2025 jährt sich die Befreiung vom deutschen Faschismus zum 80. Mal und damit auch das Gedenken an seine Opfer. Wir sagen: Zeigen Sie Haltung! Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD!
Aus dem Offenen Brief: „Nicht nur am 27. Januar nehmen immer wieder AfD Politiker*innen an Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Naziregimes teil. Seit Jahren sagen Überlebende und Antifaschist*innen, was inzwischen auch der Verfassungsschutz „im Verdacht“ hat: die AfD ist rechtsextrem! Die Teilnahme der AfD an Feierlichkeiten in Gedenken an die Opfer des deutschen Nationalsozialismus und in Erinnerung an die faschistischen Verbrechen bleibt nicht länger unwidersprochen: Mutig stellen sich Gedenkstättenmitarbeiter*innen und Zeitzeug*innen, Antifaschist*innen und demokratische Bürger*innen den Rechten von der sogenannten „Alternative“ in den Weg.
Wir appellieren daher heute noch einmal an Sie: Laden Sie die AfD vom Gedenken aus!“
Antifaschistische Gedenkkundgebung – Montag, 1. September 2025, 18.00 Uhr,Denkmal des polnischen Soldaten und deutschen Antifaschisten | Volkspark Friedrichshain | Kniprode/Virchowstraße Wir gedenken der Opfer und rufen auf zum Widerstand gegen Neofaschismus, Nationalismus und Militarismus heute!
Am 1. September 2025 jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf Polen und damit der Beginn des 2.Weltkriegs zum 86. Male. Die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten [Berliner VVN-BdA e.V.] ruft daher zu einer Gedenkkundgebung an die Opfer der deutschen Verbrechen auf. Wir möchten auch daran erinnern, dass Militarisierung, Aufrüstung und Nationalismus wiederum in Krieg und Vernichtung münden können, uns scheint dies in weiten Teilen der Gesellschaft vergessen zu sein.
Wir freuen uns sehr, dass das polnische queer-feministisches Kollektiv Dziewuchy BERLIN uns mit einem Beitrag über die „Vergessenen Heldinnen- Zapomniane bohaterki“ den Widerstand polnischer Frauen in Polen und Deutschland gegen den deutschen Faschismus unterstützt. Sie haben übrigens 2020 Denkmal informell in „Denkmal der Kämpfenden um Unsere und Eure Freiheit – Pomnik tych, którzy walczą o wolność naszą i waszą“ umbenannt. https://www.dziewuchyberlin.org/
In einem Grußwort, das uns Dr. Holger Politt übermittelt hat, wollen wir zu diesem Anlass auch an unserern am 17. April 2025 verstorbenen Freund Karl Forster erinnern. Er hat im vergangenem Jahr bei unserer Kundgebung geredet. Karl war jahrzehnte lang in der VVN-BdA und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft engagiert. Journalistisch war er unter anderem auch bei der Zeitung “Polen und wir” aktiv und hat darüber hinaus viele Reisereportagen veröffentlicht, wobei er Hobby und Beruf verbunden hat.
Wir freuen uns auch, dass ein*e Vertreter*in der DFG-VK Berlin-Brandenburg auf unserer Kundgebung reden wird. https://dfg-vk-berlin.de/ Gedenkkundgebung – Montag, 1. September 2025, 18.00 Uhr
Vor 86 Jahren: Nazideutschland überfällt Polen und beginnt damit den Zweiten Weltkrieg.
Wir gedenken der Opfer und rufen auf zum Widerstand gegen Neofaschismus, Nationalismus und Militarismus heute!
In den Morgenstunden des 1. September 1939 überfiel die faschistische deutsche Wehrmacht das Nachbarland Polen. Den deutschen Truppen folgten motorisierte Einheiten von Polizei und SS und diese erschossen bereits in den ersten Kriegswochen zehntausende polnische Zivilist*innen als angebliche Partisan*innen, darunter besonders viele Jüdinnen und Juden. Bis zum Jahresende ermordeten sie über 50.000 Menschen als sogenannte „Reichsfeinde“.
Dieses Vorgehen stand von Beginn an außerhalb bekannter Kriegsführung:
Die SS erschoss allein bis Anfang 1940 etwa 4.000 polnische Psychiatrie-Patient*innen – noch bevor die systematischen „Euthanasie“-Morde an kranken und behinderten Menschen in Deutschland begannen. Am 25. und 26. September erfolgte mit dem Angriff auf Warschau das erste Flächenbombardement einer Großstadt überhaupt.
Grundlagen der Vernichtung
Zuvor war im Sommer in Deutschland ein staatliches Programm zur Ermordung der polnischen Eliten entworfen worden, das jetzt umgesetzt wurde. „Volksdeutsche“ Informant*innen hatten die Namen zehntausender polnischer Bürger*innen für das „Sonderfahndungsbuch Polen“ der Einsatzgruppen geliefert. Zwölftausend Mitglieder des „Volksdeutschen Selbstschutzes“ beteiligten sich an der Ermordung ihrer Nachbar*innen. Schulen und Kultureinrichtungen wurden größtenteils verboten, um Pol*innen als „unzivilisierte“ Arbeitskräfte zu erziehen.
Mit dem Überfall auf Polen wendete sich die rassistische, antisemitische, eugenische und antisozialistische Verfolgungspolitik Nazideutschlands nach außen und nahm nie dagewesene Dimensionen an. Der deutsche Krieg in Polen war das blutige Vorspiel zum Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und ihre Bürger*innen, zur Shoa, dem Versuch der vollständigen Vernichtung der europäischen Juden/Jüdinnen, zum Porajmos, dem Genozid an den Sinti*zze und Rom*nja Europas, und war begleitet vom Beginn des systematischen Massenmordes an Kranken und Menschen mit Behinderung.
Die historisch beispiellosen Verbrechen begannen unmittelbar nach dem Überfall auf Polen mit den Massenerschießungen polnischer Juden und Jüdinnen und Zusammentreiben jüdischer Menschen in Lager und Ghettos.
In der DDR wurde der 1. September erstmals 1947 als Weltfriedenstag der Jugend begangen und angesichts von Remilitarisierung und Wiedereinführung der Wehrpflicht 1957 in der BRD zum ersten Mal als „Antikriegstag“ begangen.
Die Erinnerung daran, dass Aufrüstung und Nationalismus in Krieg und Vernichtung münden können, war damals noch unmittelbar präsent. Die VVN-BdA hat dies als antimilitaristische Organisation der ersten Stunde immer wieder betont und auch heute setzen wir uns gegen die neue Aufrüstung Deutschlands ein.
Kundgebung
Der Opfer dieses ungeheuren Menschheitsverbrechen wollen wir am 1. September gedenken. Wir wollen daran erinnern, dass deutsche Angriffs- und Vernichtungskriege den Beginn und die Grundlage der systematischen Massenmorde darstellten.
Wir wollen auch nicht vergessen, dass Deutschland die polnischen Opfer und ihre Nachfahren sowie viele andere Opfer seiner Verbrechen immer noch nicht annähernd angemessen entschädigt hat. Solange dies nicht geschieht, ist das offizielle staatliche Gedenken Symbolpolitik und geht über Floskeln nicht hinaus.
Stopp der Offensive zur völkerrechtswidrigen Besetzung Gazas
Beendigung der illegalen Landnahme im Westjordanland
Waffenstillstand und Verhandlungen für die Freilassung der Geiseln und eine dauerhafte Friedensregelung sofort
Umfassende Versorgung der Bevölkerung in Gaza durch die Vereinten Nationen
Hunderttausende Menschen in Israel haben seit Sonntag mit Demonstrationen und Streiks ein Ende des Krieges in Gaza und dem Westjordanland und die Freilassung der verbleibenden Geiseln der Hamas und ihrer Verbündeten gefordert. Das ist ein beachtlicher (Mobilisierungs-) Erfolg der israelischen Demokratie- und Friedensbewegung, der den innenpolitischen Druck auf die Regierung Netanjahu erhöht hat. Jetzt gilt es im Sinne und zusammen mit unseren befreundeten israelischen und palästinensischen Organisationen diesen Druck aufrechtzuerhalten und zu verstärken.
Immer am zweiten Sonntag im September gedenken wir der Opfer des Faschismus. Überlebende der Konzentrationslager und Zuchthäuser begründeten kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs diese Tradition: am 9. September 1945 zogen sie gemeinsam mit hunderttausend Berlinerinnen und Berlinern zur Werner-Seelenbinder-Kampfbahn in Berlin-Neukölln.
Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des zweiten Weltkrieges und die Befreiung vom Faschismus zum 80. Mal. Unsere Veranstaltung wird in diesem Jahr am Herrfurthplatz in Berlin Neukölln stattfinden – in der Nähe des Ursprungsorts des TdM im Jahr 1945.
Die sich immer weiter verstärkende Gefahr von rechtsextremen Parteien und Bewegungen und ihre Wahlerfolge zeigen aus unserer Sicht, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Faschismus wachzuhalten und an einem öffentlich Ort Berlins auf die Gefahren hinzuweisen, die von einem weiteren Erstarken dieser Kräfte in unserer heutigen Zeit ausgehen.
Als Tag der Erinnerung und Mahnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg – organisieren wir diesen Tag nun schon seit vielen Jahren. Er verbindet heute das Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes mit wichtigen Debatten der Gegenwart. Wir werden eine würdige Gedenkfeier durchführen und planen dafür eine Kundgebung mit Bühnenprogramm.
Bereits im Vorfeld haben wir in Zusammenarbeit mit der Galerie Olga Benario ab 7.8.2025 eine Ausstellung organisiert und mit der Programm Schänke Bajzel für den 13.9.2025 eine Filmvorführung eingeplant.
Viele Akteure der Zivilgesellschaft werden an diesem Tag mit Infoständen dabei sein und über ihre Arbeit informieren. Wir freuen uns, dass Kai & Funky von TON STEINE SCHERBEN feat.Birte Volta mit einem Konzert auf jeden Fall dabei sind.
Gern könnt ihr euch an der Vorbereitung des Tages beteiligen. Die Termine zu den Vorbereitungstreffen senden wir euch gern zu. Ihr erreicht uns unter koordination@vvn-bda.de .
Wir freuen uns darauf, euch am 14. September 2025 in Berlin-Neukölln zu begrüßen!
1. August 2025 | 19.00 Uhr FMP1 | Salon | 1. Stock Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin – Friedrichshain
Wir möchten Sie und euch herzlich dazu einladen gemeinsam mit uns, kurz nach seinem 100. Geburtstag, Peter Neuhof zu feiern, zu ehren und zu beglückwünschen. Wir werden auf hundert Jahre jüdisches, kommunistisches, widerständiges Leben in Berlin zurückzublicken – im sogenannten „Dritten Reich“, im Kalten Krieg, in Ost – und Westberlin.
Die VVN-BdA moderiert als Gastgeber*in den Abend, spendiert eine Runde Sekt und hat einige Lebenszeugnisse von Peter ausgegraben.
Durch den Abend führt Bernward Dörner, außerplanmäßiger Professor am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, er hat mit Peter Neuhof 2022 das Tagebuch seines Vaters – Karl Neuhof – Ich kämpfe gegen alles, was mich niederdrücken will – Das Tagebuch des jüdisch-kommunistischen Widerstandskämpfers Karl Neuhof und der Briefwechsel seiner Familie“ herausgegeben.
Peter Neuhof kam 1925 in Berlin als Sohn des jüdischen Getreidegroßhändlers Karl Neuhof und seiner nicht-jüdischen Ehefrau Gertrud, geb. Jaffke zur Welt. Beide waren aktive Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes 1933 gerieten die Neuhofs in ökonomische Bedrängnis, betätigten sich aber trotz Verfolgung in einem breiten Netzwerk im antifaschistischen Widerstand. Anfang 1943 wurden die Eltern verhaftet. Karl Neuhof wurde noch im November 1943 in Sachsenhausen ermordet. Seine Mutter Gertrud kam ins Frauen-KZ Ravensbrück. Peter Neuhof blieb allein im elterlichen Haus in Frohnau, eine Ausbildung als Werkzeugmacher und viele Freund*innen und Familienmitglieder halfen ihm zu überleben. Die Befreiung durch die Rote Armee erlebte er in Frohnau.
Frühjahrsputz 2025 der Berliner VVN-BdA Friedhof Friedrichsfelde VdN-Anlage
--- vorläufige Termine --- Samstage 12. April 2025 26. April 2025 17. Mai 2025 jeweils 13 – 16 Uhr
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen. Helfer* sind jederzeit willkommen
Eine PDF-Version des Aufrufs zum Ausdrucken und Sammeln
von Unterschriften gibt es hier
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Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!