durch propagandistische „Kriegsgründe“ und Kriegshetze medial in Szene gesetzt, um die anschließende Aggression zu legitimieren. Faschismus bedeutet in allen seinen Formen nicht nur Rassismus, Abbau demokratischer Freiheiten und politische Verfolgung, sondern immer auch Expansionskriege, wie schon die Antifaschisten und Antifaschistinnen vor 1933 warnten: „Wer Hitler wählt, wählt Krieg!“
„Nie wieder Krieg!“ bedeutet daher für heute:
- » Deutsche Großmachtträume platzen lassen
- » Keine weitere Aufrüstung zulassen
- » Kriegspropaganda entgegentreten – Bundeswehr raus aus den Schulen
- » Keine Stationierung von Atomwaffen in Deutschland und Schließung der internationalen Kommandozentralen, die für Kriegseinsätze weltweit Verantwortung tragen
- » Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr
- » Waffenexporte stoppen
- » Refugees welcome
- » Rassist*innen entgegentreten.
Die Erinnerung an den 1. September 1939 fordert von allen antifaschistischen, antirassistischen und friedliebenden Menschen, gemeinsam jeder Form politischer Rechtsentwicklung ebenso wie militärischen und ökonomischen Großmachtambitionen in Deutschland offensiv entgegenzutreten.
Wir bekräftigen in diesem Rahmen die Verpflichtung der überlebenden Häftlinge des KZ Buchenwalds vom 19. April 1945:
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN–BdA), August 2019