Wer weiß heute noch, dass es auch schon während der Weimarer Republik Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung in Berlin gab?

3. März 2023

Präsentation eines Schülerprojekts zum 100. Jahrestag des Scheunenviertelpogroms 1923

Wer weiß heute noch, dass es auch schon während der Weimarer Republik Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung in Berlin gab?

Berlin, 02.03.2023

Am Freitag, dem 10.03.2022, um 17.00 Uhr, wird die Wanderausstellung, die Schülerinnen und Schüler zweier neunter Klassen des John-Lennon-Gymnasiums anlässlich des 100. Jahrestages des Pogroms im Scheunenviertel gestaltet haben, in der Galerie des Rathauses Berlin-Mitte, Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin eröffnet.

Projekt und Ausstellung

Das Projekt wurde vom Berliner VVN-BdA e.V. initiiert und in Kooperation mit dem Mitte Museum durchgeführt. Am ersten von insgesamt drei Projekttagen recherchierten die Schülerinnen und Schüler u.a. im Centrum Judaicum und in der Berliner Stadtbibliothek zu dem historischen Ereignis und seinen Hintergründen. Anschließend gestalteten sie fünf große Ausstellungswände und beschäftigten sich dabei nicht nur mit der Frage, wie es vor 100 Jahren zu diesem Ereignis kommen konnte. Sie untersuchten auch, ob es heute Parallelen zur damaligen Zeit gibt und stellten sich die Frage, ob ein solches oder ähnliches Ereignis heute noch einmal passieren könnte. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen präsentieren sie nun in der Form von Collagen, Texten und Briefen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mitte Museums haben dieses Projekt mit ihrer Erfahrung im museumspädagogischen und künstlerischen Bereich maßgeblich mitgestaltet.

Die Ausstellung wird vom 10.03.2023 bis zum 06.04.2023 in der Galerie im Rathaus Berlin-Mitte zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen sein. Anschließend ist geplant, sie an weiteren Orten in der Stadt zu zeigen.

Durch gemeinsames Erinnern und Erforschen der Geschichte lernen

Der Berliner VVN-BdA e.V. ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Verfolgten des Naziregimes, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern sowie Antifaschistinnen und Antifaschisten aller Generationen. Wir stehen gemeinsam für antifaschistische Kontinuität: für Lernen aus der Vergangenheit,

für die Vision einer antifaschistischen Zukunft und für eine Welt ohne Rassismus, Nazismus und Militarismus, ohne Ausgrenzung, ohne Faschismus und Krieg.

Ein Projekt wie das Schülerprojekt zum Scheunenviertelpogrom ist dabei einer von vielen Wegen, die wir gehen, um gemeinsam mit Jugendlichen die Vergangenheit in unserer Stadt dem Vergessen zu entreißen, Geschichte zu erforschen und aus ihr zu lernen.

Das Projekt wurde gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie von Demokratie in der Mitte, im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!

Textfeld:  Der Vorstand                                                                      

Berliner VVN-BdA e.V.

Kontakt:

Berliner VVN-BdA e.V.                                                                      

Franz-Mehring-Platz 1

10243 Berlin

Tel: +49 (0)30 2978 4378

E-Mail: berlin@vvn-bda.de

Ansprechpartner für das Projekt:     

Jana Meister: 0162/6632372

jana_meister@web.de        

Für eine Welt des Friedens und der Freiheit …

20. Februar 2023

Eine notwendige Erklärung

… Die Schützengräben, die die internationale Politik ausgehoben hat, müssen wir als Antifaschist*innen eben nicht besetzen.

Die VVN-BdA ist eine antifaschistische, überparteiliche generationsübergreifende und unabhängige Organisation. Dementsprechend unterschiedlich und kontrovers fallen auch die Bewertungen des russischen Angriffskriegs und die Positionierungen dazu und die Fragen, wie unser antimilitaristisches und friedenspolitisches Engagement auszusehen hat, unter unseren Mitgliedern aus. Wir streiten uns heftig darüber, das ist durchaus eine Zerreißprobe.

Aber das ist angesichts der zunehmend bellizistischen Stimmung in Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit eigentlich eine große Chance um die vorherrschende Haltung, nur Waffenlieferungen könnten den brutalen Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung, den völkerrechtswidrigen Angriff auf die souveräne Ukraine stoppen und ihr Recht auf Selbstverteidigung unterstützen, zu hinterfragen. Es ist eine Chance um gemeinsam zu überlegen welche zivilen Alternativen und Verhandlungsoptionen es dazu geben könnte und dafür zu streiten und dafür Druck zu machen- auch für den sofortigen Rückzug des russischen Militärs aus der Ukraine. Die Schützengräben, die die internationale Politik ausgehoben hat, müssen wir als Antifaschist*innen eben nicht besetzen.

Unter dem gemeinsamen Dach des Antifaschismus könnten wir eine produktive Diskussion führen, die jahrzehntelangen Erfahrungen der Antikriegsbewegung mit den Erfahrungen und neuen Wissen der jüngeren sozialen Bewegungen zusammenführen.

Wir wissen: Der alleinige Bezug auf die „Realpolitik“ dabei nicht zielführend, ja fatal ist .Wenn Russland die Ukraine unwidersprochen militärisch besiegen kann, ist das eine Einladung an autoritäre Machthaber gegen Nachbarländer ähnlich vorzugehen, denken wir z.B. an die Türkei. Wenn Deutschland und die NATO hochmoderne Waffen liefern, führt das zu einem Abnutzungskrieg, an dessen Ende Hunderttausende, im Falle einer nuklearen Auseinandersetzung Milliarden Menschen tot sind.

Wir können den Krieg nicht mehr verhindern, denn Millionen erleiden diesen Krieg bereits. Unsere Aufgabe besteht darin, sich zu vergegenwärtigen, wem unsere Empathie gelten muss – nämlich nicht den Nationalstaaten, sondern denjenigen, die unter dem russischen Überfall leiden: der Bevölkerung in zerschossenen ukrainischen Ortschaften, den geflohenen Kindern, den zwangsrekrutierten Soldat*innen auf beiden Seiten der Front. Nicht irgendwelche „legitimen Sicherheitsbedürfnisse“ Russlands, sondern die Schicksale derer, die in der Ukraine heute in Kellern ausharren, müssen Ausgangspunkt der Debatte sein. Nicht der geopolitische Vortrag vom Feldherr*innenhügel sondern Solidarität und Empathie und auch ganz realpolitisch humanitäre Hilfe ist gefragt.

Unabdingbar sind auch die Forderungen nach weiterhin großzügiger Aufnahme der ukrainischen und aller anderen Geflüchteten, dem Recht auf Asyl für alle Deserteur*innen und Kriegsdienstverweigerer*innen. Dem folgt auf dem Fuß, der Widerstand gegen weitere Waffenlieferungen, der Kampf gegen die rasante Aufrüstung und Militarisierung der deutschen Außenpolitik, das Hundert Milliarden Paket, nach sozialer Umverteilung der Krisenlasten, nicht nur im reichen Deutschland, gegen die drohenden Hungersnöte weltweit. Wir dürfen nicht zulassen, dass Umwelt- und Klimarettung ins Hintertreffen geraten.

Mit dieser Bündnisoption, einer sozialen Protestbewegung, die sich hinter progressiven und humanistischen Forderungen sammelt, haben wir Antifaschist*innen eine Chance, die Rechten herauszuhalten und herauszudrängen. Denn wenn Proteste in ihren Forderungen und Formulierungen von der rechten Mobilisierung klar unterscheidbar sind, wenn sozial-, friedens- , umweltpolitische antifaschistische Verknüpfungen angestrebt und ausgedrückt werden, dann sind Querfront und rechte Übernahmeversuche gar nicht so schwer zu verhindern. Der Traum der Elsässers, Kubitscheks und Höckes von der nationalistischen Massenbewegung wäre ausgeträumt.

Das zu bewirken ist unseres Erachtens auch eine der vorrangigen Aufgabe der VVN in der Zivilgesellschaft – der Kampf gegen neonazistische, faschistische Ideologie und politische Bewegung – „nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. Dazu gehört das Aufzeigen, welche Positionen Rechtsextreme heute einnehmen und wo sich ihnen Möglichkeiten der Anschlussfähigkeit bieten. Deshalb betont die VVN-BdA immer wieder: „Die Tür nach rechts muss zu bleiben“ – eine Forderung gegen Querfrontbestrebungen, die sich insbesondere im Umfeld der Friedensbewegung seit gut zehn Jahren zeigen. Seither kämpft die VVN dagegen an – wir greifen ein wo andere schweigen oder über Widersprüche hinweggehen, wir distanzieren uns, wo nötig, von Aktionen und Kundgebungen, wenn diese rechtsoffen gestaltet werden. Das ist unser originärer Beitrag zum Kampf gegen Krieg und Militarisierung für den Frieden, aber eben nicht unserer einziger.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!

Der Vorstand der Berliner VVN-BdA e.V.. 20.02.2023

„Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“

13. Februar 2023

Friedensgruppen rufen zu Antikriegs-Aktionen zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine auf – Pressemitteilung des Bündnisses:

16 Friedensorganisationen rufen für das Wochenende vom 24. bis 26. Februar 2023 zu gewaltfreien und vielfältigen Protesten für das Durchbrechen der Gewaltspirale, für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, gegen den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie gegen das Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung auf. Anlass ist der erste Jahrestag des völkerrechtswidrigen Überfalls Russlands auf die Ukraine. In möglichst vielen Städten soll es Aktionen gegen den andauernden Krieg geben. Geplant sind bereits Aktionen in beispielsweise Berlin, Bonn, Frankfurt und Stuttgart.

In Berlin wird anlässlich des Aktionswochenendes eine Kundgebung vor dem Brandenburger Tor stattfinden.

Brandenburger Tor, Berlin
Donnerstag, 23.02.23, 18-20 Uhr

Stoppt das Töten in der Ukraine!

Aktion zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Rahmen des Antikriegs-Aktionswochenendes: www.stoppt-das-toeten.de

Wann: 23. Februar 2022 (Donnerstag), 18 Uhr (Aufbau – Beginn der Aktion ab 18.30 Uhr) bis ca. 19.30 Uhr

Wo: Pariser Platz (Innenhof des Brandenburger Tors) in Berlin

Was: In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2022 setzte Wladimir Putin die russischen Truppen in Bewegung und griff das Nachbarland Ukraine an. Der völkerrechtswidrigen Angriffskrieg hat zu hunderttausenden Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat. Zum „Jahrestag“ des Kriegs rufen über 15 Friedens- und Menschenrechtsorganisationen zu Protestaktionen auf – in Berlin werden wir am Abend des 23. Februar 2023 eine Aktion durchführen.

Kommt zu unserer Aktion am Brandenburger Tor!

Wir wollenmit euch zusammen aus über 600 Kerzen ein 10 Meter großes PEACE-Zeichen auf dem Pariser Platz aufbauen. Umrahmt werden soll das Ganze mit passenden, jeweils 6 Meter breiten Transparenten, mit klaren Forderungen: „STOPPT DAS TÖTEN IN DER UKRAINE – FÜR WAFFENSTILLSTAND, VERHANDLUNGEN UND EINEN RÜCKZUG DER RUSSISCHEN TRUPPEN“ – „NEIN ZUM KRIEG! НЕТ ВОЙНЕ! NO TO WAR! НІ ВІЙНІ!“

Mit unseren Redebeiträgen werden wir neben den angesprochenen Themen auf die fatale weltweite Rüstungsspirale eingehen, die auch durch die Bundesrepublik Deutschland forciert wird und die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft in den Fokus rücken.

Die Materialien für die Aktion – Kerzen und Transparente – werden wir mitbringen. Für gute Foto- und Filmaufnehmen werden wir eine Leiter dabei haben. Wir dulden keine Form von Diskriminierung, Sexismus, Rassismus oder jede andere Form von Diskriminierung oder Belästigungen – siehe auch den Aufruf zum Aktionswochenende.

Wer: Die Aktion findet im Rahmen des von mehr als 15 Friedens- und Menschenrechtsorganisationen getragenen „Stoppt das Töten in der Ukraine“-Aktionswochenendes (www.stoppt-das-toeten.de) statt.

Es wird Reden geben von:

– Stephan Lindner (Attac)

– Connection e.V. (arbeiten mit russischen und ukrainischen Kriegsdienstverweiger*innen

– Florian Gustche (VVN-BdA)

– Pax Christi

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Antifa Jour Fixe | 20. Februar 2023

7. Februar 2023

Montag, 20. Februar 2023 | 18:30 Uhr | Café Sibylle | Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin-Friedrichshain

Vor 90 Jahren – Machtübertragung an Hitler.

Zur Rolle der Industrie

Ein Vortrag von Ulrich Sander,
VVN-BdA NRW

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe: Vor 90 Jahren – Machtübertragung an die Faschisten

Wer ernsthaft über die Frage nachdenkt, wie Hitler in Deutschland an die Macht kam, kommt an den Ergebnissen jahrzehntelanger marxistischer Faschismusforschung nicht vorbei.

Sie kam zu dem Schluss, dass führende Großindustrielle, Bankiers wie Großagrarier sowie große Teile der konservativen Eliten den Aufstieg Hitlers und der NSDAP zur Macht begünstigt und finanziert hatten – vor allem, um zum Krieg zu rüsten sowie als Notbremse gegen das Erstarken der Arbeiterbewegung in der tiefen Weltwirtschaftskrise.

Wir haben allen Grund, uns daran zu erinnern:
„Faschismus kommt nicht über Nacht, er wird vom Kapital gemacht.“

Antifa Jour fixe der Berliner VVN-BdA
Immer am 3. Montag des Monat
Immer im Café Sibylle
Immer um 18.30 Uhr

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