Mittwoch | 29. November 2023 |19.00 Uhr | Galerie Olga Benario,
Richardstraße 104, 12043 Berlin-Neukölln
Am 30. November 1943 starb Wolfgang Knabe im Zellengefängnis Moabit. Wolfgang Knabe wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Über die Sozialistische Arbeiterjugend kommt er zur SPD. Mit einem Teil des linken SPD-Flügels organisiert sich der Dreher ab 1931 in der kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Nach 1933 versucht er, die nun illegale Arbeit in den Betrieben aufrechtzuerhalten.1936 wird er deshalb zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg verbüßen muss. Nach dem Brandanschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die NS-Propaganda-ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 muss Felix Heymann in den Untergrund gehen, wird im Oktober jedoch verhaftet und wochenlang gefoltert. Er gibt zu, dass ihm Wolfgang Knabe im Sommer mehrere Tage Quartier gegeben und kurzzeitig Arbeit vermittelt habe.
Im Februar 1943 wird Knabe deshalb verhaftet. In der Untersuchungshaft zieht er sich eine Lungentuberkulose zu. In den Gerichtssaal, zu seiner Verhandlung, muss er getragen werden. Anfang November 1943 wird er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Wochen später stirbt er in der Krankenabteilung des Untersuchungsgefängnisses Moabit.
Wir widmen ihm unsere Veranstaltung und seiner ebenso im Widerstand tätigen Frau Hildegard Knabe und vor allen ihrer Tochter, unserer Kameradin Edith Pfeiffer. Edith, bis heute noch ein aktives Mitglied der VVN, war zwei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde. Nach der Vorstellung des vielfältigen Widerstand ihrer Eltern erzählt Edith, die nach dem Krieg in Kreuzberg aufwuchs, wie sie ihrer Mutter bei Besuchen bei WiderstandskämpferInnen begleitete und wie es war im Westberlin der 50er Jahre aufzuwachsen.
Montag | 20. November 2023 | 18.30 Uhr | Café Sibylle | Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin
Vor 100 Jahren: November 1923
Das Pogrom im Scheunenviertel
Ein Vortrag von Stefan Knobloch.
Als Anfang November die Inflation in Deutschland außer Kontrolle geriet, der Brotpreis in Berlin innerhalb weniger Tage sich verzehnfachte, die Erwerbslosenunterstützung de facto nicht mehr im vollen Umfang ausgezahlt werden konnte und die Wohlfahrtsküchen, welche für fast ein Drittel der Bevölkerung die einzige Ernährung darstellte, an ihren Grenzen kam, kam es in Berlin zu massiven Plünderungen von Lebensmittelgeschäften in mehreren Bezirken der Stadt.
Die angespannte Situation, die scheinbare Unlösbarkeit der sozialen Probleme wurde von deutsch-völkischen Kräften benutzt, um in einem der ärmsten Stadtteile eine antisemitische Aktion gegen die vermeidlichen Verursacher der Krise – osteuropäische Juden – zu organisieren. Sie ist als „Scheunenviertel-Pogrom“ in der Berliner Geschichte eingegangen ist. Im Vortrag wird auf die Vorgänge selbst, aber auch auf die Ursachen und seine Auswirkungen in der Folgezeit eingegangen.
Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA Immer am 3. Montag des Monat Immer im Café Sibylle Immer um 18.30 Uhr
Sonntag | 12. November 2023 | 14:00 Uhr Treffpunkt: Kino „Toni“,
Antonplatz/13086 Berlin
„Spurensuche in Weißensee – ein Gedenkgang zu Zwangsräumen und Orten vernichteten jüdischen Lebens“
Dauer: ca. 90 min.
Stolperstein-Gruppe Weißensee+ VVN-BdA Weißensee
Treptow / Köpenick
Montag, 30 Oktober bis Sonntag, 5.November 2023 | Rathaus Treptow, Foyer, Neue Krugallee 4,12435 Berlin
Ausstellung zu antijüdischen Pogromen im November 1923 im Berliner Scheunenviertel, gestaltet von Schülern des John-Lennon-Gymnasiums Mitte
Sonntag | 5.November 2023 | 11.00 Uhr | Rathaus Treptow, Rathaussaal (Raum 218), Neue Krugallee 2-6, 12435 Berlin Traditionelle Matinee zum Jahrestag der NS-Pogromnacht vom November 1938
Der Bund der Antifaschisten Treptow e. V. und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köpenick e. V. veranstalten ihre traditionelle Matinee zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Terrors. – Wir wenden uns zugleich gegen den Terror der Hamas und jegliche Form des Antisemitismus, der Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Wir plädieren für eine politische Lösung der Probleme in und um Palästina.
Es spricht der Holocaust-Überlebende Kurt Hillmann
Es musiziert das deutsch-tschechische Naches-Trio (Klezmer)
Die Veranstaltung wird unterstützt vom BA Treptow-Köpenick, Amt für Weiterbildung und Kultur
Der Bund der Antifaschisten Treptow und die Treptower Stolperstein-Initiativeladen zu einer Verlegung von zwei Stolpersteinen vor den Häusern Moosdorfstraße 3 und 4 am 9. November 2023 um 17.00 Uhr ein. Erinnern werden die Steine an Bertha Samson und Karl Kurt Ernicke, ihrem letzten frei gewählten Wohnort. Im Anschluss an die Verlegung wollen wir die bereits vorhandenen Stolpersteine in der Puder- und der Rethelstraße putzen.
Sonntag 12. November 2023 | 14 Uhr | Schlossplatz Köpenick
Antifaschistischer Stadtrundgang zu jüdischem Leben in der Köpenicker Altstadt
Mit unserem jährlichen Rundgang durch die Köpenicker Altstadt möchten wir den Opfern der Novemberpogrome 1938 gedenken. Der Rundgang führt uns an den Wohnorten und Geschäften von Köpenicker Jüd*innen und zur ehemaligen Synagoge.
Es sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
VVN-BdA Köpenick
Mitte
Sonntag | 5. November 2023 | 12 Uhr | Start: Rosenthaler Platz Ecke Weinbergsweg
Stadtführung in Mitte durch das Scheunenviertel
Am 5./6. November 1923 fand im Scheunenviertel ein antisemitisches Pogrom statt. Das Scheunenviertel nördlich vom Alexanderplatz war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Zentrum jüdischen Lebens in Berlin. 100 Jahre später wollen wir an das fast vergessene und in Geschichtsarbeit wie Gedenkkultur wenig beachtete Ereignis erinnern.
Am 5. November 2023, also auf den Tag genau 100 Jahre nach dem Pogrom, wollen wir unter Leitung eines Historikers des Jüdischen Museums durch das Scheunenviertel laufen und die historisch relevanten Orte aufsuchen, wo sich vor 100 Jahren die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden entlud.
Wir bitten hier um eine Spende von 5 €.
Am 6. und 20. November finden zwei Vorträge statt, welche sich tiefer mit den Ereignissen im November 1923 befassen und in den historischen Kontext einordnen. Wir freuen uns über zahlreiche Teilnahme.
6. Nov. 2023 | 18:00 | Zentrale Landesbibliothek | Breite Str. 30-36 | Pogrom im Scheunenviertel – Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen 1923
20. Nov. 2023 | 18:30 | Cafe Sibylle | Karl-Marx-Allee 72 | 100 Jahre Scheunenviertelpogrom, 85 Jahre Reichspogromnacht
VVN-BdA Mitte
Tempelhof Schöneberg
Gedenken an die Reichspogrom-Nacht: Juden auf dem Alten Matthäus-Kirchhof
Samstag | 11.November | 14:00 – 16:00 Uhr
85. Parcours der Erinnerung mit Gerhard Moses Heß, in Zusammenarbeit mit der Berliner Geschichtswerkstatt
Mit Führung, Gespräch, Bildern und Musik erinnern wir an Menschen, die auf dem Alten Matthäus-Kirchhof begraben sind – mögen sie berühmt oder nur wenigen bekannt sein.
Donnerstag | 9. November 2023 | 19 Uhr | Aula der Fritz-Karsen-Schule, Onkel-Bräsig-Str. 76, 12359 Berlin (Nähe U-Bhf. Parchimer Allee)
In Erinnerung an das antijüdische Pogrom vom 9. November 1938 lädt Hufeisern gegen Rechts gemeinsam mit dem SJD „Die Falken”-Neukölln, der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule und dem DGB-Kreisvorstand Neukölln zur Veranstaltung ein:
Rechter Kulturkampf an unseren Schulen – die Demokratie ist gefordert!
Begrüßung und Einführung: DGB-KV Neukölln Auf dem Podium diskutieren:
Max Teske, ehemalige Lehrkraft an der Grund- und Oberschule in Burg
Marcel Hopp, Lehrer und Bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus
Robert Giese, Schulleiter der Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule
ein Mitglied der Neuköllner Falken
ein Mitglied der Schülervertretung der Fritz-Karsen-Schule
Moderation: Hufeisern gegen Rechts
Mit dem Aufschwung der AfD nehmen die Versuche rechter Parteien und Organisationen zu, auf Bildungseinrichtungen verstärkt Einfluss zu nehmen. Dabei geht es nicht nur um die Revision der deutschen Geschichte und um die Verbannung von demokratischer Literatur und Kunst aus den Lehrplänen und Bibliotheken. Es geht auch um die Diskreditierung eines toleranten Umgangs mit und einer argumentativen Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Standpunkten. Hakenkreuzschmierereien und Hassparolen gegenüber Menschen mit anderen kulturellen Geschichten oder gesellschaftlichen Vorstellungen sind immer häufiger zu beobachten. Rassistisches Verhalten, Entwürdigung und Ausgrenzung von Menschen dürfen in unseren Bildungsstätten keine Toleranz erfahren. Im Zentrum der Diskussion soll die Frage stehen, wie die Bildungseinrichtungen gemeinsam mit der demokratischen Zivilgesellschaft sowie der zuständigen Politikvertretung der zunehmenden demokratiefeindlichen und antisemitischen Propaganda entgegentreten können. Hinweis: Als Veranstalter*innen behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht nach § 6 Versammlungsgesetz Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen oder rechtspopulistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, antiziganistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
Steglitz
Gedenken zur Reichspogromnacht am 09. November 1938
• 11:00 Uhr: Stolpersteinverlegung in der Albrechtstr. 83 A, 12167 Berlin für Else und Siegfried Heimann sowie Aribert Zwick Stolpersteininitiative der Markusgemeinde und Netzwerk Erinnerungskultur anschließend Gedenken im Gemeindehaus der Markusgemeinde
• 16:00 Uhr: An der Spiegelwand, Hermann-Ehlers-Platz
Es sprechen: • Maren Schellenberg, Bezirksbürgermeisterin Steglitz-Zehlendorf von Berlin • Jael Botsch-Fitterling, Initiative Haus Wolfenstein • Gabriele Schuster, Projekt Jarock und Vorsitzende Heimatverein Steglitz e.V. Musikalische Gestaltung: Jarock -Ensemble Irene Aselmeier, Tal Koch, Raphael Isaac Landzbaum Schlussgebet: Rabbiner Shmuel Segal und Kantor Tal Koch
Donnerstag, 9. November 18:30 bis 20:00 Uh Hellenischen Gemeinde, Mittelstraße 33 (Nähe S-Rathaus Steglitz)
Zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938
Vortrag von Dr. Hans-Rainer Sandvoß von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Am 9. November vor 85 Jahren machten Schlägertrupps Jagd auf jüdische Bürger*innen, zerstörten Gotteshäuser, Geschäfte und Praxen. Tausende Menschen wurden geschlagen, misshandelt, verhaftet und auch getötet. Der Antisemitismus war von diesem Tag an staatsoffiziell. Die Nationalsozialisten setzten am 9. November 1938 ganz bewusst den Startpunkt für den Holocaust. Bis 1945 wurden schätzungsweise sechs Millionen Menschen ermordet.
Dr. Sandvoß wird über Widerstand und Verfolgung in Steglitz-Zehlendorf während des Nationalsozialismus berichten und dabei auch wenig bekannte Fakten zum Widerstand der Arbeiterbewegung und der Bekennenden Kirche referieren. Die Veranstaltung ist kostenlos. Melden Sie sich gerne an unter: brychcy@wk.linksfraktion.berlin!
Sonntag | 12. November 2023 | 13:00- 15:00 Uhr | Treff nach Anmeldung
Führung: Frauen in der NS-Zeit in Steglitz
Die meiste Zustimmung vor 1933 erhielten die Nazis in Steglitz. Hier wohnten auch NS-Frauenleiterin und weitere Frauen, die an NS-Verbrechen beteiligt waren. Aber auch in diesem Bezirk gab es „Stille Heldinnen“ und Widerstand von Frauen. Vorgestellt werden außerdem Frauen, die sich nach 1945 für die Opfer und das Gedenken eingesetzt haben.
Mit Trille Schünke und Claudia von Gélieu Beitrag: frei
Treffpunkt nach Anmeldung: berlin.lokal@frauenwiderstand.de
Projektbeteiligte: Berliner VVN-BdA und Netzwerk Frauentouren.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Moabit
Mittwoch | 15. November 2023 | 18.30 Uhr | Im Treff des Stadtschloss Moabit,
Rostocker Straße 32B, 10553 Berlin Information & Gespräch: „Illegal“ in Moabit – Widerständige Frauen und ihre Netzwerke
Wir nähern uns der Kommunistin und Jüdin Ottilie Pohl, die Widerstand leistete und vom Nationalsozialismus verfolgt und umgebracht wurde. Heike Stange liest aus einem Text Rosa Lindemanns über eine Widerstandsgruppe, der Ottilie Pohl angehörte und die sich als „sooo harmloses Kaffeekränzchen“ tarnte. Trille Schünke berichtet von der Wichtigkeit nachbarschaftlicher Beziehungen und Vertrauen unter den Frauen für ihre Widerstandsarbeit und stellt exemplarisch Widerstandskämpferinnen vor. Anne Hoecker erzählt von Mathilde Jacob – ehemalige Sekretärin Rosa Luxemburgs –, ihren Verdiensten um diesen Nachlass und ihre Ermordung im KZ Theresienstadt. Was sagt uns die Geschichte dieser mutigen Frauen heute?
Freitag | 10. & Samstag, 18. November 2023 | 15-17 Uhr | Treffpunkt: Vorplatz des Rathauses Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, Kiez-Spaziergang: Frauen in Moabit – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus
Die von der Historikerin Trille Schünke-Bettinger geleiteten Stadtführungen geben anhand biografischer Spuren von Frauen in Moabit einen Überblick über die Vielfalt und Breite des weiblichen Widerstandes gegen das NS-Regime. Hierbei wird zudem die rechtliche und gesellschaftliche Ausgrenzung von Jüdinnen anhand von Biografien verfolgter Frauen sichtbar gemacht. Die Stadtführung ist eine Kooperation des Mitte Museums mit FRAUENTOUREN.
Spandau
Freitag, 10. November 2023, 10.00 Uhr Mahnmal Lindenufer/Sternbergpromenade
Gedenkstunde aus Anlass des 85. Jahrestages der Novemberpogrome am 9./10. November 1938
o Worte aus Psalm 116 Kantor N.N. o Erinnerung an die jüdische Familie Becker Miriam Maasz, Freiwillige der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau o Ansprache des Spandauer Bezirksbürgermeisters Frank Bewig o Ansprache Rabbiner Jonah Sievers, Jüdischen Gemeinde zu Berlin o El male rachamim Kantor N.N. o Kaddisch o Kranzniederlegung
Moderation: Gudrun O’Daniel-Elmen, Beauftragte für Erinnerungskultur im Ev. Kirchenkreis Spandau
Hellersdorf -Marzahn
Am Donnerstag, dem 9. November 2023 von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr laden das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. zu einer Filmvorführung mit anschließendem Gespräch anlässlich des 85. Jahrestags der Novemberpogrome 1938 ins Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin, ein.
Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic wird die Veranstaltung mit einführenden Worten eröffnen.
Im Rahmen der Veranstaltung wird der Film „Schatten der Vergangenheit – lautes Schweigen, leises Erzählen“ (2023) der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn gezeigt. Der Film entstand mit der Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und widmet sich den traumatischen Erfahrungen von Sinti und Roma, die die nationalsozialistische Verfolgung überlebten. Gleichzeitig gibt er Einblick in die Fortsetzung ihrer Traumata in der zweiten und dritten Generation und ihrer rassistischen Diskriminierung, die bis in die Gegenwart anhält.
Im Anschluss finden Gespräch und Austausch unter der Beteiligung von Petra Rosenberg, Vorsitzende der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn und des Landesverbandes Deutscher Sinti & Roma Berlin-Brandenburg, statt. Aufgrund der begrenzten Platzkapazitäten wird um Anmeldung per E-Mail gebeten:fabian.blank-lindemann@ba-mh.berlin.de
Gedenkspaziergang am 9.November um 14:00 Uhr vom Stadtteilzentrum MOSAIK aus. Der Spaziergang führt auf den Wuhlewanderweg zu den Stelen am Wuhlehang mit abschließender Kaffeerunde in der Krankenhauskirche.
Stolpersteinspaziergang mit Kristian Ronneburg am 9.November um 16 Uhr an der Lemkestraße 156 (Mahlsdorf).Die Linke möchten Sie auch in diesem Jahr anlässlich des Gedenkens an den Jahrestag der Novemberpogrome, um 16 Uhr zu einem Erinnerungsgang einladen.
In den Tagen um den 09.11.1938 wurden insgesamt 1.300 Juden ermordet, über die Hälfte der Gebetshäuser und Synagogen in Deutschland und Österreich zerstört. Ab dem 10. November erfolgte die Deportation von 30.000 Juden, davon allein 6.000 Berlinerinnen und Berliner in Konzentrationslager. Die Pogrome waren der Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten. Wir laden Sie im Rahmen des Gedenkens an die Novemberpogrome zu einem Erinnerungsgang ein. Wir wollen an in Kaulsdorf und Mahlsdorf verlegten Stolpersteinen an das Schicksal der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden, erinnern.
Stolpersteinspaziergang mit der evangelischen Kirchengemeinde Marzahn-Hellersdorf am 9.November um 15.00 Uhr. Treffpunkt ist vor dem S-Bahnhof Mahlsdorf. Ziel sind die Stolpersteine in der Nentwigstraße, Lohengrinstraße und Hannsdorfer Straße. „Wir wollen an den Stolpersteinen eine Rose niedergelegen und etwas über die Geschichte der Menschen und Familien erfahren“, sagt Gemeindepädagogin Barbara Jungnickel. Weiters findet sich hier: https://buendnis.demokratie-mh.de/aktuelles/gedenken-rund-um-den-85-jahrestag-der-novemberpogrom/
Kein Vergeben – kein Vergessen: Gedenken heißt Handeln!
Als antifaschistisches Bündnis rufen wir am 9. November 2023, dem 85. Jahrestag der Novemberpogrome, zu einer Gedenkkundgebung am Mahnmal Levetzowstraße mit anschließender kraftvoller, antifaschistischer Demo durch Moabit auf.
Der 9. November 1938 war der Höhepunkt der Novemberpogrome und das Fanal für den Massenmord an über 6 Millionen Jüdinnen*Juden. Schrittweise hatten die Nazis bis dahin die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung mit Berufsverboten, dem Ausschluss aus Universitäten, dem Raub jüdischen Eigentums und der Markierung von Jüdinnen*Juden und anderen Minderheiten als “rassische Feinde” der sogenannten “Volksgemeinschaft” betrieben. Die Reichspogromnacht stellte den Übergang von der Diskriminierungs- zur Vernichtungspolitik dar. Staatlich orchestriert und angestoßen, kam es überall in Deutschland und Österreich unter der Anführung von SA und SS zu einem hasserfüllten Ausbruch des deutschen Mobs gegen die jüdische Bevölkerung. In ihrer antisemitischen Zerstörungswut plünderten sie jüdische Geschäfte und Wohnungen, zerstörten Friedhöfe und über die Hälfte der Synagogen und Gebetshäuser; viele wurden in Brand gesteckt. Jüdinnen*Juden wurden durch die Straßen getrieben, verschleppt, inhaftiert, vergewaltigt. Über 1.300 wurden ermordet. Am 10. November erfolgten die ersten reichsweiten, systematischen Deportationen von 30.000 Jüdinnen*Juden in die ersten Konzentrationslager. Mit der weiteren Entrechtung und dem Verbot der Auswanderung ab 1941 wurden immer mehr Jüdinnen*Juden verhaftet. Die Menschen denen es nicht gelang zu fliehen oder sich zu verstecken, wurden weiter über die Deportationsstationen in die besetzten Ostgebiete geschickt, um sie dort in den Vernichtungslagern zu ermorden. Allein vom Güterbahnhof Moabit wurden über 32.000 Jüdinnen*Juden deportiert. In langen Marschkolonnen wurden sie mitten am Tag durch Moabit getrieben, das rund um das Westfälische Viertel Heimat vieler Jüdinnen*Juden war, um in den am Bahnhof bereit stehenden Waggons abtransportiert zu werden.
Was bis dahin eine unheilvolle Bedrohung war, wurde Realität: Der vom antisemitischen Wahn getriebene Versuch der Vernichtung aller und jedes einzelnen Juden, jeder einzelnen Jüdin, der erst mit der Niederlage Nazideutschlands 1945 gestoppt werden konnte.
Die heutige deutsche “Erinnerungskultur”, die von Staat, Politik und Zivilgesellschaft getragen wird, war ein langer, widerstands- und widerspruchsvoller Prozess, der teils von Überlebenden und Antifaschist*innen erkämpft, von juristischen Meilensteinen wie dem Eichmann- und den Auschwitzprozessen angestoßen, aber auch durch die staatliche Institutionalisierung des Gedenkens ab den 1990er Jahren stabilisiert wurde. Damit wurde die “Aufarbeitung der Vergangenheit” zugleich zur staatstragenden Doktrin funktionalisiert. 1945 wurde zur Stunde Null, zum ideologischen Symbol des absoluten Bruchs mit der “Volksgemeinschaft”. Vom Fortleben nationalsozialistischer Ideologie wollten und wollen die gut gewordenen Deutschen nichts wissen. Bis heute gilt: “Von allem nichts gewusst!” In ihren Familien gab es keine Nazis, alle waren im Nachhinein kleinere oder größere Widerständler*innen. Die liberale Bundesrepublik ist heute “stolz” auf ihr Holocaustmahnmal, weil sie einen Schlussstrich unter die Vergangenheit gesetzt hat.
Doch neben den kontinuierlichen und unverhohlenen Angriffen auf das Gedenken an die Shoah und dessen Leugnung von Neonazis und anderen Rechten, bricht sich auch die unbewusste Schuldabwehr der Erinnerungsgemeinschaft selbst immer wieder Bahn. Etwa wenn Liberalnationale von der “Moralkeule Auschwitz” sprechen (Martin Walser), der Antisemitismus der Linksliberalen so schwer auf ihnen lastet, dass er “gesagt werden muss” (Günter Grass), antisemitische Flugblätter in Schulranzen von heutigen Regierungsverantwortlichen als “Jugendsünde” bezeichnet werden (Hubert Aiwanger) oder in Form der Anschläge und hinterlassenen antisemitischen, rassistischen, LGBTIQ*-feindlichen Schriften in Berlin, etwa an der abgebrannten Bücherbox am Gedenkort Gleis 17 und dem Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Dies zeigt sich ebenfalls häufig, wenn eine vermeintlich linke Palästinasolidarität dafür herhalten muss, die eigenen antisemitischen Aggressionen gegen den jüdischen Staat mit moralisch gutem Gewissen ausleben zu können. Dabei dient der israelische Staat nicht nur als Projektionsfläche für die “Vergangenheitsbewältigung” der deutschen Antisemit*innen, er ist auch das internationale Feindbild eines globalen Antisemitismus geworden – ganz unabhängig davon, welche Regierung in Israel an der Macht ist.
Es gilt für uns Antifaschist*innen, für die Existenz des Staates Israel, das heißt den Staat der Überlebenden der Shoah, als Zufluchtsort und notwendige Sicherheitsgarantie für Jüdinnen*Juden einzustehen und sich mit der starken israelischen Demokratiebewegung zu solidarisieren.
Antifaschistisches Gedenken heißt für uns, die Widersprüche der deutschen “Vergangenheitsbewältigung” ernst zu nehmen, jede Form des deutschen “Wirs” anzugreifen und das Fortwähren des Antisemitismus aufzuzeigen und zu bekämpfen – erst recht in Zeiten einer sich erneut verschärfenden deutschen und europäischen Politik gegen Geflüchtete, wieder aufkeimenden rassistischen Mobilisierungen und extrem rechten Wahlerfolgen.
Das Bündnis zum Gedenken an den 9. November ruft auch dieses Jahr wieder zu einer Gedenkkundgebung am Mahnmal an der ehemaligen Synagoge in der Levetzowstraße in Moabit auf. Anschließend wird eine antifaschistische Demonstration durch Moabit zum Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke führen.
Unser Gedenken heißt:
– Solidarität mit allen von Antisemitismus Betroffenen und Israel als ihrem Zufluchtsort
– Keine Versöhnung mit Deutschland
– Gegen jeden Antisemitismus
Gedenkkundgebung und antifaschistischen Demonstration
Herbstputz 2024 der Berliner VVN-BdA Friedhof Friedrichsfelde VdN-Anlage --- vorläufige Termine --- Samstage 19. Oktober 2024 26. Oktober 2024 2. November 2024 16. November 2024 jeweils 13 – 16 Uhr
Auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde haben sehr viele der Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes ihre letzte Ruhestätte. 824 Grabstätten gibt es im vorderen Teil des Ehrenhains in Friedrichsfelde. Liegezeiten sind abgelaufen – Angehörige fehlen – wer kann sich um die Pflege kümmern? Gräberpflege ist Gedenkarbeit! Geräte sind vor Ort, es kann aber nicht schaden, wenn Einzelne noch kleine Schaufeln und ähnliches mitbringen. Helfer* sind jederzeit willkommen
Der neue Film über die antifaschistische Widerstandsorganisation „Rote Kapelle“
Die Berliner VVN-BdA unterstützt die
Kampagne
Eine PDF-Version des Aufrufs zum Ausdrucken und Sammeln
von Unterschriften gibt es hier
>>>
Die Berliner VVN-BdA hat anlässlich des 9. Mai 2021 mit einem antifaschistischen Fahrradkorso auf eben jene Kontinuitäten hingewiesen. Die Tour führte dabei vom sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Schönholz über das Mahnmal im Tiergarten nach Treptow.
9. Mai 2021 – 76. Jahrestag des Sieges Wir feiern mit einem antifaschistischen Fahrradkorso!