Am Wochenende des 4. Und 5. Oktobers trafen sich ca. 232 Delegierte der verschiedenen VVN-BdA Kreisvereinigungen in Stuttgart, um bei einem außerordentlichen Bundeskongress über unterschiedliche Themen zu beraten.
Am Vorabend des Kongresses fand eine Ehrung des antifaschistischen Gewerkschafters, Buchenwald-Überlebenden und „Gerechten unter den Völkern“ Willi Bleicher an seinem Grab in Stuttgart-Bad Cannstatt statt.
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ („Schwur von Buchenwald“, 19. April 1945)
80 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus: demokratische Errungenschaften verteidigen!Für eine antifaschistische Zukunft in Frieden, Freiheit und Solidarität!
In ihrer Ausgabe vom 7. Mai 1945 informierte das amerikanische LIFE Magazine seine Leser*innen nicht nur über die ausstehende deutsche Kapitulation und ein nahendes Ende des Krieges. Es zeigte einer amerikansichen Öffentlichkeit in schockierender Deutlichkeit die deutschen Verbrechen, die sich noch in den letzten Wochen, Tagen und Stunden vor der Befreiung ereigneten. Weiterlesen..
In ihrer Ausgabe vom 7. Mai 1945 informierte das amerikanische LIFE Magazine seine Leser*innen nicht nur über die ausstehende deutsche Kapitulation und ein nahendes Ende des Krieges. Es zeigte einer amerikansichen Öffentlichkeit in schockierender Deutlichkeit die deutschen Verbrechen, die sich noch in den letzten Wochen, Tagen und Stunden vor der Befreiung ereigneten.
In der Nähe von Hannover etwa trafen Häftlingstransporte der evakuierten Lager Neuengamme, Mittelbau-Dora und Hannover-Stöcken zusammen. Aufgrund zerstörter Gleise konnte die SS die Häftlinge nicht weiterschicken und trieb die ausgehungerten und erschöpften Menschen mithilfe lokaler Volkssturmeinheiten, Hitlerjugend und Angehörigen der Wehrmacht und NSDAP stattdessen zu Fuß weiter auf den sogenannten „Todesmarsch“, auf dem hunderte erschlagen und erschossen wurden, bis nach Gardelegen. Dort wurde der Massenmord beschlossen.
Unter Befehl des NSDAP-Kreisleiters und mit umfassender Unterstützung wurden Tausende in die Feldscheune Isenschnibbe bei Gardelegen getrieben und die mit in Benzin getränktem Stroh ausgelegte Scheune in Brand gesteckt. Die Täter umstellten die brennende Scheune und warfen Handgranaten hinein. 1016 Menschen wurden ermordet.
24 Stunden später erreichten die amerikanischen Streitkräfte das Städtchen. Erschüttert vom Tatort zwangen die Amerikaner alle männlichen Einwohner die Stätte des Verbrechens anzusehen und die Leichen zu exhumieren, sich um ihre Identifizierung zu bemühen und Gräber zu schaufeln – jeder sollte sich ein Leben lang um die Pflege dieser Ruhestätten kümmern.
Die Bilder des LIFE Magazine schockieren. Der Holocaust fand nicht nur „weit weg“ in Ostpolen statt, sondern mitten unterm Tätervolk.
Wir holen die geplante Veranstaltung im nächsten Jahr nach.
Beispiellos und doch (fast) vergessen. Der jüdische Widerstand im Konzentrationslager Sachsenhausen am 22. Oktober 1942
Vortrag und Gespräch: Dr. Cornelia Shati-Geißler Yad Vashem, Jerusalen
Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19.00 Uhr,
Bajszel | Emser Straße 9, 12051 Berlin- Neukölln
Angesichts ihrer angenommenen Ermordung brach am 22. Oktober 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Gruppe von achtzehn Juden aus der Isolierbaracke aus und rannte über den zu diesem Zeitpunkt dicht besetzten Appellplatz auf den Hauptwachturm zu. Einige wurden von den Wachen niedergeschlagen, Schüsse fielen wider Erwarten nicht. Stattdessen setzte die Lagerleitung die geplante, für die Widerständler jedoch überraschende Deportation der jüdischen Lagerinsassen nach Auschwitz fort. Dort wurden am 25. Oktober insgesamt 454 Neuzugänge aus Sachsenhausen registriert, darunter auch die achtzehn jungen Männer. Zahlreiche der Deportierten wurden in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Die übrigen kamen nach Auschwitz-Monowitz zur Zwangsarbeit, die die meisten jedoch nicht überlebten. In ihrem Beitrag stellt Cornelia Shati-Geißler die protestierenden Juden vor und rekonstruiert den Ablauf des Widerstands. Auf Grundlage von bislang in der Widerstandsforschung kaum beachteten Zeugnissen der Beteiligten beleuchtet sie die Bedingungen des kollektiven Widerstands, die Motive der Teilnehmer sowie die Reaktionen anderer Lagerinsassen. Abschließend soll gefragt werden, wie dieser jüdische Widerstand bis in die Gegenwart erinnert und interpretiert wird.
Dr. Cornelia Shati-Geißler leitet das Forschungsprojekt zu den Deportationen der Jüdinnen und Juden während des Holocaust („Transports to Extinction“), am Internationalen Institut für Holocaust-Forschung, Yad Vashem.
Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen möchte die Veranstaltung ihrem verstorbenen Mitglied Adam König (1922 – 2012) widmen. Er war einer der 18 Juden, die am 22. Oktober 1942 auf den Appellplatz rannten.
Der Veranstaltungsort, das Bajszel (Emser Straße 9, 12051 Berlin) ist in 5 Minuten fußläufig vom S und U-Bahnhof Neukölln zu ereichen. >>> https://bajszel.de
Wir möchten auch auf die diesjährige antifaschistische Gedenkkundgebung zum 9.November hinweisen. >>> https://9novemberberlin.de
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungs – und Aktionswochen gegen Antisemitismus statt.
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht gebrauch zu machen und Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind oder die rechtsextremen Parteien oder Oganisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. [Berliner VVN-BdA e.V.] Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin berlin@vvn-bda | www.berlin.vvn-bda.de
Herbstputz der Berliner VVN-BdA Friedhof Friedrichsfelde VdN-Anlage
--- vorläufige Termine --- Samstage
25. Oktober2025 01. November2025 08. November 2025 15. November 2025 jeweils 13 – 16 Uhr
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen. Helfer* sind jederzeit willkommen
Eine PDF-Version des Aufrufs zum Ausdrucken und Sammeln
von Unterschriften gibt es hier
>>>
Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!