Wenn Antifaschist:innen Erfolg haben

2. Januar 2025

Die lange verweigerte Aufklärung der Morde an Burak Bektaş (Berlin) und Samuel Yeboah (Saarland)
– Gemeinsamkeiten und Unterschiede –

Mittwoch, 22.Januar, 19 Uhr, Kinosaal Regenbogenfabrik, Lausitzer Str. 21 a, 10999 Berlin – Kreuzberg

Mit:
Roland Röder – Aktion 3.Welt Saar 
Freddy – Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş
Moderation: Claudia von Gélieu –Rudow empört sich. Gemeinsam für Respekt und Vielfalt
Begrüßung: Markus Tervooren, Berliner VVN-BdA e.V.

Veranstalterinnen:
Berliner VVN- BdA e.V.(berlin.vvn-bda.de )
Aktion 3.Welt Saar  (www.a3wsaar.de)


Wie es trotz fortschreitendem Rechtsruck gelingen kann, dass rechte Gewalttaten und deren gesellschaftlichen und politischen Hintergründe, Versäumnisse und Verstrickungen staatlicher Behörden nicht unter den Teppich gekehrt werden können, soll am Beispiel zweier erfolgreicher antifaschistischer Initiativen vorgestellt werden.

Am 19.9.1991 wurde der Flüchtling Samuel Kofi Yeboah im saarländischen Saarlouis ermordet. Durch einen rassistischen Brandanschlag. In den 1990er Jahren gab es in dieser Region während der Regierungszeit von Oskar Lafontaine rund 20 Mord-, Bomben-, Brand- und Terroranschläge. Aufgeklärt wurde nichts. Das gewollte saarländische Staatsversagen von Polizei, Justiz und Parteien blieb bis 2020 stabil. Dann änderte sich alles und der 30 jährige penetrante Widerspruch der Aktion 3.Welt Saar, des Saarländischen Flüchtlingsrates und der Antifa Saar trug Früchte. Eine Zeugin packte aus, die Polizei ermittelte seriös, es kam zu zwei OLG Prozessen in Koblenz gegen damalige Nazis, der Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss (UA) ein sowie einen/e Beauftragten/e gegen Rassismus. Alle bundesweiten Leitmedien (TV, Print, Audio) berichteten darüber.

Am 9.11.2011, wenige Tage nach der Selbstenttarnung des NSU, brannte das Anton-Schmaus-Haus in Berlin-Neukölln zum 2 mal nieder, nur durch Glück kamen keine Menschen zu schaden. Am 5.4.2012 wurde Burak Bektaş wenige Straßenzüge entfernt ermordet. Dieser und ein weiterer Mord gehören zum Neukölln-Komplex, einer seit mehr als zwei Jahrzehnten andauernden rechten Anschlagsserie mit mehr als 170 Straftaten. Die Initiative für die Aufklärung des Mordes Burak Bektaş ist eine der untereinander vernetzten Gruppen, die solidarisch dem rechten Terror entgegentreten und Gerechtigkeit für die Betroffenen bzw. ihre Angehörigen fordern. Wegen diesem öffentlichen Druck beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus 2022 einen UA zur Neuköllner Anschlagsserie.

Gemeinsam wollen wir diskutieren, was wir aus diesen erfolgreichen Beispielen lernen können und wie es weitergeht. Denn klar ist, kein UA, kein Gerichtsprozess ist ein institutioneller Selbstläufer, sondern braucht eine politische Begleitung von außen.

8. Mai 1945 / 2025

19. Dezember 2024

Save the date!

8. Mai 2025 | 16.00

Antifaschistische Kundgebung!

Bebelplatz | Berlin

80 Jahre – Befreiung was sonst!

Ich fordere: Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschla­gung des NS-Regimes. Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit. (Esther Bejarano , 2021)

Spasibo, thank you, merci!

Am 8. Mai 2025 jährt sich die Befreiung vom Faschismus zum 80. Mal. Nachdem das faschistische Deutschland ganz Europa in Schutt und Asche gelegt und ausgeplündert, Jüdinnen und Juden, Rom*nja, Sinti*zze, Kranke, Linke, alle , die nicht in das faschistische Weltbild passten, verschleppt, misshandelt und ermordet hatte, musste die faschistische Wehrmacht im Mai 1945 vor den Armeen der Antihitler – Koalition und den antifaschistischen Partisan*innen Europas kapitulieren.

Diese Kapitulation des deutschen Faschismus, die Befreiung der Überlebenden und das „neue Morgen“ werden wir feiern und wir fordern – wie schon unsere 2021 verstorbene Ehrenvorsitzende und Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano: Der 8. Mai muss Feiertag werden!

Am 8. Mai 2025 wird es am Bebelplatz um 16 Uhr eine große Kundgebung zu Ehren der Befreier*innen, im Gedenken an die Opfer und in Solidarität mit allen antifaschistischen Kräften geben – seid dabei!

Save the date und unterstützt unsere Forderung nach einem dauerhaften Feiertag zum 8. Mai.

Jetzt Spenden für „8. Mai 2025 – Befreiung, was sonst? 80 Jahre Befreiung vom Nazifaschismus“ bei unserem Partner betterplace.org

Offener Brief: Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD!

17. Dezember 2024

2025 jährt sich die Befreiung vom deutschen Faschismus zum 80. Mal und damit auch das Gedenken an seine Opfer. Wir sagen: Zeigen Sie Haltung! Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD!

Aus dem Offenen Brief:
„Nicht nur am 27. Januar nehmen immer wieder AfD Politiker*innen an Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Naziregimes teil. Seit Jahren sagen Überlebende und Antifaschist*innen, was inzwischen auch der Verfassungsschutz „im Verdacht“ hat: die AfD ist rechtsextrem!
Die Teilnahme der AfD an Feierlichkeiten in Gedenken an die Opfer des deutschen Nationalsozialismus und in Erinnerung an die faschistischen Verbrechen bleibt nicht länger unwidersprochen: Mutig stellen sich Gedenkstättenmitarbeiter*innen und Zeitzeug*innen, Antifaschist*innen und demokratische Bürger*innen den Rechten von der sogenannten „Alternative“ in den Weg.

Wir appellieren daher heute noch einmal an Sie: Laden Sie die AfD vom Gedenken aus!“

Komplett lesen: Offener Brief „Kein Gedenken an die Opfer des Naziregimes zusammen mit der AfD!“

Jour fixe im Dezember: Mut, Hoffnung, Widerstand

26. November 2024

Montag, 16.12.2024, 18.30 Uhr, Café Sybille

Wie jeden 3. Montag im Monat findet auch im Dezember um 18.30 Uhr unser Antifaschistischer Jour fixe im Café Sibylle, in der Karl-Marx-Allee 72 statt. Diese Mal geht es um mutige Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dem Berliner Wedding.

In ihrem Buch „Mut Hoffnung Widerstand“ porträtieren Walter Frey und Brunhilde Wehinger neun Frauen aus dem Stadtteil Wedding, die sich während der Weimarer Republik und der NS-Diktatur in SPD, KPD und linkssozialistischen Gruppen engagierten: Elly Kaiser, Dora Lösche, Erna Wiechert, Hilde Rubinstein, Ruth Schwalbach, Ella Trebe, Fanny Hüllenhagen, Helene Leroi und Maria Hodann.

Trotz aller Differenzen und Feindseligkeit zwischen ihren Parteien verband sie die optimistische Sicht auf den gesellschaftlichen Fortschritt. Sie erfuhren die Höhen und Tiefen dieser politisch dramatischen Zeit, führten ein selbstbestimmtes Leben, hatten den Mut, Widerstand zu leisten, und gaben die Hoffnung auf eine humane Gesellschaft nicht auf. Eine Buchvorstellung mit Gespräch.

Weitere
Informationen zum Buch:
www.wedding-buecher.de

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