Zum 150. Geburtstag von Emil Fuchs

8. August 2024

Theologe,
christlicher Sozialist, antifaschistischer Widerständler

Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA

Montag, 19. August 2024, 18.30, Cafe Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin

Klaus Fuchs-Kittowski berichtet zusammen mit seinem Sohn Gerhard Emil Fuchs Kittowski (Deutscher Friedensrat) über seinen Großvater

Emil Fuchs wird nach dem Studium der evangelischen Theologie Pfarrer.1918 übernimmt er eine Pfarrstelle in Eisenach und baut eine der ersten Volkshochschulen Thüringens auf. Außerdem ist er dort Mitbegründer und wichtiger Theorethiker des Bundes Religiöser Sozialisten. 1921 tritt er als einer der ersten Geistlichen in die SPD ein.
Nach anfänglichen Vorbehalten trägt er sich auch 1932 in Kiel öffentlich ins „Eiserne Buch“ des Reichsbanners Schwarz Rot Gold ein und tritt dem Kampfverband bei. Er will damit ein Zeichen gegen das Erstarken des Nationalsozialismus setzen. Im Herbst des Jahres 1933 verliert Emil Fuchs aus politischen Gründen seine Professur an der Pädagogischen Akademie in Kiel. Im gleichen Jahr wurde er wegen angeblicher „Beleidigung der Reichsregierung“ verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Finanziell hält er sich anfangs mit einer Autovermietung über Wasser – die auch vielen Verfolgten zu Gute kommt. Die Zeitschrift „Der Quäker” bietet Fuchs die Möglichkeit, weiterhin theologische Artikel zu verfassen. Zudem engagiert er sich in derAuswanderungshilfe der Quäker.

Fuchs erhält 1948 einen Ruf auf eine Professur für systematische Theologie und Religionssoziologie an der Universität Leipzig und siedelt 1949 in die DDR über.
Gemeinsam mit den Quäkern erwirkte Fuchs bei der DDR-Regierung die Möglichkeit der Verweigerung des Wehrdienstes mit der Waffe (Bausoldat). Obwohl er der DDR gegen-über Loyalität bewies, protestierte er gegen die Verfolgung der Jungen Gemeinde zu Beginn der 1950er Jahre, ebenso wie 1968 gegen den Abriss der Leipziger Universitätskirche.

Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA
Immer am 3. Montag des Monat
Immer im Café Sibylle
Immer um 18.30 Uhr