Gedenkveranstaltungen zum 86. Jahrestag der Pogromnacht von 1938 in Berlin

5. November 2024

Gedenkkundgebung und antifaschistische Demonstration
9. November 2024 | 17.00 Uhr | Mahnmal Levetzowstraße | Berlin-Moabit
Kein Vergeben – kein Vergessen: Gedenken heißt Handeln!
Als antifaschistisches Bündnis rufen wir am 9. November 2024, dem 86. Jahrestag der Novemberpogrome, zu einer Gedenkkundgebung am Mahnmal Levetzowstraße mit anschließender, kraftvoller antifaschistischer Demo durch Moabit auf.

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Prenzlauer Berg

BO Prenzlauer Berg der Berliner VVN-BdA
Freitag | 8. November 2024 | 10.00 Uhr | Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee,
Schönhauser Allee 125

Ehrendes Gedenken anlässlich der Pogromnacht am 9. November  1938Freitag | 8. November 2024 | 12.00 Uhr | Jüdischer Friedhof Weissensee
 Herbert-Baum-Straße 45, 13088 Berlin

Ehrendes Gedenken anlässlich der Pogromnacht am 9. November  1938 zusammen mit Bezirksamt


Treptow / Köpenick

Samstag | 9. November 2024  | 16:00 Uhr  | Treffpunkt: Moosdorfstraße 7-9

Der BdA Treptow und Die Linke Treptow Nord laden ein zum gemeinsamen Putzen der in Plänterwald bereits verlegten neun Stolpersteine in der Puder-, der Rethel- und der Moosdorfstraße. 

Treffpunkt: Moosdorfstraße 7-9 (vor Büro Katalin Gennburg)


Samstag | 9. November 2024  | 17:00 Uhr

Stolpersteinverlegung für Henny Jacobsohn

Straße am Treptower Park 49 in 12435 Berlin Plänterwald


Sonntag | 10.November | 11:00 Uhr | Rathaus Treptow, Rathaussaal (Raum 218) Neue Krugallee 4

Matinee aus Anlass des 86. Jahrestages der Reichspogromnacht vom 9. November 1938

Mit dem antifaschistischen Laienchor Pir-Moll aus Pirna- Far frayhayt, far glaykhhayt, far undzer printsip!


Sonntag | 10.November 2024 | 14:00 Uhr |  Oberschöneweide, Ecke Rathenaustraße/Wilhelminenhofstraße, 12459 Berlin

In Erinnerung an die Novemberpogrome am 9.11.1938  lädt die VVN-BdA Köpenick zu einem antifaschistischen Stadtrundgang in Oberschöneweide ein.

Der Stadtrundgang beginnt am 10.11.2024 um 14:00 Uhr in Oberschöneweide, Ecke Rathenaustraße/Wilhelminenhofstraße.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Stolperstein-Gruppe Schöneweide


Samstag, 9. November 18 Uhr Plönzeile 4, Schöneweide

„Familie Busse – Leben in Schöneweide 1930-1955“

Die Enkelin und Urenkelin vom Widerstandskämpfer Erich Busse lesen aus der Familiengeschichte.
Organisiert von der Stolpersteingruppe Schöneweide und dem KIEZKLUB KES.

Eintritt: Spendenbasis
Anmeldung erforderlich: kiezklub.schoeneweide@ba-tk.berlin.de


Sonntag | 10.November 2024 | 17:00 Uhr ( Einlass 16:00 Uhr) | Freiheit 15, 12555 Berlin

Köpenicker Synagogenkonzert

Ausführendeonheyb – Tobias Unterberg (Cello) und Anna B. (Stimme)
Solisten des Synagogal Ensembles Berlin
Jacobus Gladziva, Orgel
Künstlerische Gesamtleitung Regina Yantian

Wortbeiträge

Petra Pau
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Rabbiner der Synagoge Sukkat Schalom zu Berlin

Eintritt frei

Eine Anmeldung (Name und Erreichbarkeit) ist jedoch notwendig unter
Ticket reservieren ->

oder direkt in der Touristinformation, Alt-Köpenick 31, 12555 Berlin


Friedrichshain Kreuzberg

Gedenken an den 86. Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 1938

Am 9. November, dem 86. Jahrestag der Reichspogromnacht, laden die Bezirksverordnetenversammlung, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und die Synagoge Fraenkelufer zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung ein.

Wann Samstag, 9. November 2024, um 12 Uhr

Wo? an der Synagoge Fraenkelufer, Fraenkelufer 10, 10999 Berlin
Stilles Gedenken mit Kranzniederlegung

Am stillen Gedenken wird neben dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, Werner Heck, die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann gemeinsam mit Nina Peretz, Vorsitzende der Freunde der Synagoge Fraenkelufer. e.V. und Dr. Dekel Peretz, Vorsitzender des jüdischen Zentrums Synagoge Fraenkelufer e.V. teilnehmen.

Eine weitere Gedenkveranstaltung findet am ehemaligen Sitz des Schocken Verlags statt. Zum Begleitprogramm des Gedenkens gehören eine Kranzniederlegung, Gesang, ein Redebeitrag zum Schockenverlag sowie die literarische Rezitation von Werken, die im Schocken Verlag erschienen sind.

Wann? Samstag, 9. November 2024, um 13 Uhr

Wo? vor dem ehemaligen Schocken Verlag, Lindenstraße 67, 10969 Berlin

https://www.fhxb-museum.de/news-detail/gedenken-anlaesslich-des-86-jahrestages-der-pogromnacht-am-9-november-1938


Lichtenberg

9. November: Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938

Das Bezirksamt lädt alle Interessierten ein, am Samstag, 9. November 2024, um 11:00 Uhr zum Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in der Konrad-Wolf-Straße 92, 13055 Berlin zu kommen.

Hintergrund
Die Jüdische Gemeinde in Hohenschönhausen war sehr klein. Als die Nationalsozialisten begannen Jüdinnen und Juden zu verfolgen, wandelten die Gemeindemitglieder ihren
Betraum in der Konrad-Wolf-Straße in eine Synagoge um. Erst 1935 wurde sie geweiht. Bereits 1938 musste die Gemeinde ihre Tätigkeit wiedereinstellen. In den folgenden Jahren wurde ein Großteil der Mitglieder in Konzentrationslager deportiert. Nur wenige von Ihnen überlebten den Holocaust. Nach 1945 war die Synagoge in Vergessenheit geraten.
Erst mit den Forschungen zur jüdischen Geschichte, die in den 1990er Jahren mit der Ausstellung „Juden in Weißensee und Hohenschönhausen“ im damaligen Heimatmuseum an die Öffentlichkeit gelangten, kam auch die Synagoge wieder in Erinnerung. Im Zusammenhang mit dem einhundertsten Geburtstag von Victor Aronstein entstand die Broschüre „Juden in Hohenschönhausen. Eine Spurensuche“, mit der auf das jüdische Leben in Hohenschönhausen aufmerksam gemacht wurde.
Zum 51. Jahrestag der Novemberpogrome entstand die Idee, an dem vergessenen Ort einen Gedenkstein zu errichten: Enthüllt wurde der Stein im Jahr 2000.


Neukölln

Samstag | den 9. November 2024 |  19 Uhr | Britzer Bürgervereins e. V.
Diakonie Haus Britz, Buschkrugallee 131, (Nähe U-Bhf. Blaschkoallee)
Hufeisern gegen Rechts lädt ein:
„Gypsy“ – ein filmisches Dokudrama über das Schicksal des Sintos und Boxers Johann „Rukeli“ Trollmann

Wenn auch das nationalsozialistische Pogrom vom 9. November 1938 sich direkt gegen die jüdische Bevölkerung richtete, so wollen wir den 94. Jahrestag dieses Verbrechens zum Anlass nehmen, auch auf den faschistischen Völkermord an den Sinti und Roma aufmerksam zu machen. Auch sie wurden als „Schädlinge für die deutschen Volksgemeinschaft“ bezeichnet und der Vernichtung preisgegeben.
Aus diesem Grund zeigen wir den Film über das Schicksal des Sinto Johann „Rukeli“ Trollmann, der Anfang der30er Jahre einer der herausragenden Kämpfer im deutschen Boxsport war. Im Juni 1933 erklärten die Nationalsozialisten den sportlich gewonnenen Meisterschaftskampf des Sinto Johann Trollmann gegen Adolf Witt unter einem Vorwand für ungültig, um zu verhindern, dass ein Sinto Deutscher Meister wurde.
Mit einer beispiellosen Aktion wehrte sich Trollmann im Boxring gegen diese rassistische Entwürdigung und karikierte mit einer bizarren Selbstinszenierung in aller Öffentlichkeit die angebliche Überlegenheit einer „arischen Herrenrasse“.
Trollmann wurde wie mehr als eine halbe Million Sinti und Roma Opfer des nationalsozialistischen Völkermords. 1944 wurde er im KZ Neuengamme nach jahrelanger Misshanlung erschlagen.
Erst im Jahre 2003 hob der Bund Deutscher Berufsboxer die Verweigerung des Meisterschaftstitels auf und verlieh ihm rückwirkend den Titel eines Deutschen Meisters im Halbschwergewicht.
Im Anschluss an den Film: Gespräch mit Rita Vowe-Trollmann, Tochter von Johann Trollmann, und Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e. V.

Eintritt frei
Hinweis: Als Veranstalter behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht nach § 21 (1) Versammlungsfreiheitsgesetz Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen oder rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, antiziganistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
www.hufeiserngegenrechts.de


Marzahn-Hellersdorf

Am Samstag, dem 9. November um 16:00 Uhr laden das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf  in das Ausstellungszentrum Pyramide in der Riesaer Straße 94 (12627 Berlin) unter dem Motto „Die Kunst des Erinnerns“ zur bezirklichen Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Novemberpogrome 1938 ein.

 (siehe auch Pressemitteilung)

Vom 1.11. – 24.11.2024 zeigt die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Hellersdorf in Ihren Räumlichkeiten in der Glauchauer Str. 7, in 12627 Berlin (www.ev-kirche-hellersdorf.de) die Stolpersteinausstellung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf. Der Eintritt ist frei!

Erinnerungsgang mit Kristian Ronneburg von der LINKEN. Auch in diesem Jahr findet am 9. November der Erinnerungsgang in Mahlsdorf/Kaulsdorf statt. Treffpunkt ist um 10.00 Uhr in der Lemkestraße 156 in Mahlsdorf. Mehr Infos dazu hier.

Stolperstein-Rundgang des DGB-KV Ost und der Ortsgruppe der LINKEN am 9.November um 10.00 Uhr in Biesdorf. Treffpunkt ist die Gedenktafel von Arno Philppsthal in der Oberfeldstr.10, 12683 Berlin. Dort ist der Startpunkt des Rundgangs zu Stolpersteinen in Biesdorf inkl. Gedenken, Redebeiträgen und Putzen der Stolpersteine.

Stolpersteinspaziergang mit der evangelischen Kirchengemeinde Marzahn-Hellersdorf am 9.November um 10.00 Uhr. Treffpunkt ist an der Straßenbahn-Endhaltestelle in der Risaer Straße. Ziel sind die Stolpersteine von A. Scheucher in der Hönower Straße und der Familie Guthmann in der Lemkestraße.


Tempelhof Schöneberg

Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht am 09. November 2024

Samstag | 9.November 2024 | 16:00 Uhr | Mahnmal der ehemaligen Synagoge, Münchener Str. 38, 10779 Berlin

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden Synagogen, jüdische Friedhöfe, Geschäfte und Wohnhäuser in Brand gesteckt und demoliert. Tausende jüdische Mitmenschen wurden in dieser Nacht misshandelt, verhaftet oder ermordet.

Unmittelbar zuvor hatte es ein Attentat auf den Legationsrat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan gegeben. Dies nahm die NS-Führung zum Anlass, massiv gegen die jüdische Bevölkerung im Land vorzugehen. Die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden und deren Eigentum wurden durch eine Hetzrede Josef Goebbels im Rahmen der jährlichen Versammlung der NSDAP-Führerschaft am 9. November 1938 indirekt angewiesen. Der Novemberpogrom gilt als das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.

Jedes Jahr am 9. November findet am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Münchener Straße 38 in Schöneberg eine Gedenkveranstaltung statt, bei der den Opfern der Reichspogromnacht mit einer Kranzniederlegung und einer gemeinsamen Schweigeminute gedacht wird.

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg


Reinickendorf

Samstag | 9. November 2024 | 11.00 Uhr | Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft, Am Rathauspark, 13437  Berlin

Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 und an die Tragödie von Lidice

Anlässlich des 86. Jahrestages der Novemberpogrome vom 9. und 10. November 1938 durch das nationalsozialistische System gegen die jüdische Bevölkerung werden das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung

am Samstag, dem 9. November 2024 um 11.00 Uhr, am Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft, in der Straße am Rathaus Reinickendorf

Kränze niederlegen und außerdem am Rosenbeet der Opfer des 1942 zerstörten tschechischen Ortes Lidice gedenken.

Es sprechen Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner sowie Schülerin Neva Friesch vom Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner.
Für die musikalische Begleitung sorgt Sabine Schmidt, Bläserbeauftragte des Kirchenkreises Reinickendorf.

Anschließend nehmen wir (VVN-BdA) in Berlin-Hermsdorf an der Gedenkveranstaltung vom  Bündnis „Hermsdorf steht vereint“  zum Protest gegen Rechtsextremismus und -populismus“ teil. Dieser beginnt um 13 Uhr am Max-Beckmann-Platz.

Ich schlage euch vor im Anschluss in der Pizzeria Anna & Angelo, Sapori Italiani Heinsestraße 35, 13467 Berlin Mittag essen zu gehen.

Anschließend fahren wir gemeinsam zur Gedenktafel Oranienburger Straße 285 an den ehemaligen Wittenauer Heilstätten und legen ein zweites Gesteck nieder. Mit Blumen können wir dann noch zum Anstaltsfriedhof fahren oder laufen


 Charlottenburg
Gedenkveranstaltung der jüdischen Gemeinde anlässlich des 86. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938

Dienstag | 12. November 2024 | 19 Uhr  | Jüdisches Gemeindehaus
Fasanenstraße 79–80, 10623 Berlin

Begrüßung: Dr. Gideon Joffe
Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Grußwort: Stefan Evers
Bürgermeister und Senator für Finanzen

Gebet: Rabbiner Jonah Sievers

Kranzniederlegung

El mole Rachamim: Kantor Isidoro Abramowicz  Kaddisch: Rabbiner Jonah Sievers

Künstlerische Ausgestaltung: Schülerinnen und Schüler des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn und der Rabbinerin-Regina-Jonas-Schule


NIE WIEDER – Mahnwache Novemberprogrome

86. Jahrestag der Novemberpogrome

Gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtes Gedankengut – NIE WIEDER!

33. Mahnwache der GEW BERLIN unter Mitwirkung des Chors „Kontrapunkte“ (Leitung: Uwe Kany) und der GEW-Trommelgruppe am Samstag, den 9. November 2024, von 17:00 bis 18:00 Uhr an der Gedenktafel vor dem U-Bahnhof Wittenbergplatz


Steglitz

 Kranzniederlegung am 09.11.2024 an der Spiegelwand in Steglitz

Die Kranzniederlegung findet am Samstag, dem 09. November 2024, um 17:00 Uhr, an der Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Platz statt.

Aus Anlass der Wiederkehr des Jahrestages der nationalsozialistischen Gewaltmaßnahmen am 09. November 1938 werden die Bezirksverordnetenversammlung und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin einen Kranz niederlegen.

Die Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg lädt alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Gedenken ein.

P.S.: Unbekannte hatten im Juli 2024 die Spiegelwand auf dem Hermann-Ehlers-Patz in Steglitz mit antisemitischen Aussagen beschmiert. Aufmerksame Zeugen bemerkten den Schriftzug und alarmierten die Polizei, die die antisemitischen Aussagen an der Spiegelfassade des Denkmals provisorisch unkenntlich machte.


Esthers Spuren | Buchvorstellung | Lesung  & Gespräch

21. Oktober 2024

Die Geschichte der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano und der Kampf gegen Rechtsextremismus

Mittwoch | 6. November 2024 | 19.00 Uhr | Kino in der  Regenbogenfabrik, Lausitzer Straße 21a, 10999 Berlin( XBerg)

Dr. Karoline Georg (Gedenkstätte Stille Helden) spricht mit Benet Lehmann

Die Zeitzeugin, Musikerin und Antifaschistin Esther Bejarano (1924 – 2021) wurde mit 18 Jahren nach Auschwitz deportiert.
Sie musste Akkordeon im berüchtigten »Auschwitzer Mädchenorchester« spielen, kam später in das KZ Ravensbrück und floh bei Kriegsende während eines Todesmarschs. Sie war Ehrenvorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der der Antifaschist*innen (VVN-BdA).

Benet Lehmann, (geb. 1997), hat Geschichte, Englisch und Kunstgeschichte in Hamburg, Berlin und Jerusalem studiert und viele Gespräche mit Esther Bejarano geführt. Als Mitglied der letzten Generation, die noch unmittelbar mit Zeitzeug*innen sprechen kann, begibt sich Benet Lehmann im neu erschienen Buch auf die Spuren ihres Lebens.
Und fragt: Welche Rolle spielt das Erbe der Zeitzeug*innenschaft heute noch?

Und vor allem: Hilft Erinnerungskultur gegen Antisemitismus und Rassismus?

Dr. Karoline Georg (geb. 1980), Politik-wissenschaftlerin ist die Enkelin von Karl Raddatz (1904–1970), Kommunist, Widerstandskämpfer, Sachsenhausen-Häft-ling und Mitbegründer der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).
Sie leitet die Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Sie ist, wie ihr Großvater, Mitglied der VVN-BdA.

Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist-*innen (VVN-BdA), gegründet 1948, hat heute nur noch sehr wenige ihrer Gründer*innen als Zeitzeug*nnen in ihren Reihen.

Eintritt frei- Spenden erwünscht!

254 S., 7 Abb., geb., Schutzumschlag, 12,5 x 21 cm
ISBN 978-3-8353-5726-6

https://www.wallstein-verlag.de/9783835357266-esthers-spuren.html

Offener Brief an den Vorstand der Deutschen Bahn und Bundesverkehrsminister Volker Wissing

8. Oktober 2024

Erstellt am 8. Oktober 2024

Hamburg, 08. Oktober 2024

Sehr geehrter Herr Dr. Richard Lutz, sehr geehrter Herr Bundesminister Wissing,

Salo Muller

mein Name ist Salo Muller. Ich bin 88 Jahre alt, niederländischer Staatsangehöriger und jüdischer Überlebender des Holocausts. Ich bin Autor und war früher Physiotherapeut bei Ajax Amsterdam. Vor 82 Jahren wurden meine Eltern, Louis und Lena Muller, wie Tausende weitere Juden, Sinti und Roma, mit Zügen der Deutschen Reichsbahn aus den Niederlanden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Diese schrecklichen Ereignisse verfolgen mich bis heute. Das Verbrechen an ihnen wurde nie gesühnt. Deshalb fordere ich von Ihnen finanzielle Entschädigung und eine ernst gemeinte Entschuldigung für alle niederländischen Überlebenden der Deportationen und für die Angehörigen der Ermordeten.

Im Januar dieses Jahres hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, in Deutschland öffentlich zu sprechen. Ich habe meine Geschichte in Hamburg erzählt, um das Bewusstsein für das Leid, das uns widerfahren ist, zu schärfen. Meine Eltern wurden 1942 gefangen genommen und zusammen mit vielen anderen Juden in der Hollandsche Shouwburg in Amsterdam festgehalten. Als kleiner Junge musste ich zusehen, wie sie von Soldaten weggerissen und in einen überfüllten Waggon gesteckt wurden. Der Schmerz, den ich an diesem Tag fühlte, wird mich mein Leben lang begleiten. Dieser wird verstärkt durch den Schmerz darüber keine, wenn auch nur symbolische, Gerechtigkeit erfahren zu haben.

Ich appelliere an die Deutsche Bahn AG und an die Bundesregierung ihrer historischen Verantwortung gerecht zu werden. Die Reichsbahn, als Vorgängerin der Deutschen Bahn, hat maßgeblich zur Durchführung der Deportationen beigetragen und davon profitiert. Die Opfer mussten sogar die Tickets selbst bezahlen. Es ist höchste Zeit, dass auch die Deutsche Bahn AG einen Beitrag leistet, um das unermessliche Leid, das uns zugefügt wurde, zumindest teilweise zu lindern und sich als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn ihrer Verantwortung zu stellen.

Im Jahr 2019 entschlossen sich die Niederländischen Eisenbahnen (Nederlandse Spoorwegen) an die Hinterbliebenen der Ermordeten und an die Überlebenden der Deportationen Entschädigungszahlungen zu leisten. Dieses Einlenken geht auf meine Initiative zurück und hat mir gezeigt, dass späte und symbolische Gerechtig-keit möglich sind, wenn die Bereitschaft zur Verantwortungsannahme und Wiedergutmachung besteht. Diese bestand bei den Niederländischen Eisenbahnen.

Diese Bereitschaft erwarte ich auch von der Deutsche Bahn AG. Als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn muss die Deutsche Bahn AG erst recht zahlen und darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen, denn die Deutsche Reichsbahn war die Haupttäterin der Deportationen. Ohne ihr Zutun wäre der Holocaust nicht durchführbar gewesen. Die Niederländischen Eisenbahnen deportierten die Menschen bis zur deutschen Grenze nach Nieuweschans, von dort wurden die Züge von deutschen Lokomotiven direkt nach Auschwitz gefahren.

Die Deutsche Bahn AG hat das Vermögen der Reichsbahn übernommen. Sie kann daher nicht leugnen, auch für deren Schulden einstehen zu müssen. Es geht hierbei nicht nur um eine finanzielle Schuld, sondern auch um moralische Verantwortung. Die Deutsche Bahn hätte diese Möglichkeit, sie verfügt über die finanziellen Mittel und keine Rechtsvorschrift hindert sie daran Zahlungen an die Opfer zu tätigen.

Im Juli dieses Jahres leistete die Deutsche Bahn AG eine großzügige Spende an die Holocaustgedenkstätte in Yad Vashem. Diese Spende zeigt, dass die Deutsche Bahn AG ein Bewusstsein ihrer Verantwortung für die Verbrechen der Deutschen Reichsbahn hat. Und doch verfehlen diese Zuwendungen das eigentliche Ziel der Gerechtigkeit und Anerkennung des erlittenen Leids.

Was als Geste des Engagements erscheinen mag, wirkt auf uns Betroffene wie ein Schlag in die Magengrube, da die konkreten Opfer bis heute nicht angemessen entschädigt wurden. Vielmehr sollte die Deutsche Bahn auf die Bedürfnisse der Hinterbliebenen und Überlebenden eingehen und mit uns über eine Lösung sprechen.

Auch aus diesen Gründen fordere ich eine ernsthafte Entschuldigung und finanzielle Entschädigung für die deportierten niederländischen Opfer und ihre Angehörigen. Es geht um die Anerkennung des Leids und der historischen Verantwortung. Eine solche Geste könnte helfen, die tiefen Wunden zu heilen, die diese schrecklichen Ereignisse hinterlassen haben. Die noch lebenden Holocaustüberlebenden sind heute 80 Jahre und älter, sie können nicht länger warten.

Ich erwarte von der Deutsche Bahn AG, dass Sie meiner erneuten Aufforderung nachkommen mit mir in Verhandlung über eine gerechte Entschädigungszahlung zu treten und dafür die notwendigen Schritte unternehmen. Bitte schlagen Sie einen Termin vor, um über die Modalitäten zu sprechen.

Herr Bundesminister Wissing, ich bitte Sie, diese Forderung zu unterstützen, sich für eine angemessene Lösung einzusetzen und die Gespräche zu begleiten. Die deutsche Regierung hat in der Vergangenheit einiges zur Wiedergutmachung beigetragen, doch es gibt immer noch offene Rechnungen und offene Wunden.

Mit freundlichen Grüßen
Salo Muller und das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Weitere Informationen: „Nur wer zahlt, meint es ernst!“


Die Unterzeichner*innen des offenen Briefes unterstützen die Forderung von Salo Muller nach Anerkennung des Leids und Entschädigung durch die Deutsche Bahn AG als Nachfolgerin der Reichsbahn. Wir teilen Salo Mullers Ansicht: „Nur wer zahlt, meint es ernst.” Wir fordern die Deutsche Bahn AG als Nachfolgerin der Deutschen Reichsbahn auf, die moralische und materielle Verantwortung für die Beteiligung am Holocaust durch die Deportation von Millionen Menschen in die Vernichtungs- und Konzentrationslager zu übernehmen.

Wir fordern die Bundesregierung und den Vorstand der Deutschen Bahn AG auf, mit Salo Muller und sowie seiner rechtlichen Vertretung in Verhandlungen einzutreten und eine angemessene Entschädigungsregelung zu vereinbaren.

Unterzeichner*innen:

  • Susanne Kondoch-Klockow, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees i.d. BRD e.V.
  • Ernst Grube, Überlebender der Shoah, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau e.v.
  • Horst Selbiger (*1928) für Child Survivers Deutschland
  • bruno neurath-wilson, Sohn von Willi Neurath, ehem. Häftling des KZ Neuengamme
  • Anton Sefkow (Bejarano), Enkel von Esther Bejarano, Wissenschaftler
  • Prof. Dr. M.J. Cohen, ehemaliger Bürgermeister von Amsterdam
  • R.H.L.M. van Boxtel, ehemaliger Parteivorsitzender im niederländischen Senat, ehemalig Präsident der Niederländischen Eisenbahnen, ehemaliger Minister für Integrations und Stadtplanung
  • Eva van Ingen, ehemaliges Mitglied der Kommission für Entschädigungszahlungen der niederl. Eisenbahn
  • Martin Klingner, Rechtsanwalt (von Salo Muller)
  • Miriam Block, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
  • Daniel Jochum, Co-Sprecher BAG Mobilität & Verkehr, B90/Grüne
  • Florian Gutsche, Cornelia Kerth für die VVN-BdA Bundesvorsitzende/r
  • Thomas Käpernick, Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Neuengamme
  • Chaja Boebel für das Ressort Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik IG Metall Vorstand FB Grundsatz
  • Dr. Rolf Surmann, Historiker und Publizist
  • Neithard Dahlen, Mitglied der Lagergemeinschaft-Auschwitz
  • Jonas Kühne für den Vorstand des Verbandes der Gedenkstätten in Deutschland e.V.
  • Daniela Schmohl und Tobias Kley für den Sprecher*innenrat der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
  • Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
  • Heino Schomaker, Dr. Harald Schmid, Indre Schmalfeld, Christiana Lefebvre für den Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e.V.
  • VVN BdA Lichtenberg
  • Matthias Behring für den Landesvorstand der VVN-BdA SH e. V.
  • Markus Tervooren, Geschäftsführer Berliner VVN-BdA e.V.
  • Sven Gerstner-Nitschke  für AKuBiZ e.V., Pirna
  • Sharon Adler, Publizistin und Fotografin Berlin, Stiftung ZURÜCKGEBEN, AVVIVA Berlin
  • Sabine Bade für „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“
  • Lars Reissmann für den Arbeitskreis Distomo
  • Dr. Olaf Kistenmacher, Hamburg / Historiker, Journalist
  • Johannes Spohr, Historiker
  • Wolfram Siede, Gewerkschaftssekretär der Schweizer Gewerkschaft des Verkehrspersonal
  • Martin Schellenberg, Einzelperson
  • Alyn Sisic, Einzelperson
  • Cornelia Siebeck, Historikerin
  • Kai Müller, Historiker und Gedenkstättenpädagoge, Berlin
  • Alexandra Senfft, Autorin 
  • Rüdiger Pohlmann, Kursleiter  für Menschen mit Behinderung
  • Heidburg Behling, Pädagogin
  • Anette Przybilla-Eisele, Auschwitz-Komitee i.d. BRD e.V.
  • Dr. Fredrik Dehnerdt, AK Neofa der VVN-BdA Hamburg
  • Sophie Lierschof, Aktivistin
  • marius giese, Friedrichskoog
  • Giorgis Fotopoulos, Filmregisseur
  • Dr. Lothar Zieske (Hamburg), Auschwitz-Komitees i.d. BRD e.V.
  • Doris Schneider, Antifaschistin und Gewerkschafterin
  • Alexander Fleischmann, Antifaschist und Pflegekraft UKE
  • Norma Fötsch, Juristin
  • Dipl.-Soz. Liane Lieske, Mitglied VVN, VEVON eV, Auschwitz-Komitee i.d. BRD e.V.
  • Candice Breitz, Künstlerin, Berlin
  • Felix Krebs, Aktivist im Hamburger Bündnis gegen Rechts
  • Johanna Wintermantel, Journalistin
  • Dr. Rosa Fava, Politische Bildnerin
  • Sevda Altintas
  • Lene Greve, Arbeitsgemeinschaft Antifaschismus Universität Hamburg
  • Franziska Hildebrandt, Hamburger Ratschlag für den 8. Mai als Feiertag
  • Susanna Harms, Politologin und politische Bildnerin, Berlin
  • Arnon Hampe, politischer Bildner

„Nur wer zahlt, meint es ernst!“

26. September 2024

Die Verantwortungsverweigerung der Deutschen Bahn AG für die Beteiligung der Deutschen Reichsbahn am nationalsozialistischen Mordprogramm 80 Jahre danach

Wann: So, 13. Oktober 2024, 18 Uhr

Wo: aquarium/ Südblock / Skalitzer Str. 6 | 10999 Berlin- Kreuzberg | (U-Kottbusser Tor, Berlin)

Veranstalter*innen:
AK-Distomo, Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. und Berliner VVN-BdA e.V.

Mit:

Tayo Awosusi-Onutor (Künstlerin und Mitbegründerin von RomaniPhen e.V.) und

Achim Doerfer (Anwalt, Autor und Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Göttingen).

Martin Klingner (Rechtsanwalt, Aktivist im AK-Distomo)

Wie ernstgemeint ist das Gedenken in der Bundesrepublik Deutschland an die NS-Verbrechen? Die Veranstaltung beleuchtet die Frage, ob der deutsche Staat und seine Institutionen wie die Deutsche Bahn AG ernsthaft Verantwortung für die Beteiligung ihrer Rechtvorgängerinnen am NS-Mordprogramm übernehmen oder ob das Gedenken nur symbolisch bleibt. Wir setzen einen Kontrapunkt zur offiziellen Erinnerungspolitik, bei der Themen wie die Verfolgung von NS-Tätern und die unzureichende Entschädigung der Opfer ignoriert werden.

„Nur wer zahlt, meint es ernst“, sagt Salo Muller, der als jüdisches Kind von Widerständler*innen versteckt wurde und so den Nationalsozialismus in den Niederlanden überlebte. Seine Eltern wurden mit dem Zug nach Westerbork und Auschwitz deportiert und ermordet.  Salo Muller forderte erfolgreich die niederländische Bahn (Nederlandse Spoorwegen) dazu auf Entschädigungszahlungen zu leisten. In der Bundesrepublik Deutschland hingegen verweigert die Deutsche Bahn AG Salo Muller und anderen Überlebenden und Angehörigen bis heute jegliches Gespräch.

Die Deutsche Reichsbahn verdiente gut an ihrer Mitwirkung am nationalsozialistischen Mordprogramm: Die Opfer mussten sogar für die Kosten ihrer eigenen Deportation selbst aufkommen. Schätzungen zufolge erhielt die Deutsche Reichsbahn umgerechnet etwa 445 Millionen Euro für diese Fahrten in Sammel-, Konzentrations- und Vernichtungslager.

Eine Diskussion über eine moralische, aber auch rechtliche Pflicht zu Entschädigungszahlungen wird systematisch verweigert. Die Deutsche Bahn AG, Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn, beteiligt sich zwar an Ausstellungen über ihre NS-Vergangenheit und spendet für die Gedenkstätte in Yad Vashem, weigert sich aber, ihre finanziellen und moralischen Schulden anzuerkennen. 

Die deutsche Gedenkkultur wird oft als vorbildlich dargestellt, doch die tatsächliche Verantwortung für NS-Verbrechen bleibt aus. Ein Beispiel für die fehlende Sensibilität ist die Planung einer neuen S-Bahn-Strecke der Deutsche Bahn AG in Berlin, deren Tunnel am Denkmal für die im NS ermordeten Roma*Romnja und Sinti*Sintizze entlang verlaufen soll.  Bei Bauplanungen wird ein Schaden am Denkmal in Kauf genommen und das Andenken an die Opfer ignoriert und die Überlebenden und Angehörigen wurden nicht in die Planung einbezogen

Am Tag vor dem offiziellen Gedenken an die Deportationen der Jüdinnen*Juden am Gleis 17 in Berlin wollen wir über das das Auseinanderfallen von kulturellen Formen einer Verantwortungsübernahme, die vor allem dem Selbstbild der NS-Nachfolgegesellschaft dienen, und der fehlenden materiellen Haftung im Interesse der Opfer und Angehörigen ins Gespräch kommen. Welche Kritik gibt es an der Gedenkpolitik in Deutschland und welche Perspektiven gehen im öffentlichen Diskurs unter?

  • Tayo Awosusi-Onutor ist Sängerin, Autorin, Verlagsinhaberin, Filmemacherin, Mitbegründerin von RomaniPhen e.V. und Teil der IniRromnja, zwei feministische Selbstorganisationen. In ihrer Kunst verbindet die Afro-Sintezza den Kampf gegen Diskriminierung mit Erinnerungskultur. Seitdem die Pläne bekannt sind, für den Bau einer neuen S-Bahn das Denkmal für die ermordeten Roma Europas zeitweise zu schließen und seine Gestalt zu verändern, engagiert Tayo Awosusi-Onutor sich in der von Roma*Romnja und Sinti*Sintizze getragenen Protestbewegung.
  • Achim Doerfer ist Rechtsanwalt, promovierter Rechtsphilosoph und Publizist, war lange Jahre Bundesvorsitzender der „Liberalen Türkisch-Deutschen Vereinigung“, ist Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Göttingen, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Niedersachsens. In seinem Buch Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen thematisiert Achim Doerfer jüdischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Defizite von Strafverfolgung und die Dominanz eines christlich geprägten Versöhnungsverständnisses.
  • Martin Klingner vom Arbeitskreis-Distomo und Rechtsanwalt von Salo Muller wird darlegen, wie sich eine allgemeine politische Haltung in Deutschland in der Verweigerung der Entschädigungspflichten der Deutsche Bahn AG als Nachfolgerin der Reichsbahn spiegelt. Der AK-Distomo kämpft seit vielen Jahren für die Entschädigung von NS Opfern.

Anschließend Diskussion mit allen Anwesenden.

Wann: So, 13. Oktober 2024, 18 Uhr

Wo: aquarium/ Südblock (U-Kottbusser Tor, Berlin)

Eintritt frei, Spende erwünscht

Die Veranstaltung findet am Vorabend der offiziellen Gedenkfeier zum Beginn der Deportationen der Jüdinnen*Juden am Gleis 17 in Berlin statt.

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