Montag, 20. März, 18.30 Uhr ,
Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72 – 10243 Berlin
Zeitzeuginnengespräch und Buchlesung
Der Umgang der „seriösen“ Firma Salamander mit der Nazi-Vergangenheit
Vera Friedländer berichtet über ihr neues Buch
Wer denkt denn an Schuhe, wenn es um Profit und Macht geht? An Krupp, VW, IG Farben denkt man. Was haben Schuhe damit zu tun? Salamander ist durch das Nazi-System der größte, dominierende Schuh-Konzern geworden, reich und mächtig. Salamander hat viel zu verantworten: den Raub jüdischen Eigentums, die Vernichtung von Existenzen, den Einsatz von Häftlingen unter mörderischen Bedingungen, die Ausbeutung von Zwangsarbeitern.
Vera Friedländer musste als 16-Jährige im Reparaturbetrieb von Salamander in derKöpenicker Str. 6a-7 in Berlin-Kreuzberg Zwangsarbeit leisten. Sie musste nichtmarkierte Schuhe sortieren und fragte sich: Woher kommen diese Schuhe? Nach einer Zeit der Verdrängung hat sie die Erinnerungen wieder aufgerufen und konnte diese Frage und andere, die sich daraus ergaben, beantworten. Viele Jahre sammelte sie dokumentarisches Material, das sie in dem Buch „Ich war Zwangsarbeiterin bei Salamander“ präsentiert. Sie weist nach, dass der Firmenhistoriker Hanspeter Sturm im Auftrag von Salamander die Fakten gefälscht, verharmlost oder geleugnet hat und dass seine Schriften mit Elementen der Nazi-Sprache übersät sind. Die Direktoren des Konzerns zogen es vorm, beharrlich zu schweigen.
ANTIFA Jour fixe der Berliner VVN-BdA
Immer am 3. Montag des Monat
Immer im Café Sibylle
Immer um 18.30 Uhr.